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Wertingen/Heidenheim: Stefan Schimmer spielt jetzt vor der Haustür in der Zweiten Liga

Wertingen/Heidenheim

Stefan Schimmer spielt jetzt vor der Haustür in der Zweiten Liga

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    Bei der Vertragsunterzeichnung wurde Stefan Schimmer vom FCH-Vorsitzenden Holger Sanwald per Handschlag begrüßt .
    Bei der Vertragsunterzeichnung wurde Stefan Schimmer vom FCH-Vorsitzenden Holger Sanwald per Handschlag begrüßt . Foto: 1. FC Heidenheim

    Beim TSV Wertingen in der F- und E-Jugend hat es angefangen. Über die Stationen JFG Riedberg, FC Gundelfingen, FC Memmingen und SpVgg Unterhaching landete Stefan dann vor knapp zwei Wochen beim 1. FC Heidenheim – in der Zweiten Fußball-Bundesliga.

    Als 25-Jähriger gilt man in diesem Alter bereits als Profibereich-Spätstarter. Nach seiner Schulzeit absolvierte Schimmer eine erfolgreiche Ausbildung zum Chemikanten in Gersthofen, danach machte er sein Fachabitur, und während seiner Zeit beim Regionalligisten FC Memmingen studierte Stefan Schimmer nebenbei drei Semester lang die Fachrichtung Wirtschaftsingenieur in Kempten.

    Mehr denn je richtet der aus dem Wertinger Stadtteil Gottmannshofen stammende Vollblutstürmer seit seinem Wechsel nach Heidenheim den ganz persönlichen Fokus auf die Zweite Bundesliga.

    Welche Ziele Stefan Schimmer beim Verein auf der Ostalb verfolgt und welche Verbindungen er in seine Heimatstadt Wertingen immer noch hat, beantwortete er beim Interview mit unserer Zeitung am Rande der Bezirksliga-Partie TSV Wertingen gegen VfL Ecknach.

    Hallo Stefan, wenn Sie hier im Stadion des TSV Wertingen sitzen und ein Spiel des heimischen Bezirksligisten anschauen, welche Gefühle kommen dann für Sie auf?

    Stefan Schimmer: Natürlich einige. Hier auf dem Judenberg hat bei mir mit dem Fußball alles angefangen. Ich bin in den vergangenen drei Jahren, als ich in Memmingen und Unterhaching spielte, relativ oft da gewesen. Fast jede zweite Woche. Mit Christoph Prestel und Florian Eising habe ich einst sogar in der F- und E-Jugend des TSV Wertingen gespielt. Und ein Jahr lang, ich weiß nicht mehr, genau welches es war, trainierte uns Christoph Kehrle, der jetzige Coach der ersten Wertinger Mannschaft. Ich besuche aber auch immer wieder Spiele des FC Gundelfingen, für den ich längere Zeit gespielt habe.

    Welche Verbindungen ganz allgemein haben Sie noch zu Ihrer Heimatstadt, und was bedeutet es für Sie, hier Ihre Familie zu treffen?

    Schimmer: Mit ist es schon wichtig, dass ich mindestens alle zwei Wochen nach Hause komme. Schließlich habe ich bei meinen Eltern weiterhin ein Zimmer. Wenn ich in Wertingen bin, treffe ich stets Freunde, so wie zuletzt bei einem Besuch auf dem Stadtfest. Am meisten freue ich mich jedoch auf das Essen bei meiner Mutter. Egal was sie kocht, es schmeckt bei ihr einfach alles gut.

    Sie sind seit knapp zwei Wochen beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Haben Sie schon eine Wohnung in der Stadt auf der Ostalb gefunden oder pendeln Sie mit dem Auto die 55 Kilometer zwischen Wertingen und Heidenheim?

    Schimmer: Das mit der Wohnungssuche in Heidenheim ging überraschend sehr schnell. Ich bin mit meiner Freundin bereits vor einigen Tagen eingezogen.

    Sportlich ging es bei Ihnen in den vergangenen drei Jahren steil nach oben. Sie wechselten 2016 vom Landesligisten FC Gundelfingen zum FC Memmingen in die Regionalliga und ein Jahr später zur SpVgg Unterhaching in die 3. Liga. Und jetzt Heidenheim. Wenn es so weiter geht, sehen wir Sie bald in der Bundesliga. Oder?

