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Landkreis Dillingen: Schon sechs Abbrüche: Wenn Fußballspiele eskalieren 

Landkreis Dillingen

Schon sechs Abbrüche: Wenn Fußballspiele eskalieren 

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    Im Kreis Donau gab es bereits sechs Spielabbrüche.
    Im Kreis Donau gab es bereits sechs Spielabbrüche. Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Angefangen hat alles am Feiertag Mariä Himmelfahrt. Die Partie in der Fußball-Bezirksliga Nord zwischen der TSG Thannhausen und dem SC Altenmünster wurde am 15. August drei Minuten vor Schluss beim Stand von 3:4 für die Gäste abgebrochen, weil sich der Schiedsrichter nach dem vierten Platzverweis gegen die Heimmannschaft bedroht fühlte und in die Kabine flüchtete. Das Bezirkssportgericht gab für den Spielabbruch dem Unparteiischen die Schuld und setzte die Partie neu an. Altenmünster gewann am vergangenen Mittwoch mit 4:2.

    Allein im Fußball-Kreis Donau wurden neben der Partie in Thannhausen in der laufenden Saison fünf weitere Spiele vorzeitig beendet. Eine davon am vergangenen Sonntag in der Kreisklasse West II zwischen dem SSV Peterswörth und dem SV Holzheim (hier die Bilder zum Spiel). Die Gäste hatten zwischen der 84. und 93. Minute einen 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung umgewandelt, ehe bei einigen Beteiligten die Sicherungen durchbrannten und Schiedsrichter Birkan Gömüz aus Burgau nach insgesamt drei Platzverweisen und Auseinandersetzungen mit den Zuschauern die Partie beendete.

    Kreis Donau: Die Spielabbrüche häufen sich

    Für Kreis-Spielleiter Franz Bohmann aus dem Wertinger Stadtteil Bliensbach eine schockierende Nachricht. „Das ist im Kreis Donau bereits der fünfte Spielabbruch in dieser Saison, die Bezirksligapartie in Thannhausen habe ich da gar nicht mitgerechnet“, führt er auf. Noch am Sonntagabend hat sich Bohmann von beiden Vereinen über die Umstände des Abbruchs Meinungen eingeholt. Diese, so der BFV-Funktionär, seien jedoch sehr widersprüchlich und teilweise auch noch verwirrend. Während die Holzheimer ihm sagten, der letzte Pfiff des Schiris sei der Schlusspfiff gewesen, wurde ihm von Peterswörther Seite versichert, dass es sich um den Pfiff für den Abbruch handelte. Wie die ganze Sache nun ausgeht, kann und will Bohmann nicht beurteilen. Das Kreis-Sportgericht muss nun darüber entscheiden. Die Peterswörther werden darauf hoffen, dass es wie beim abgebrochenen Bezirksligaspiel in Thannhausen zu einer Neuansetzung kommt, die Holzheimer gehen von einer Wertung zu ihren Gunsten am grünen Tisch aus.

    Zu einem Skandal kam es beim Stande von 2:2 auch in der Partie der Kreisliga Augsburg zwischen dem TSV Zusmarshausen, dem Ex-Verein des jetzigen Trainers des TSV Wertingen, Christoph Kehrle, und Suryoye Augsburg. Ein Verantwortlicher der Gäste war mit einer Entscheidung des Linienrichters nicht einverstanden und fragte nach. Ein verbaler Schlagabtausch entstand und mit diesem ein Rudel auf dem Platz. Bis die Situation von dem sehr ruhig agierenden Schiedsrichtergespann und einschreitenden Ordnern geklärt werden konnte, war es passiert: Die Partie wurde zunächst unterbrochen und nach einer halben Stunde des Wartens sogar ganz abgebrochen, nachdem die Gäste nicht mehr aus der Kabine kamen. Zuvor hatte es insgesamt vier Hinausstellungen für die Gäste (je zweimal Gelb-Rot und Knallrot) gegeben. Drei Streifenwagen der Polizei sorgten schließlich für Ruhe. Auch hier hat nun das Sportgericht zu beurteilen, was aus diesem Skandalspiel wird.

    Schiedsrichter stehen im Zentrum der Kritik

    Dass Spielabbrüche diese Saison überproportional überhandnehmen, hat für Franz Bohmann auch damit zu tun, dass von der Bank oft viel zu viel gegenüber den Schiedsrichtern kritisiert werde und somit permanent Hektik entstehe. Vor allem schwächere Schiedsrichter seien solchen Situationen nicht immer gewachsen. Trainer, Betreuer und Auswechselspieler würden schnell erkennen, welcher Schiri souverän wirke und welcher nicht. (her)

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