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Volleyball: Dillingen, Lauingen und Gundelfingen in staatlich verordneter Auszeit

Volleyball

Dillingen, Lauingen und Gundelfingen in staatlich verordneter Auszeit

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    Möglichst bald wieder eng zusammenrücken zu dürfen, um sich in einer Auszeit neu auf das Spiel einzustellen – das wünschen sich nicht nur Dillingens Volleyball-Herren.
    Möglichst bald wieder eng zusammenrücken zu dürfen, um sich in einer Auszeit neu auf das Spiel einzustellen – das wünschen sich nicht nur Dillingens Volleyball-Herren. Foto: Aumiller

    Mit Auszeiten kennt man sich im Volleyball-Lager gut aus. Und man weiß diese gewöhnlich auch zu nutzen. Aktuell ist das für die Aktiven der drei Landkreis-Vereine nicht möglich. Das Stimmungsbild im Corona-Lockdown schwankt bei ihnen aktuell zwischen Verständnis und Frustration.

    Die zweite Auszeit des Jahres kam, noch bevor die neue Volleyball-Saison so richtig an Fahrt aufgenommen hatte. Das Herrenteam der TV Dillingen in der Bezirksklasse und die Kreisliga-Damen der Volleyballgemeinschaft Gundelfingen konnten wenigstens schon Erfolgserlebnisse sammeln. Die Lauinger Herren hingegen wurden schon vor dem ersten Aufschlag in die Zwangspause geschickt.

    Der Trainings- und Spielbetrieb ruht

    Nicht unerwartet wurde der Freizeitsport als einer der ersten Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung angesichts der steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus zum Erliegen gebracht. Trainings- und Spielbetrieb ruhen allerorts seit dem 29. Oktober. „Wir harren der Dinge. Jegliche gemeinsamen Aktivitäten sind momentan nicht möglich“, erklärt Ingo Vincon, Übungsleiter und Spieler beim TV Lauingen: „Wir hoffen auf einen baldigen Wiederanfang und setzen auf unsere jahrelange Volleyballerfahrung.“

    Ein Blick zurück in den vergangenen März: Die Volleyballteams hatte der erste Lockdown in der späten Phase der Saison 20219/20 getroffen. Die Würfel waren in vielen Ligen bereits gefallen, nur wenige Spiele hätten noch absolviert werden müssen. Insofern konnte der Bayerische Volleyball-Verband mit einer durchdachten Lösung die Runde vernünftig abschließen. Mehrere Wochen ruhte der Trainingsbetrieb. Die anschließende Zeit wurde genutzt, um gemeinsam mit den örtlichen Behörden ein funktionierendes Hygienekonzept zu erarbeiten.

    Enttäuscht über die "Warteschleife"

    „Gerade beim Neustart im Frühsommer hat man es unseren Spielerinnen und Spielern angemerkt, wie sehr ihnen der Sport und die Gemeinschaft im Verein gefehlt hatten“, erklärt Enrico Oeser, Abteilungsleiter der Volleyballgemeinschaft Gundelfingen. Der Bewegungsdrang war groß – egal ob auf dem Rasenplatz am Vereinsgelände oder in der Kreissporthalle. „Wir konnten sogar einige Neuzugänge begrüßen. Insbesondere im Kinder- und Jugendvolleyball wurden wir beinahe von der Nachfrage überrollt“, so Oeser. „Erstmals konnten wir wieder mehrere Jugendmannschaften melden“. Insofern ist man – bei allem Verständnis für notwendige Maßnahmen – auch enttäuscht über die neuerliche Warteschleife.

    Beim TV Dillingen bedauert man die politisch angeordnete Zwangspause ebenfalls: „Wir waren sehr gut in die Saison gestartet und haben voll motiviert dem nächsten Spieltag entgegengefiebert“, sagt Abteilungsleiter Andreas Ludewigt. Das Vereinsleben ruht seither. Und mittlerweile sei man sich auch bewusst, dass wieder eine längere Trainingspause bevorsteht. Ludewigt ist auch eher skeptisch, was die Fortführung der Saison in absehbarer Zeit anbelangt. „Das uns nun der zweite Spielzeitabbruch in Folge bevorsteht, frustet schon. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass der Spielbetrieb in einer vertretbaren Form wieder aufgenommen werden kann“, sagt Andreas Ludewigt. Wenn dann tatsächlich irgendwann Grünes Licht gegeben werden würde, sieht er ein weiteres Problem auf die Sportvereine zukommen: nämlich die Koordination der Hallenzeiten an den Wochenenden. „Welche Sportart darf die Wettkämpfe bzw. Spieltage nachholen, wer muss hinten anstehen?“, fragt sich Ludewigt.

    Mögliche Szenarien

    Diese Frage stellt sich nach aktueller Lage der Dinge freilich noch nicht. Doch aufseiten des Bayerischen Volleyball-Verbandes hat man sich trotzdem schon für die Zeit nach dem Lockdown auseinandergesetzt, um schnell handeln zu können. Im BVV tätig ist auch Gundelfingens Enrico Oeser: „Ein denkbares Szenario wäre, nur eine Hinrunde zu spielen und die bereits absolvierten Spiele auf alle Fälle zu werten. Auf- und Abstieg könnten, wenn es die Zeit hergibt, in Play-off-Spielen ausgetragen werden.“

    Die Spielzeit wurde jedenfalls schon mal um einige Wochen bis tief ins Frühjahr hinein verlängert, um mehr Spielraum zu gewinnen. Auch Spiele in den Trainingszeiten seien denkbar, vor allem in den unteren Ligen. Wann und wie die Pläne dann tatsächlich umgesetzt werden können, das steht freilich in den Sternen. Bis dahin sind die Sportlerinnen und Sportler im Großen und Ganzen auf sich allein gestellt. „Seitens der Abteilung haben wir noch keine weiteren Aktionen in Angriff genommen“, berichtet Ludewigt für die Dillinger. Die Spieler halten sich individuell fit.

    Nur virtuelles Training möglich

    Bei der VGG nutzt man die Möglichkeiten der eigenen Homepage mit einem virtuellen Trainingsbereich und verlinkten Trainings- und Taktikvideos. „Die Sportverbände bemühen sich da redlich, um ein vielseitiges Online-Angebot zu schaffen, darunter auch Fortbildungsmöglichkeiten für Trainer und Schiedsrichter“, berichtet Oeser. Aber klar sei auch, dass dies alles ein Vereinsleben und ein persönliches Miteinander in der Sporthalle und darüber hinaus nicht ersetzen kann. Dies gelte insbesondere für den Kinder- und Jugendsport, aber auch den Bereich der Freizeit-Volleyballligen, die sich ebenfalls im Stillstand befinden.

    Doch Oeser ist optimistisch: „Wenn es nach der zweiten Auszeit wieder losgehen kann, gibt es keinen Grund mehr, nicht wieder voller Freude seinen Lieblingssport wieder auszuüben.“

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