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Landkreis Dillingen: Was verbirgt sich hinter den Wappen unserer Sportvereine im Kreis Dillingen?

Landkreis Dillingen

Was verbirgt sich hinter den Wappen unserer Sportvereine im Kreis Dillingen?

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    Das alte TVG-Wappen.
    Das alte TVG-Wappen. Foto: Repro: gül

    Sie zieren Briefköpfe, Urkunden, Ehrennadeln, die Homepage und werden stolz auf dem Trikot getragen. Wenn ein Tor fällt, drückt sie sich der Schütze schon mal gerne gegen die Lippen oder deutet den Fans per Fingerzeig, für welchen Klub sein Sportlerherz schlägt – die Vereinswappen. Sie präsentieren sich traditionell oder modern gestaltet. Immer jedoch in den Klubfarben. Manche benennen klar den jeweiligen Verein, bei anderen darf etwas gerätselt werden. Wenn etwa der Name nicht genannt ist, sonderbare Tiere oder Blumen abgebildet sind. Hier eine kleine Heraldik (Wappenkunde) zu den Vereinswappen von Sportvereinen aus dem Landkreis Dillingen: Warum sie so aussehen, wie sie aussehen. Wer sie gestaltet hat. Was sie symbolisieren.

    Das alte TVG-Wappen.
    Das alte TVG-Wappen. Foto: Repro: gül

    TV Gundelfingen: Die vier roten „F“ des Wappens stehen für das Turner-Motto „Frisch, fromm, fröhlich, frei“. Sie unterstreichen, dass der TVG ursprünglich als reiner Turnverein gegründet worden war. Und dies bereits 1863. „Das Wappen ist aber relativ neu“, weiß Ehrenvorsitzender Rudi Kaufmann zu berichten: „Es wurde erst 2013 zu unserem 150-jährigen Jubiläum von Vereinsmitglied Wolfgang Deisler gestaltet. Wir wollten damals etwas Neues, Moderneres.“ Deisler ist übrigens Werbegrafiker in München, hilft bei Bedarf aber immer noch als aktiver Musiker im Spielmannszug des TV Gundelfingen aus. In der anderen Vereinsfarbe Weiß ist mittig das Gundelfinger Wahrzeichen, der Torturm, dargestellt. Das alte TVG-Wappen wurde von der Gründung bis 2013 verwendet, zeigte den bayerischen Löwen samt Wappen des Freistaats, das Gründungsjahr sowie eine Gundelrebe.

    Das Kleeblatt-Wappen des BC Schretzheim.
    Das Kleeblatt-Wappen des BC Schretzheim. Foto: Repro: gül

    BC Schretzheim: Recht reduziert als blauer Kreis sowie mit den drei Buchstaben „BCS“ auf einem weißen Kleeblatt kommt der Wappen der Dillinger Vorstädter daher. „Vor dem Zweiten Weltkrieg hießen wir Spiel- und Sportverein Schretzheim“, berichtet der ehemalige Fußball-Abteilungsleiter Ernst Kreuzer: „1945 erfolgte die Umbenennung in Ball-Spiel-Club, kurz BC.“ Die Gestaltung des Wappens erfolgte etwas später in Anlehnung an die damals sehr erfolgreiche Spielvereinigung Fürth. „Die hatte ein Kleeblatt im Wappen, das der BCS dann auch übernommen hat“, so Kreuzer. Als Glücksbringer sozusagen. Die Ortsfarben Schretzheims vor der Eingemeindung nach Dillingen waren Weiß, Rot und Grün. Weshalb leuchtet aber das Vereinswappen jetzt Blau und Weiß? Kreuzer erklärt: „Die Farben Bayerns.“

    Die Lilien der SSV Glött.
    Die Lilien der SSV Glött. Foto: Repro: gül

    SSV Glött: In klassischer Wappenform sowie den Vereinsfarben Blau und Weiß präsentiert sich das Emblem der Spiel- und Sportvereinigung Glött. Der Schriftzug „SSV Glött“ fasst zwei Lilien ein, weswegen die Sportler aus der südlichen Landkreis-Gemeine gemeinhin auch gerne als „Lilien“ bezeichnet werden. Die beiden abgebildeten Lilien sind dem Herrschaftswappen der Glötter Fugger-Linie entnommen. Diese hatte sich im 16. Jahrhundert in Glött heimisch gemacht.

    Das Wappen des SV Wortelstetten.
    Das Wappen des SV Wortelstetten. Foto: Repro: gül

    SV Wortelstetten: Die Deutungen, woher der Spitzenname „Bockmäh“ der Wortelstetter stammt, gehen auseinander. Eine Erklärung kommt vom Ortswappen dieser Teilgemeinde Buttenwiesens. Es zeigt einen weißen Wolf auf rotem Grund. Dieser Wolf gleicht angeblich eher einem Ziegenbock – fertig war der Spitzname. Der Sportverein hat das Ortswappen übernommen und durch seine Initialen „SVW“ ergänzt.

