Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Pferdesport: Mit „Gucci“ aufs Siegertreppchen gesprungen

Pferdesport

Mit „Gucci“ aufs Siegertreppchen gesprungen

    • |
    Dietmar Bschorr
    Dietmar Bschorr

    Drei Mal pro Tag bekommen die Pferde von Dietmar Bschorr zu fressen – auch an Wettkampftagen. Dann gibt es pro Portion fünf Kilogramm Heu und insgesamt fünf Kilogramm Hafer – als Kraftfutter. „Manche Pferde brauchen vor einem Wettbewerb aber auch mehr Hafer“, erklärt Bschorr, 1. Vorsitzender des RTG Holzheim und Inhaber des Reiterhof Bschorr, wo am vergangenen Wochenende das große Springturnier stattfand.

    Insgesamt 18 Springen wurden an drei Tagen durchgeführt – in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Höhepunkt war am Sonntagnachmittag das S-Springen mit Siegerrunde. „Dabei sind die Hindernisse zwischen 1,40 und 1,50 Meter hoch“, so Dietmar Bschorr. 14 Sprünge mussten die Reiter in den weißen Hosen erfolgreich meistern. Nur gut eine Minute dauerte es, dann war der Parcours durchquert. Wer dann nicht nur eine gute Zeit, sondern auch keine, beziehungsweise nur wenige, Strafpunkte vorweisen konnte, zog in die Siegerrunde ein. Eine fehlerfreie Runde über die bunten – in den Flaggenfarben von Deutschland, Italien und Norwegen – Hindernisse gelang allerdings den wenigsten.

    Sobald ein Pferd vier Jahre alt ist, darf es mit dem Springen anfangen. Aber Dietmar Bschorr sagt auch: „Genau genommen, haben Pferde in dem Alter noch nichts beim Springen verloren.“ Das sei wie, wenn man ein siebenjähriges Kind zum Arbeiten schicken würde. Das Höchste sei dann, ein oder zwei Turniere zum Kennenlernen zu machen. Ab fünf Jahren würden dann die sogenannten Aufbauprüfungen beginnen. Mit sieben werden dann die Hindernisse höher – auch an den S-Springen dürfen die Pferde teilnehmen.

    Zu wie viel Wettkämpfen ein Pferd angemeldet wird, kommt ganz auf den Typ an: Manche machen nach einem Turnier zwei, drei Wochen Pause, andere springen jedes Wochenende. „Unter der Woche wird meistens nur Dressur geritten, denn zu viele Sprünge schaden den Gelenken.“ Damit die Tiere sonst genug Bewegung hätten, kämen sie zum Longieren oder zum Konditionstraining aufs Laufband.

    Auch zum Warmmachen auf dem Abreitplatz machen die Reiter – bei M- und S-Springen sind das laut Bschorr zu 80 Prozent Profis – fast ausschließlich Dressurübungen und nur ein paar Sprünge zur Übung. 20 bis 30 Minuten dauert das in der Regel. Danach geht es gleich in den Parcours.

    Damit dann bei Oxer, Triplebarre und Steilsprung nichts schief geht, laufen die Reiter vorher die Strecke ab. So wissen sie, wie viele Galoppsprünge die Pferde zwischen den einzelnen Hindernissen machen können. Damit die Hindernisse von der richtigen Seite angesprungen werden, gibt es auf beiden Seiten ein Fähnchen: Rot steht für rechts, weiß für links. Wenn ein Hindernis beim nächsten Durchlauf – zum Beispiel bei der Siegerrunde im S-Springen – nicht mehr benötigt wird, werden die Fähnchen einfach abgenommen.

    Georg Müller vom RFV Bobingen und seinem Pferd „Gucci“ bereiteten diese Aufgaben am vergangenen Sonntag beim S-Springen keine Schwierigkeiten: Er meisterte den Parcours in 34,03 Sekunden und mit nur vier Strafpunkten. Dietmar Bschorr junior vom RTG RH Holzheim scheiterte mit seinem Pferd „Legolas“ dagegen schon im ersten Durchlauf nach mehreren Abwürfen und einer Verweigerung. Doch dafür gewann er das Zeitspringen Klasse M sowie die Punktespringprüfung Klasse M. Bei der Springprüfung Klasse M belegte er den zweiten Platz (siehe Ergebnisse links).

    Nicht nur wegen der Erfolge seines Sohnes war Dietmar Bschorr mit dem Turnier zufrieden: „Das Wetter hat mitgemacht und es ist nichts passiert.“ Doch schließlich haben auch über 20 freiwillige Helfer aus dem Verein bei den Vorbereitungen und der Durchführung geholfen: „Ohne sie wäre es gar nicht möglich.“ Darum wird es auch nächstes Jahr wieder ein großes Turnier in Holzheim geben.

    Bei uns im Internet

    Viele Bilder vom Reitturnier unter

    www.donau-zeitung.de/bilder

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden