Ein rundes Jubiläum feierte die Abteilung Boccia im Rahmen des 150-jährigen Bestehens des TV Lauingen. Vor 20 Jahren konnten nach intensiven Gesprächen und Verhandlungen mit der Stadt und viel Eigenleistung die Außenanlagen im Auwaldstadion angelegt werden.
Lauingen: Jubiläumsturnier zum Boccia-Jubiläum
Dies war Grund genug für die Boccia-Aktiven, angeführt von Abteilungsleiter Helmut Städtler, mit Gastspielern aus der Bundesliga zu einem Jubiläumsturnier einzuladen. Doch bevor die 850 Gramm schweren Kunststoffkugeln mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern über die Bahn gerollt wurden, feierte die Boccia-Abteilung ihr rundes Jubiläum. Neben Bürgermeisterin Katja Müller hatte auch Georg Barfuß vorbeigeschaut, der in seiner Zeit als Bürgermeister vor 20 Jahren maßgeblich am Zustandekommen der Boccia-Außenanlage beteiligt war.
Auch Giuseppe Garieri, Präsident des Boccia-Bundes-Deutschland (BBD), hat es sich nicht nehmen lassen, auf der Anlage vorbeizuschauen, ebenso wie Joachim Veh aus dem Vorstand des TV Lauingen. In seiner Eröffnungsansprache erinnerte Abteilungsleiter Helmut Städtler an die Gründung der Boccia-Abteilung im TV Lauingen mit acht Aktiven im Jahr 1997.
Pfingsthochwasser überschwemmt Anlage
Bereits 1999 sei mit dem Bau der Außenanlage begonnen worden, wobei das Material für die zwei Bahnen vom Kieswerk Wager bereitgestellt worden sei. Ein Jahr später im Mai war die Anlage fertiggestellt, doch leider habe das Pfingsthochwasser kurze Zeit später die Anlage vollkommen überschwemmt, sodass vor der Eröffnung erst einmal Massen von Schlamm aus der Anlage entfernt werden mussten.
Katja Müller und Georg Barfuß wünschten der Abteilung für die Zukunft alles Gute, besonders bei der Rekrutierung des Nachwuchses, damit diese Anlage auch für die nächsten 20 Jahre noch gebraucht werde. BBD-Präsident Giuseppe Garieri informierte in seinem Grußwort, dass in Deutschland immerhin 20000 Aktive diese italienische Variante des französischen Boule-Spiels betreiben.
Das ist der Unterschied zum Boule
Bei dem Spiel geht es nach den Worten von Präsident Garieri darum, seine eigenen „großen“ Kugeln möglichst nah an eine kleinere Zielkugel (Pallino) zu setzen (platzieren) beziehungsweise die gegnerischen Kugeln vom Pallino wegzuschießen (Raffa oder Volo). Im Gegensatz zum französischen Boule-Spiel mit Metallkugeln werde Boccia mit Plastikkugeln gespielt und die Spieler müssten vor dem Rollen der Kugel ansagen, wie sie spielen werden. Darüber hinaus werden beim Boule die Kugeln meistens geworfen, beim Boccia mit einigen Ausnahmen gerollt.
Nach den internationalen Regeln geht ein Spiel bis 15 Punkte. Bei Wettkämpfen kann auch eine Grenze von zehn oder zwölf Punkten pro Partie festgelegt werden.
Bekanntester Boccia-Spieler war Deutschlands erster Bundeskanzler Konrad Adenauer, durch den das Spiel als Freizeitgaudi bei Kindern und Jugendlichen seinen Durchbruch in der BRD erlebte, wobei das Freizeitspiel meist auf Rasen gespielt wurde.
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