    Das Wappen von Türk Gücü Lauingen.
    Das Wappen von Türk Gücü Lauingen. Foto: Repro: gül

    Türk Gücü Lauingen: 1994 wurde die „Türkische Kraft“, was Türk Gücü übersetzt bedeutet, in Lauingen als reiner Fußballverein gegründet. Name und Gründungsjahr nehmen auf weißem Grund die rechte Hälfte des Vereinswappens ein – zusammen mit dem Symbol Lauingens, dem Mohrenkopf. Als ethnische Sportverein darf der Hinweis auf die Heimat nicht fehlen: Die linke Wappenhälfte wird von der türkischen Fahne, dem „Mondstern“, ausgefüllt.

    Das Wappen des TSV Wertingen.
    Das Wappen des TSV Wertingen. Foto: Repro: gül

    TSV Wertingen: Recht klassisch präsentiert sich das Vereinswappen mit ineinander verschlungenen Initialen TS sowie VW, den bayerischen Rauten, dazu den Stadtfarben Rot und Weiß (Silber) sowie dem Turnverein-Gründungsjahr 1862. Alles wird überspannt von einer Krone aus Stadtmauer-Steinen. „1928 fand die erste Generalversammlung des aus der Sportvereinigung Wertingen und dem Turnverein Wertingen neu gegründeten Turn- und Sportvereins Wertingen statt. Dabei wurden die Mitglieder um Vorschläge für ein neues Vereinszeichen gebeten, dass dann nach dem Entwurf von Ferdinand Krauß senior angefertigt wurde“, berichtet TSVW-Vorsitzender Roland Stoll.

    Die neu gegründete SpVgg Bachtal zeigt dieses Wappen.
    Die neu gegründete SpVgg Bachtal zeigt dieses Wappen. Foto: Repro: gül

    SpVgg Bachtal: Mitgestalter und Vorstandsmitglied Frank Lanzinger erklärt die Vereinsfarben der erst kürzlich gegründeten Fußball-Spielgemeinschaft: „Rot ist der CMYK-Mittelwert der Patenvereine SV Altenberg und Eintracht Landshausen. Die Farbe blau steht für den CMYK-Mittelwert des Patenvereins Eintracht Staufen sowie des SV Bachhagel, mit dem die SpVgg Bachtal im Jugendbereich eng zusammenarbeitet.“ Die Grundidee für das Wappen stammt von Jürgen Pflügel. Lanzinger: „Die beiden Eichenblätter sind Designelemente, die dem Bachtal-B eine gute Standfestigkeit geben sollen. Neben der Naturverbundenheit des Bachtals symbolisiere die Eiche die Eigenschaften seiner Bewohner: bodenständig, kraftvoll, robust und frisch. „Und die Beständigkeit, die wir uns für unseren jungen Verein erhoffen“, ergänzt Lanzinger.

    Das Wappen des SV Holzheim
    Das Wappen des SV Holzheim Foto: Repro: gül

    SV Holzheim: Ausgeschrieben sind Vereinsname und Gründungsjahr – 2022 steht demnach der „75-Jährige“ an. Den inneren Teil des Logos zeigt das Holzheimer Gemeindewappen. „Noch in den Jubiläumszeitungen von 1987 und 1997 wurde vom SVH lediglich das Gemeindewappen benutzt, das aktuelle Vereinswappen mit der Umrandung tauchte bis dahin noch nicht auf“, weiß 2. Fußball-Abteilungsleiter Timo Czernoch. Der Löwe ist auf die Familie des Humanisten Conrad von Adelsmannsfelden zurückzuführen, der in Holzheim lebte und 1547 dort verstarb. Die drei Sterne auf blauem Grund kommen vom Wappen des Abts Michael Dobler von Deggingen, der aus Holzheim stammte.

    Das Wappen der SSV Höchstädt.
    Das Wappen der SSV Höchstädt. Foto: Repro: gül

    SSV Höchstädt: Das kreisförmige Vereinswappen der „Rothosen“ lässt kaum Fragen offen: Hinter dem Schriftzug des Vereinsnamens findet sich sogar der Hinweis auf einen eingetragenen Verein „e. V.“ sowie den Zusatz „gegründet“ bei der Jahreszahl 1920. In der Mitte ist auf einem gelben Schild das Stadttor in Rot mit blauen Spitzen zu sehen. SSV-Vorsitzender Jakob Kehrle: „Unser altes Wappen war ein Abklatsch des Stadtwappens. Zum 100-jährigen Jubiläum 2020 wollten wir ein einheitliches Vereinswappen für alle Abteilung. Die Vorgabe lautete: Stadtwappen drin, rund, Gründungsjahr, SSV Höchstädt. Erika Langone hat sechs Vorschläge ausgearbeitet, der Vereinsausschuss sich dann für die jetzige Version entschieden.“

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