    Beim Pokalsieg in Ulm feierte Stefan Schimmer (im roten Trikot) sein Debüt beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim.
    Beim Pokalsieg in Ulm feierte Stefan Schimmer (im roten Trikot) sein Debüt beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Foto: 1. FC Heidenheim

    Schimmer: Klar hat man als Spieler gewisse Ziele. Ich bin sehr glücklich, dass ich nun bei einem Zweitligisten gelandet bin. Wenn du als Drittligakicker ein Angebot von einem Verein wie Heidenheim bekommst, dann muss du nicht lange überlegen. Ich wäre vermutlich auch zu einem anderen Zweitligisten gegangen, da darf die Entfernung keine Rolle spielen. Nun aber in Heidenheim quasi vor der Haustüre spielen zu können, ist für mich natürlich der Idealfall. Die Bundesliga ist noch kein Thema für mich.

    Beim DFB-Pokalspiel in Ulm feierten Sie die letzt e halbe Stunde bereits Ihr Debüt beim FCH. Am Sonntag geht‘s zum Punktspiel nach Dresden. Rechnen Sie dort mit Ihrem Zweitligadebüt?

    Schimmer: Als Spieler hoffst du immer auf einen Einsatz. Für mich wäre es natürlich toll, wenn ich für das Duell bei Dynamo Dresden wieder im Kader stünde. Wenn ich dann meine Chance bekomme, möchte ich diese auch nutzen. Mein Ziel ist es, in Heidenheim schnell Fuß zu fassen und der Mannschaft dann auch helfen zu können.

    Bundesweit hatte der 1. FC Heidenheim in der 2. Liga neben Sandhausen und Aue eine Art „Graue-Maus-Status“. Seit dem denkwürdigen Pokalspiel beim FC Bayern München, wo es im vergangenen Frühjahr eine unglückliche 4:5-Niederlage in der Allianz-Arena setzte, sind die Sympathien Ihrer neuen Mannschaft jedoch enorm gestiegen. Was haben Sie sich gedacht, als der FC Heidenheim den großen FC Bayern am Rande einer Niederlage hatte?

    Schimmer: Man tut Vereinen wie Heidenheim, Sandhausen oder Aue meines Erachtens unrecht, wenn sie als graue Maus gesehen werden. Alle drei Klubs in den vergangenen Jahren in der Zweiten Liga ihre Stärken bewiesen und haben gute Arbeit abgeliefert. Das sind längst etablierte Zweitligisten. Das angesprochene Pokalspiel von Heidenheim gegen Bayern München habe ich damals leider nur in der Zusammenfassung auf dem Bildschirm gesehen. Natürlich war dies ein tolles Match meiner jetzigen Mannschaft. Ich glaube schon, dass es dem FC Heidenheim bundesweit viele Sympathien gebracht hat.

    Stefan Schimmer im neuen Trikot.
    Stefan Schimmer im neuen Trikot. Foto: 1. Fc Heidenheim

    Der FC Gundelfingen, für den Sie bereits zu Jugendzeiten gespielt haben, und ihr Heimatverein TSV Wertingen liegen Ihnen sicherlich noch am Herzen. Was trauen Sie beiden Vereinen in dieser Fußball-Saison leistungsmäßig zu?

    Schimmer: Leider hat der FC Gundelfingen am vergangenen Wochenende gegen den FC Kempten mit 0:2 sein erstes Saisonspiel verloren. Ich war vor Ort in Gundelfingen und habe trotz der Niederlage keine schlechte Mannschaft gesehen. Die fünf Sieg in Folge, die der FCG zuvor ohne Gegentor geholt hat, waren schon klasse. Ich denke, dass sie es schaffen können, in der Endabrechnung in der Landesliga weit oben zu landen. Für den TSV Wertingen zählt als Neuling in der Bezirksliga in erster Linie wohl der Klassenerhalt. Ich bin zuversichtlich, dass es die Jungs trotz des schlechten Starts schaffen werden. Ich drücke sowohl dem FCG als auch dem TSV für den weiteren Saisonverlauf fest die Daumen.

    Zum Abschluss noch eine ganz persönliche Frage: Stefan, von was ganz allgemein haben Sie denn überhaupt keinen Schimmer?

    Schimmer (denkt lange nach und fängt dann an zu lachen) : Schwierige Frage. Beim Autoreparieren stelle ich mich, ehrlich gesagt, überhaupt nicht gut an. Vom Bügeln und Wachen habe ich ebenfalls wenig Ahnung. Überhaupt keinen Schimmer habe ich jedoch vom Synchronschwimmen. Schreiben Sie das ruhig.

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