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Landkreis Dillingen: Trotz Verletzungen und Schiris top

Landkreis Dillingen

Trotz Verletzungen und Schiris top

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    Mit dem 30:29 gegen Russland hat die deutsche Mannschaft das Tor zum Halbfinale weit aufgestoßen, und entsprechend ausgelassen wurde der Sieg gefeiert.
    Mit dem 30:29 gegen Russland hat die deutsche Mannschaft das Tor zum Halbfinale weit aufgestoßen, und entsprechend ausgelassen wurde der Sieg gefeiert.

    Die Erwartungen weit übertroffen – so lautet die Zwischenbilanz der deutschen Handballer bei der Europameisterschaft in Polen. Am heutigen Mittwoch kann sich die stark verjüngte Mannschaft im Gruppenspiel gegen Dänemark bereits für das Halbfinale qualifizieren. Die Verletzung zweier wichtiger Rückraumspieler dämpft allerdings auch die Erwartung der regionalen Handball-Experten. Hier deren Lage-Einschätzung:

    Franz Thomas (Schiedsrichter, TV Lauingen): „Die Schiedsrichterleistung im Spiel gegen Russland war eine Katastrophe. Da wurden reguläre Tore nicht gegeben, und es wurde mit unterschiedlichem Maß bestraft. Zum Nachteil unserer Mannschaft. Auch gegen Schweden gab es Entscheidungen, wo man sich fragen musste, ob der Gegner einen Bonus hat. Schade ist zudem, dass nicht mehr Spiele im TV übertragen werden, sondern nur die mit deutscher Beteiligung. Toll dafür, dass so viele junge Spieler in der Bundesliga Spielpraxis bekommen. Das liegt auch am aktuellen Bundestrainer. Das zahlt sich jetzt für die Nationalmannschaft aus.“

    Maximilian Deisenhofer (Kapitän TSV Niederraunau): „Ich halte Dagur Sigurdsson für einen ausgefuchsten Trainer. Bei der Zusammenstellung des Teams hatte er von Anfang an ein funktionierendes Mannschaftsgefüge im Hinterkopf, und das zahlt sich nun aus – besonders wenn man sieht, wie die Spieler füreinander kämpfen. Um gegen Dänemark eine Chance zu haben, muss die deutsche Abwehr wieder gut zusammenarbeiten, und die deutschen Torhüter müssen einen überragenden Tag haben. Das Halbfinale ist möglich, aber zu mehr wird es, glaube ich, nicht reichen.“

    Klaus Hornung (Ex-Trainer SC Ichenhausen und HSG Langenau/Elchingen): „Es kann gut sein, dass wir gerade die Geburt einer neuen, großen Mannschaft erleben – unabhängig vom Ergebnis gegen Dänemark. Je länger ich mir das anschauen kann, desto mehr freue ich mich. Trotz allem müssen die Jungs halt gegen Dänemark gewinnen – und ob das ohne die verletzten Christian Dissinger und Steffen Weinhold machbar ist? Faszinierend finde ich, wie viel Ahnung der Bundestrainer hat. Wenn man bei den Auszeiten zuhört, was er den Jungs in diesen paar Sekunden mitgibt, das finde ich sensationell. Was ebenfalls augenscheinlich ist: Die Jungs brechen nicht ein. Es gab früher auch gute Leistungen, aber in großen Turnieren auch unterirdische Spiele.“

    Uli Stadler (Abteilungsleiter, TSV Wertingen): „Ich muss gestehen, ich habe die Spiele nicht gesehen, da ich keinen Fernseher besitze. Obwohl ich jetzt schon fünf Jahre hier Abteilungsleitung mache, bin ich mehr ein Hobbyhandballer. In meiner aktiven Zeit war ich Torwart – und die haben eh keine Ahnung vom Handball (lacht). Aber ich lese in der Zeitung, was passiert: Unsere Mannschaft hat starke Spiele abgeliefert, kämpft und war bislang auch erfolgreich. Ich hoffe, dass das Halbfinale drin ist.“

    Michael Schaarschmidt (Linksaußen, TV Gundelfingen): „Bisher habe ich alle deutschen Spiele angeschaut. Nach anfänglicher Nervosität hat sich die Mannschaft gesteigert und zuletzt Topleistungen abgeliefert. So große Klasse war von Deutschland schon lange nicht mehr zu sehen. Bemerkenswert: Wir haben das jüngste Team bei dieser EM und schon vor dem Turnier viele Verletzte. Jetzt hat sich die Personallage noch weiter zugespitzt. Aber man sieht auch, was mit viel Teamgeist zu erreichen ist. Ich würde der Mannschaft das Halbfinale sehr wünschen. Doch es wird schwierig. Vielleicht stellt sich ja eine Jetzt-Erst-Recht-Stimmung ein.“

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