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Landkreis Dillingen: Tradition alleine reicht nicht

Landkreis Dillingen

Tradition alleine reicht nicht

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    FCGler Michael Grötzinger (rechts) will gar nicht hinsehen, als sein Trainer Martin Weng von Referee Felix Otter den roten Karton vorgehalten bekommt.
    FCGler Michael Grötzinger (rechts) will gar nicht hinsehen, als sein Trainer Martin Weng von Referee Felix Otter den roten Karton vorgehalten bekommt. Foto: W. Brugger

    Fünf Traditionsvereine aus dem Landkreis Dillingen haben in ihrer Sporthistorie schon einmal auf Bezirksoberliga-Niveau oder höher Fußball gespielt. Und für dieses Quintett war das vergangene ein schwarzes Wochenende – alle verloren ihre Partien. Der FCGundelfingen – immerhin noch Landesliga-Tabellenführer – kassiert seine erste Saisonschlappe. Unerfreulich sieht hingegen die bisherige Spielzeit-Bilanz für den TSVWertingen (Bezirksliga Nord), FCLauingen und die SSVGlött (beide Kreisliga West) und SSVDillingen (Kreisklasse Nord II) aus. Alle vier Teams haben null Punkte stehen und finden sich im Tabellenkeller wieder.

    Gundelfingen trotz 0:2 über dem Soll

    Trotz der 0:2-Heimniederlage gegen den FC Kempten liegt der FC Gundelfingen nach wie vor über dem Soll in der bislang so erfreulich verlaufenen Saison. Geärgert haben sich die Grün-Weißen trotzdem, allen voran Coach Martin Weng. Einerseits über die eigene Rote Karte, die dem 34-Jährigen einen Innenraumverweis bescherte („Da muss ich mich besser im Griff haben“), andererseits über die Strafstoßentscheidung des mit Kreislaufproblemen in der zweiten Halbzeit sichtlich gehandicapten Schiedsrichters Felix Otter. „Wenn das ein Elfmeter ist, dann darfst du als Verteidiger im Strafraum überhaupt keinen Zweikampf mehr führen“, verstand Gundelfingens Jan-Luca Fink die (Fußball-)Welt nicht mehr – und fand reichlich Verbündete. Denn schon gegen den VfB Durach, als Marius Brugger erst den Ball aus der Gefahrenzone schlug und anschließend noch einen nachsetzenden Gegner traf, gab es Elfmeter gegen den FCG. Das ist übrigens die einzige, wenn auch unschöne Parallele zur vergangenen Saison. Denn bereits da hagelte es mitunter umstrittene Strafstoßentscheidungen gegen die Gärtnerstädter. Zum Abkühlen hat der FCG noch zwei Wochen Zeit, ehe das nächste Pflichtspiel gegen den TSV Jetzendorf ansteht.

    Viel vorgenommen hatte sich zuletzt die SSV Glött nach dem spielfreien Wochenende. Noch zu Beginn der Partie in Ellzee schien es auch, als könnten die Blau-Weißen einen Schritt in die richtige Richtung gehen. Doch kaum war die eigene Führung erzielt, fiel das Team in die alten, fehlerbehafteten Verhaltensmuster zurück. Auch Neuzugang MilanNikolic konnte bei der 1:3-Niederlage keine Kehrtwende herbeiführen. Der serbische Ex-Profi lief zunächst als Innenverteidiger auf, musste dann aber im zweiten Abschnitt als Stürmer mit anschauen, wie sich die SSV-Defensive mehr und mehr auflöste. Trainer StefanSchneider war nach dem Spiel bedient: „Das sind richtig billige Gegentreffer, die wir kassiert haben. Wir schenken uns die Dinger momentan immer wieder selbst ein. Über weite Strecken der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft, hatten eigentlich alles im Griff – und dann gibst du diese Partie so aus der Hand. Das ist unglaublich und darf uns in dieser Weise einfach nicht passieren.“ Schneider, so scheint es, steht vor seiner schwierigsten Amtszeit als Lilien-Coach.

    0:3 lautete das Negativergebnis für den FC Lauingen bei der SpVgg Wiesenbach. „Sicherlich kam in der ein oder anderen Situation der letzte Ball nicht an und die SpVgg hatte auch mehr Ballbesitz. Dennoch hätten wir gleich zu Beginn des Spiels in Führung gehen können. Und die beiden Freistöße, nach denen die Gegentreffer gefallen sind, pfeift zweifelsfrei auch nicht unbedingt jeder Schiri“, sagt FCL-Sportleiter JoachimHauf: „Dennoch, jetzt gilt es, nach vorne zu schauen, zumal die drei Niederlagen alle gegen Teams waren, die voraussichtlich um den Aufstieg in die Bezirksliga spielen. Zudem spiegeln unsere Ergebnisse nicht die Einstellung und die gezeigte Leistung wider.“ Mit der U23 des FCGundelfingen verlor auch die dritte Mannschaft aus dem Landkreis-Trio in der Kreisliga West (1:3 beim TSV Ziemetshausen).

    Proteste verhallen ungehört

    Vorentscheidend war dabei ein Treffer kurz vor der Pause. Zwei Ziemetshauser standen zur Ausführung des Freistoßes parat, Referee Markus Casazza hatte bereits angepfiffen. Da ging einer der Hausherren zum Ball, warf ihn über den eigenen Kopf in die Höhe und legte die Kugel dann auf den Boden. Sein Mitspieler Nicolai Miller befand sich bereits im Anlauf und fand gegen die verdutzt dreinblickenden Gundelfinger mit der Freistoßflanke den Kopf von Stefan Endres – 2:1. Alle FCG-Proteste gegen dieses Tor verhallten erfolglos. Julian Bunk, Schiedsrichter-Lehrwart der Gruppe Donau, hat eine klare Meinung zu der Situation: „Das Hochwerfen des Balles nach der Freigabe ist eine unnatürliche Handlung. Im Idealfall hätte der Schiedsrichter Gelb geben oder den Spieler zumindest scharf ermahnen müssen – und natürlich auf Wiederholung des Freistoßes entscheiden müssen.“

    Ausgeglichen ist dagegen die Landkreis-Bilanz in der Kreisliga Nord. Die SSVHöchstädt holte beim 2:2 gegen den FSV Reimlingen ihren ersten Saisonpunkt. Aufsteiger SV Kicklingen-Fristingen sorgte mit dem 7:1-Kantersieg im Dillinger Stadtteil-Derby über den BCSchretzheim für Aufsehen –und ist Tabellenführer. (gül/wab/fm)

    PS: Frei nach dem Claudio-Pizarro-Motto „Alter schützt vor Toren nicht“ erzielte ChristianSchuster – mittlerweile im stolzen Fußballer-Alter von 42 Jahren – beim 8:0-Heimsieg seines FC Lauingen II in der B-Klasse West IV gegen Kleinkötz II sechs, teilweise sehr schöne Treffer. Inclusive echtem Hattrick.

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