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Radsport: Zwei Weltmeister und eine Wittislingerin

Radsport

Zwei Weltmeister und eine Wittislingerin

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    Fit und bereit: Die Wittislingerin Theresia Schwenk ist beim Bundesliga-Saisonstart auf ihrem Mountainbike unterwegs.
    Fit und bereit: Die Wittislingerin Theresia Schwenk ist beim Bundesliga-Saisonstart auf ihrem Mountainbike unterwegs. Foto: Weschta

    Der MSC Wiesenbach ist bereit. Fünf Monate nach den Rennen zur deutschen Meisterschaft der Mountainbiker veranstaltet der Verein am Wochenende die nächste Großveranstaltung. Diesmal geht es um den Bundesliga-Auftakt. Die ersten beiden von insgesamt acht Wertungsläufen finden am Samstag im Zentrum von Krumbach und am Sonntag in der ländlichen Idylle um Obergessertshausen statt. Dank eines gut durchdachten Corona-Hygienekonzepts. Die endgültige Starterlaubnis aus dem Landratsamt Günzburg sorgte dieser Tage für große Erleichterung im Organisationsteam um den emsigen MSC-Präsidenten Anton Sieber. Zusammen mit ihm beantworten wir wichtige Fragen rund um das Zwei-Tage-Event, bei dem auch die aus Wittislingen stammende Mountainbikerin Theresia Schwenk mitfährt.

    Welche Rennen finden statt?

    Zum Saisonauftakt in der Internationalen Mountainbike-Bundesliga steigen am Samstag ab 15 Uhr Shorttrack-Rennen in Krumbach; Cross-Country-Rennen werden dann am Sonntag ab 9 Uhr in Obergessertshausen ausgefahren. Sieber ist nach den wechselhaften Pandemie-Entwicklungen in den vergangenen Monaten schon froh, dass überhaupt Rennen stattfinden können. „Wir haben auch lange dafür gekämpft. Unser Dank geht an den Landkreis Günzburg, dass er das genehmigt hat. Ein riesiges Dankeschön auch an die Gewerbetreibenden in der Krumbacher Innenstadt, dass sie da mitmachen“, sagt er.

    Die Fahrer kommen teilweise von weither. Wo übernachten die in Zeiten der Pandemie?

    Diese Frage verursachte den Organisatoren kein Kopfzerbrechen. Sieber erläutert: „Die dürfen vor Ort in Hotels schlafen, weil sie Profisportler sind und in Ausübung ihres Berufs unterwegs sind.“

    Wie viele Sportfreunde bilden das örtliche Organisationsteam?

    Der MSC Wiesenbach stellt ungefähr 60 ehrenamtliche Helfer. Laut Sieber „sind das eigentlich immer die gleichen, meistens Eltern unserer Mountainbiker oder Fans.“

    Erhalten die Nachwuchsfahrer aus der Region wieder die Chance, sich auf großer Bühne zu präsentieren?

    Nein. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden alle ursprünglich für das Rahmenprogramm vorgesehenen Nachwuchsrennen abgesagt. Das ist gleich aus mehreren Gründen schade für die Talente des heimischen MSC Wiesenbach, findet Sieber. In diesem Zusammenhang sagt er: „Irgendwie muss es irgendwann doch weitergehen. Wenn man gar nichts mehr macht, brechen uns die jungen Sportler weg – aber das ist natürlich überall so, nicht nur bei uns Mountainbikern.“

    Wer sind die Lokalmatadore?

    Die Sportregion Günzburg wird vertreten durch die Brüder Andreas und Georg Egger aus Obergessertshausen. Beide starten im Feld der Elitefahrer – aufgrund ihrer Qualität und wegen des Heimvorteils sicher mit guten Aussichten auf Platzierungen im Vorderfeld des Klassements. Auch aus dem Landkreis Dillingen ist eine Mountainbikerin am Start: Studentin Theresia Schwenk aus Wittislingen, die mittlerweile in Heidelberg wohnt. Sie fährt für das Team „bulls“ in der Kategorie Elite Frauen. Sie ist gut vorbereitet und freut sich sehr auf ihr drittes Rennen in diesem Jahr – zumal 2020 aufgrund Corona Wettkampf-sportlich nicht viel gelaufen ist. Heuer war Schwenk bereits bei einem Trainingslager in Italien und dort bei zwei Rennen im Rahmen der internationalen Italien-Liga unterwegs.

    Welche Stars der Szene sind dabei?

    Angeführt wird die lange Liste der Favoriten von den beiden amtierenden Weltmeistern Jordan Sarrou und Pauline Ferrand-Prévot aus Frankreich. Aus den Top-Ten der Männer-Weltrangliste starten neben Sarrou (Platz zwei) sein Landsmann Titouan Carod (Position acht) sowie der Däne Simon Andreassen (zehn). Aus deutscher Sicht konzentriert sich die Aufmerksamkeit im Olympia-Jahr noch mehr als normalerweise üblich auf die Kandidaten für eine Nominierung. In Obergessertshausen müssen sich Altmeister Manuel Fumic sowie der nationale Meister der vergangenen beiden Jahre, Max Brandl, zeigen – zumal Lokalmatador Georg Egger ebenfalls scharf ist auf eine Olympia-Teilnahme. Bei den Frauen ist die Weltmeisterin auch die aktuelle Nummer eins. Die Weltranglisten-Vierte Anne Terpstra aus den Niederlanden hat ebenfalls zugesagt. Nominell beste deutsche Teilnehmerinnen sind Elisabeth Brandau und Nadine Rieder, die in der Weltrangliste die Plätze 18 und 30 einnehmen. Bei den deutschen Meisterschaften 2020 holten sie Gold und Silber.

    In welcher Form können Fans vor Ort mitfiebern?

    Leider gar nicht. Anton Sieber appelliert dringend an alle Mountainbike-Freunde, der Strecke fernzubleiben. Ihm ist bewusst, dass eine lückenlose Kontrolle vor allem beim Samstag-Rennen in Krumbach sehr schwierig zu organisieren ist. Er betont aber auch, dass dem heimischen Veranstalter ein Rennabbruch droht, wenn das Zuschauerverbot nicht strikt eingehalten wird.

    Was möchte Anton Sieber am Sonntagabend, wenn alles vorbei ist, sagen können?

    „Dass guter Sport geboten wurde und dass alle gesund geblieben sind.“ (ica/gül)

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