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Landkreis Dillingen: Hoch Ulla macht den Sportlern zu schaffen

Landkreis Dillingen

Hoch Ulla macht den Sportlern zu schaffen

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    Was für eine Hitze – und dann auch noch Sport treiben? Die Tennisspieler sind mitten in der Saison und die Fußballer stecken in der Vorbereitung. Da hilft manchmal nur noch der Griff ins kalte Wasser. Und der ist auch wichtig für die Gesundheit.
    Was für eine Hitze – und dann auch noch Sport treiben? Die Tennisspieler sind mitten in der Saison und die Fußballer stecken in der Vorbereitung. Da hilft manchmal nur noch der Griff ins kalte Wasser. Und der ist auch wichtig für die Gesundheit. Foto: Karl Aumiller

    Hoch „Ulla“ treibt in diesen Tagen die Temperaturen weit über die 30-Grad-Marke. Wenn überhaupt, gibt es für die Menschen in der Region eine Abkühlung im Baggersee oder im Freibad. Tennisspieler, die mitten in der Punktrunde stehen, sowie Fußballer, welche mit den Vorbereitungen auf die neue Saison begonnen haben, kämpfen bei der Ausübung ihres Sports gegen die Hitze vor allem mit viel Trinken an. Dem Schweiß den Kampf angesagt haben freilich auch die Golfspieler.

    „Bei uns ist der Platz tagsüber nahezu wie ausgestorben“, berichtet der Geschäftsführer des Golfclubs Dillingen, Markus Grimminger. Wenn das Thermometer auf über 26 Grad steigt, dann sei es den meisten Spielern oft schon zu heiß. Vor allem die älteren Spielerinnen und Spieler stehen dann bereits ab 6 Uhr in der Früh auf der Anlage oder beginnen alternativ mit ihren Schlägen erst am Abend ab 18 Uhr und spielen bis in die Nacht hinein“, ist Grimminger froh, dass dies so praktiziert wird. Brennt die Sonne gnadenlos vom Himmel, sind die Golfer in Dillingen oft mit Regenschirmen unterwegs.

    Wie sich die Golfer helfen

    Diese werden dann als Sonnenschirme genutzt. Wichtig sei neben einer ausgiebigen Flüssigkeitszufuhr, dass die Aktiven bei ihrem Spiel auch eine entsprechende Kopfbedeckung tragen. Zudem stellt der Golfclub auf der 9-Loch-Anlage zwei große Eimer mit kaltem Wasser auf, damit sich Männlein und Weiblein zwischendurch immer wieder abkühlen können. Besonders wichtig, so Markus Grimminger, sei dies für die Senioren. Weit mehr als die Hälfte der Spielerinnen und Spieler sei 65 Jahre und älter.

    Jünger ist in der Regel die Generation der aktiven Fußballer. Wer in einer ersten oder zweiten Mannschaft spielt, ist zwischen 19 und 36 Jahre alt. Ausnahmen natürlich nicht ausgeschlossen. Für den Trainer des Kreisliga-Aufsteigers SV Kicklingen-Fristingen, Peter Piak, ist das Thema Hitze und Sport enorm wichtig. Vor allem in der Phase der Vorbereitung, die beim SV Kicklingen am gestrigen Donnerstagabend mit dem ersten Training begonnen hat. „Das Wichtigste ist das Trinken“, betont der 49-Jährige und setzt dabei auf die Eigenverantwortung seiner Kicker. Es nütze nichts, wenn ein Spieler vor dem Training oder einem Match schnell noch zwei Liter Wasser in sich hineinsaugt, die andere Zeit des Tages das Trinken aber vernachlässige. Wie viel Flüssigkeit ein Spieler pro Tag zu sich nehmen soll, darüber macht sich Piak so seine Gedanken. Jemand, der im kühlen Büro sitze, brauche sicherlich weniger als einer, der im Straßenbau arbeite. Mindestens zwei Trinkpausen baut der Kicklinger Übungsleiter während des Trainings am Abend gezielt mit ein. So wie in einem Spiel auch, das bei Hitze pro Halbzeit einmal unterbrochen wird, damit Akteure und Schiedsrichter ausreichend „nachtanken“ können.

    Sollten Spiele abgesagt werden?

    Ob Test- oder Punktspiele – für Peter Piak macht es keinen Unterschied, ob diese Begegnungen an einem heißen Tag zur ursprünglichen Anstoßzeit um 15 Uhr oder erst um 17 oder 18 Uhr angepfiffen werden. Wenn schon an eine Verlegung gedacht werde, dann sei es besser, bereits um 12 Uhr zu spielen. Piak: „Um diese Zeit ist der Kreislauf der Spieler von der Hitze noch nicht so beansprucht wie fünf oder sechs Stunden später.“ Außerdem, so der SVK-Coach, könnten die Aktiven bei einem früheren Beginn am Nachmittag noch ins erfrischende Nass der zahlreichen Baggerseen in der Umgebung hüpfen.

    Geht ein Tennis-Duell über drei Sätze, so kann dieses bisweilen zwei Stunden und noch länger dauern. In der prallen Sonne fühlen sich dann 30 Grad oft wie 40 Grad und noch mehr an.

    Wer dann den inneren Schweinehund nicht überwinden kann, dessen Erfolgsaussichten sind nicht gerade groß. Das weiß auch Sportwart Andreas Schober vom TC Wertingen. Selbst spielt der 38-Jährige in der zweiten Herrenmannschaft und vergießt bei hohen Temperaturen natürlich wie alle anderen Teamkollegen jede Menge Schweiß. Was dagegen hilft? „Einfach viel trinken und ein Handtuch“, antwortet Schober, der von einem Wechsel des T-Shirts, so wie es die Profis oft praktizieren, wenig hält.

    Die Temperaturen immer im Auge behalten

    Sollten die Temperaturen am Wochenende weiter steigen, dann könnte es sein, dass die Wertinger erstmals von der sogenannten Hitzeregelung des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV) Gebrauch machen und Spiele absagen. Doch so ganz einfach ist dies allerdings nicht. Laut Statuten muss die für den Spieltag am Heimspielort vorhergesagte Tageshöchsttemperatur muss mindestens 36,0 Grad Celsius betragen. Diese Vorhersage ist unter Zuhilfenahme der Postleitzahl der Platzanlage des Heimvereins der Internetseite www.br.de/wettervorhersage am Tag vor dem Spieltermin im Zeitraum zwischen 10 und 12 Uhr zu entnehmen und muss nachweisbar mittels Screenshot dokumentiert werden. Ein Prozedere, das sich Andreas Schober am liebsten natürlich sparen würde.

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