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Lokale Sportgeschichte(n): „Land unter“ auf den Fußball- und Tennisplätzen

Lokale Sportgeschichte(n)

„Land unter“ auf den Fußball- und Tennisplätzen

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    Ute Beckert
    Ute Beckert

    Im Frühjahr 1999 beherrschte der Kosovo-Konflikt die internationale politische Szene. Vor allem der Flüchtlingsstrom aus dem Kosovo war bei hochkarätigen Gesprächen in Helsinki, bei denen auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder teilnahm, das beherrschende Thema. 130 Bundeswehrsoldaten aus der Luitpold-Kaserne in Dillingen machten sich zu humanitären Einsätzen in Albanien und Mazedonien am 20. Mai auf den Weg.

    Auf der sportlichen Bühne sicherte sich der FC Bayern München vor 20 Jahren bereits am viertletzten Spieltag in der Fußball-Bundesliga die deutsche Meisterschaft. Zum 15. Titelgewinn genügte dem Rekordmeister ein 1:1 im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin. Carsten Janker erzielte den Führungstreffer für die Bayern. In der Formel 1 muss dieses Jahr Ferrari noch auf einen Sieg warten. Ganz anders war dies im Wonnemonat Mai vor zwei Jahrzehnten: Michael Schumacher erwies sich beim Rennen in Monte Carlo als der König im Fürstentum und siegte vor seinem Teamkollegen Eddie Irvine sowie dem McLaren-Mercedes-Piloten Mika Häkkinen. Für Schlagzeilen auf regionaler Ebene sorgte die Lauingerin Ute Beckert mit drei Weltmeistertiteln im Kegeln. Ein Schabernack in der Freinacht und ein Pfingst-Hochwasser sorgten bei einigen Landkreisvereinen für Verdruss. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n). Wir blicken heute auf den Monat Mai im Jahr 1999 zurück.

    Mit drei Kegel-Weltmeistertiteln und einem Weltrekord sorgte die für die DJK Ingolstadt spielende Lauingerin Ute Beckert für eine Sensation. Die „Königin von Opova“ titelte unsere Zeitung nach ihren Erfolgen. Die damals 22-Jährige war bei den Titelkämpfen im tschechischen Opova nicht zu stoppen. Gemeinsam mit dem Nationalteam holte sie sich als Schlusskeglerin die Goldmedaille in der Mannschaftswertung. Gemeinsam mit Partnerin Daniela Kicker gewann sie den Paarkampf. Dabei stellten die beiden mit 968 Gesamtholz auch noch einen Weltrekord auf. Titel Nummer drei brachte die Kombination mit 1404 Punkten.

    4:3 gewann die zweite Fußballmannschaft des FC Gundelfingen am 2. Mai ihr Heimspiel in der Kreisliga Nord gegen den FC Mönchsdeggingen. Das Resultat war für den damaligen FCG-Abteilungsleiter Hans Anderl freilich nur Nebensache. Stinksauer war der FCG-Spartenchef über einen verspäteten Freinacht-Schabernack zweier Mönchsdegginger Fans im Schwabenstadion. Der Gäste-Anhang machte viel Rauch, als er auf der Tribüne plötzlich eine Mülltonne in Brand setzte. Der Gestank war nahezu unerträglich.

    57200 Kugeln rollten beim 11. Championat der Freizeitkegler des Bezirks Schwaben vor zwei Jahrzehnten im Landgasthof „Schlößle“ in Finningen. Ausrichter war der SKK Mörslingen. Ein Meistertitel blieb im Landkreis: Der Kegelclub „Holzerbuam“ aus Syrgenstein holte sich mit 1646 Holz bei den Männermannschaften die Goldmedaille. Für das Syrgensteiner Team waren Günther Maißler, Kurt Rettenberger, Anton Reiter und Günter Lanzinger am Start.

    Einen perfekten Auftakt in die neue Kart-Saison feierte der Dillinger Steve Abold. Beim Rennen in Ampfing (Oberbayern) setzte sich Abold in der fünften Runde vom Feld ab und fuhr mit großem Vorsprung durch das Ziel. Sein Debüt gab im gleichen Rennen ein anderer Dillinger: Willi Sellmaier junior belegte Platz sechs.

    Das 26. Badminton-Turnier des TV Dillingen wurde vor 20 Jahren in der Kreissporthalle in Gundelfingen ausgetragen. Mehr als 100 Teilnehmer waren dabei am Start. Darunter auch Spieler aus Indonesien, Slowenien, Dänemark und Österreich. Eine Veranstaltung mit viel internationalem Flair. Als „schlechter Gastgeber“ zeigte sich dabei der TV Dillingen, der am Ende die Wertung für den erfolgreichsten Verein mit einem Punkt Vorsprung gewann.

    Mit zwei Punkten Vorsprung vor dem SC Haldenwang sicherten sich die Herren des BC Schretzheim den Meistertitel in der Kegel-Bezirksliga A-Süd und schafften somit den Aufstieg in die Bezirksliga Schwaben. Die „Kleeblättler“ blieben zu Hause ungeschlagen. Beste Spieler des Meisterteams waren Thomas Resch und Joachim Kummer.

    Beim Turnfest des Turngaues Oberdonau in Wertingen gingen 370 Teilnehmer an den Start. „Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden“, betonte Abteilungsleiter Helmut Sendlinger vom TSV Wertingen. Er selbst holte sich den Titel in der Altersklasse der 40 bis 44-Jährigen. Beste Turnerinnen aller Jahrgänge war Anita Krebs vom TV Dillingen. Als Attraktion trat der Olympiakandidat für die Sommerspiele in Sydney, Bernd Lill vom TSV Monheim, auf. Die Gaumeisterschaften in Wertingen fanden vor 20 Jahren erstmals mit dem Gauturnfest statt.

    Sintflutartige Regenfälle in der Nacht zum Pfingstsonntag setzten gar manche Sportanlage im Landkreis Dillingen derart unter Wasser, dass an Fußball nicht zu denken war. So konnten zum Beispiel im Auwaldstadion in Lauingen Georg Ehnle und seine Tochter Andrea eine Schlauchbootfahrt unternehmen. Zum Glück hatten die FCL-Kicker schon am Tag zuvor ihr Bezirksligaspiel gegen die SSV Glött bestritten und dabei einen ungefährdeten 4:0-Heimsieg eingefahren. Unter Wasser standen auch zahlreiche Tennisplätze. Beim FC Gundelfingen wurden am Pfingstmontag 80 Zentimeter Wasserhöhe gemessen. (her)

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