„Die 200 ist geknackt“, stellt Spartenleiter Erich Gruber von den Lauinger TV-Triathlen erfreut fest. Gemeint ist mit dieser Zahl der Anmeldungen aus ganz Süddeutschland zum 24. Lauinger Dreikönigslauf, der am Mittwoch wegen der Corona-Beschränkungen erstmals im „virtuellen Format“ stattfindet. „Das ist auch für uns Neuland“, sagt Gruber, dessen Abteilung die Veranstaltung durchführt. Inständig bittet Gruber die Teilnehmer, sich nicht zum Startschuss am Auwaldstadion einzufinden. Einen gemeinsamen Wettkampf samt Massenstart, Zieleinlauf und Siegerehrung darf und wird es aber am 6. Januar freilich nicht geben. Stattdessen läuft jeder für sich alleine eine Distanz von fünf, zehn oder 21 Kilometern – wo er will, und wann er will zwischen 11 und 18 Uhr.
"Ohne Schummelei, bitte Fairplay"
Erlaubt ist in Bayern auch der gemeinsame Lauf mit einem weiteren Hausstand, solange dabei die Gesamtzahl von fünf Personen nicht überschritten wird, teilt der Veranstalter mit. Jeder stoppt seine Laufzeit selbst und trägt sie online in ein Formular auf der Website www.zeitgemaess.info ein. „Ohne Schummelei, bitte Fairplay“, fordert Gruber ein. Wer möchte, kann sich vor dem Lauf seine Startnummer und nach der Ergebniswertung seine Urkunde downloaden. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die teilnehmerstärkste Gruppe läuft aktuell zwischen den Handballern der HSG Lauingen-Wittislingen und dem TSV Harburg. „Das sind Kinder und Jugendliche, das freut uns besonders“, so Gruber. Neu und ganz stark am Start ist das Team der Sportfreunde Chiller.
Es gibt auch eine Ziellinie
Die Idee zum virtuellen Dreikönigslauf brachte Lauingens Bürgermeisterin Katja Müller ins Rollen, weil „a bissel was geht immer“, selbst in Corona-Zeiten. Die Rathauschefin streift sich am Dreikönigstag, gemeinsam mit ihrer Tochter, selbst die Laufschuhe über und macht sich über fünf Kilometer auf den Weg. Mit am Start ist auch ein Team der VR-Bank Donau-Mindel, das Geldinstitut ist als Sponsor mit im Boot: 500 Euro als Spende gehen an eine gemeinnützige Einrichtung in Lauingen. An welche genau, wird nach dem Dreikönigslauf entschieden. Wer Wettkampf-Feeling sucht, sollte das Gelände vor dem Lauinger Auwaldstadion in seinen persönlichen Streckenplan aufnehmen: „Hier gibt’s eine Start- und Ziellinie mit Banner der VR-Bank Donau-Mindel, von 11 bis 18 Uhr, genauso wie sonst bei einem regulären Wettkampf“, so Gruber: „Denn wir möchten ein Zeichen setzen für die Sport-Community. Wir sind noch da, wir werden bleiben, Corona vergeht.“
VR-Triathlon für 12./13. Juni geplant
Blickt der Abteilungsleiter aufs Corona-Jahr 2020 zurück, fällt seine Bilanz durchwachsen aus. „Der Saisonauftakt war riesig“, über 500 Sportler zwischen zehn und 76 Jahren starteten beim Dreikönigslauf vor Jahresfrist. Dann kamen Corona und der erste Lockdown Mitte März: Stopp für das Schwimmtraining im Lauinger Hallenbad, das gemeinsame Radtraining startete mit rund sechs Wochen Verspätung erst Mitte Mai. Weiter liefen die Planungen für den Lauinger VR-Triathlon und die Liga-Wettkämpfe Mitte Juni – samt Verschiebung des Termins auf September sowie Veranstaltungsortes zum Wager-See in Weisingen. Dann kam auch hier das „Aus“. Gruber: „500 Teilnehmer waren gemeldet, die AHA-Regeln berücksichtigt, die Enttäuschung über die Absage war groß.“ Die Lauinger Triathleten gingen ins Einzeltraining, nahmen an virtuellen Wettkämpfen teil und trafen sich im August zum Donauschwimmen. „Seit 2019 eine neue Tradition des TRI-TVL“, berichtet Erich Gruber. Einstieg ist an der Faiminger Staustufe, Ausstieg auf Höhe des Ruderclubs. Für 2021 rechnet Gruber mit einer Normalisierung der Lage, der VR-Triathlon steht am 12./13. Juni im Terminplan, die ersten Vorbereitungen laufen bereits.
Anmeldung: www.triathlon-tvl.de
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