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Sport-Interview: Gelungenes Facelift

Sport-Interview

Gelungenes Facelift

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    Haut drauf, ist gut drauf: TVD-Kapitän Florian Berchtenbreiter zieht eine positive Bilanz zur „Halbzeit“ in der Zweiten Badminton-Bundesliga.
    Haut drauf, ist gut drauf: TVD-Kapitän Florian Berchtenbreiter zieht eine positive Bilanz zur „Halbzeit“ in der Zweiten Badminton-Bundesliga. Foto: Karl Aumiller

    Obwohl erst 27 Jahre alt, ist Florian Berchtenbreiter bereits ein „Urgestein“ seines Sports beim TV Dillingen. Der Gymnasial-Referendar für Englisch und Sport spielt seit 1996 Badminton, wurde deutscher Meister im Doppel U17 und U19. Am Wochenende holte er den Bayern-Titel im Mixed (DZ berichtete). Außerdem ist Berchtenbreiter Kapitän des TVD-Zweitligateams – und dessen Saison-Halbzeitbilanz fällt äußerst positiv aus.

    Ihr Vereinskamerad Tobias Güttinger wurde jetzt in München bayerischer Einzelmeister, Sie Meister im Mixed und „Vize“ im Doppel. Zwei TVDler, zwei Titel – überrascht?

    Unser Ziel war es natürlich schon, so viele Titel wie möglich nach Dillingen zu holen. Aber ein bisschen Überraschung ist schon auch dabei. Tobi war nicht topgesetzt und ich wusste nicht, ob ich überhaupt noch Mixed spielen kann. Im Endeffekt ist es aber auch etwas schade, dass ich das Doppel nicht auch noch gewonnen habe, sonst wären alle Herrentitel an die Donau gekommen.

    Im wievielten Jahr spielt der TV Dillingen schon Zweite Bundesliga?

    Das müsste mittlerweile unsere sechste Saison sein.

    Wie lange sind Sie dabei, wie hat sich das „Gesicht“ der Mannschaft seither verändert?

    Ich persönlich bin seit dem Beginn dabei. Wir haben in der Bezirksoberliga begonnen und dann einen Aufstieg nach dem anderen geschafft. Irgendwann waren wir dann nach einem unvergesslichen Aufstiegsspiel in der Zweiten Bundesliga. Von der anfänglichen Mannschaft sind nur noch Chris Linder und ich übrig geblieben, wobei dieser gerade mit Hüftproblemen kämpft. Beim Aufstieg in die Zweite Liga waren dann bereits Tobi Güttinger und Annika Oliwa als Leistungsträger an Bord. Man könnte sagen: Eine Gesichtshälfte ist immer noch die alte, die andere hat durch Bekannte und Freunde ein Facelifting erhalten. (lacht)

    Thema war in all den Zweitliga-Jahren immer der Klassenerhalt, heuer dagegen ist ein Mittelplatz angepeilt und zur Saisonhalbzeit auch erreicht. Wohin kann der Weg noch führen? Ist der Aufstieg vielleicht auch mal ein Thema?

    Durch die Aufstockung auf zehn Mannschaften ist die Liga ausgeglichener geworden. Des Weiteren spielen mittlerweile nicht mehr so viele Vereine mit Akteuren aus dem Ausland, wodurch wir konkurrenzfähiger geworden sind. Bis jetzt wäre für uns sogar mehr drin gewesen als „nur“ ein Mittelfeldplatz, da wir sehr viele Spiele nur eng verloren und das ein oder andere Mal leider auch entscheidende Matchbälle vergeben haben. Nichtsdestotrotz müssen wir auch dieses Jahr nach unten schauen und zuerst einmal gegen den Abstieg spielen – eben weil die Liga heuer so ausgeglichen ist. Ein Aufstieg kommt für uns nicht infrage, da dies mit unseren Berufen nicht vereinbar ist. Die Badminton-Bundesliga sieht sich jedoch als Profisportart. Dort finden Spiele auch unter der Woche statt. Meines Erachtens nach ist das jetzige Zweitliga-Niveau gerade richtig für uns, um uns selbst wie auch unseren Zuschauern spannende Spiele zu bieten.

    Aber als Spieler in der Zweiten Liga verdient man sicher auch gut?

    Natürlich! Man muss sich nur einmal den Fuhrpark ansehen, der bei Heimspielen vor der Halle steht. (lacht)

    Wie ist Neuzugang Sebastian Ames „angekommen“? Wer sind die Leistungsträger? Wer überrascht in dieser Saison?

    Basti ist sowohl spielerisch wie auch menschlich total gut bei uns in Dillingen angekommen. Nach ein paar anfänglichen Abstimmungsschwierigkeiten in unserem gemeinsamen Doppel läuft das ja mittlerweile auch recht ordentlich. Die Mannschaft ist ganz klar der „Leistungsträger“. Läuft es bei dem einen mal nicht, bügelt das ein anderer wieder aus. Das klappt diese Saison bislang ganz gut. Die große Überraschung ist wohl Tamara Greber, da sie anfangs nur als Ersatzspielerin eingeplant war, nun aber sehr wichtige Punkte beisteuert und nach einer Babypause wieder richtig Lust am Badminton gefunden hat.

    Wie ist das Umfeld beim TVD: Halle, Abteilung, Fans?

    Unser Umfeld in Dillingen kann auf alle Fälle als gut bezeichnet werden. Ein großer Pluspunkt ist hierbei unsere Halle, meines Erachtens nach die beste Halle, die uns auch so heimstark macht. Die Abteilung ist ebenfalls sehr positiv zu erwähnen, da sie uns ermöglicht, überhaupt in dieser Liga zu spielen. Die Kosten müssen ja auch erst mal gedeckt werden. Hierbei gilt ein ganz herzliches Dankeschön all unseren Sponsoren, ohne die dies nicht möglich wäre. Bei den Fans könnte leider noch ein bisschen mehr passieren, da fast immer „nur“ die gleichen den Weg zu unseren Heimspielen finden. Die unterstützen uns aber so lautstark, dass sie meiner Meinung nach die besten Fans der Liga sind. Deshalb vielleicht an dieser Stelle einmal der Aufruf an Leute, die diese Sportart noch nie gesehen haben: Gebt Badminton einmal die Chance, euch zu faszinieren!

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