Etwa auf dem Hof von Arthur Sinning in Mödingen. Seit knapp 20 Jahren betreibt die Familie eine eigene Christbaumplantage. Zwischen 8000 und 10 000 Bäume wachsen dort zum Christbaum heran, schätzt der Landwirt. Knapp acht bis zehn Jahre alt muss ein Baum werden, bis er ein echter Weihnachtsbaum werden kann. Dabei bedarf er der ständigen Pflege, wie Sinning erklärt. Schließlich möchten die Kunden an Weihnachten einen geraden und möglichst gleichmäßig gewachsenen Baum im Wohnzimmer stehen haben. Seit drei Jahren ist Sinning im Arbeitskreis bayerischer Weihnachtsbaum.
Auch einige exotische Arten
"Dort wird vorgegeben, dass der Baum nicht vor Ende November geschlagen wird." Sinning selbst schlägt Nordmanntannen, Blaufichten und Co. erst Anfang Dezember. "Dann halten sie garantiert lange." Der absolute Renner ist und bleibt bei Sinning, wie bei anderen auch, die Nordmanntanne: "Das ist das Hauptgeschäft. Denn die sticht nicht so und nadelt nicht." Von der Blaufichte ließen mittlerweile die meisten, wegen der spitzen Nadeln, die Finger. Daneben gibt es bei Arthur Sinning auch einige exotischere Arten, etwa die Nobilis- oder die Colorado-Tanne. "Die Nobilis duftet zwar toll, hat aber einen nicht so regelmäßigen Wuchs. Und die Colorado-Tanne ist mit ihren langen Nadeln eher etwas für Liebhaber."
Viele seiner Kunden suchen sich bereits seit Jahren ihren Baum auf dem Mödinger Hof aus. "Bei so manchem weiß ich da schon, was er sucht." Einmal, erzählt Sinning lächelnd, habe eine Kundin sich einen Baum gewünscht, der "so schön, schlank und groß wie sie selbst ist." Und dann sind da immer die Kinder, die zusammen mit ihrer Familie am Tag vor Weihnachten kommen, um einen "Mitleidsbaum" auszusuchen. Einen Baum, der so krumm gewachsen ist, dass ihn niemand anders haben wollte. "Der tut ihnen sonst leid, wenn er zusammengeschnitten wird."
Direkt von der Plantage auswählen
Wer möchte, kann sich das Bäumchen bei Sinnings auch gleich direkt auf der Plantage auswählen. Wenn es nicht zu weit ist, wird es auf Wunsch auch nach Hause geliefert. Für gewöhnlich, sagt Sinning, wählen seine Kunden einen Baum in Zimmerhöhe aus. "Bei Senioren fällt er aber immer öfter auch etwas kleiner aus." Was den Preis anbelange, so zahle man für eine Nordmanntanne zwischen 35 und 44 Euro, für eine Blaufichte zwischen 15 und 28 Euro. Die Konkurrenz mit den vielen anderen Christbaumverkaufsstellen, die in den vergangenen Jahren wie Pilze aus dem Boden wuchsen, merkt der Mödinger noch nicht. "Unser Kundenstamm ist eigentlich von Jahr zu Jahr gewachsen." Dennoch werde man, was etwa den Preis anbelangt, schon mit ihnen gemessen.