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Landkreis Dillingen: Die Saison bis November zu Ende spielen – das wäre toll

Landkreis Dillingen

Die Saison bis November zu Ende spielen – das wäre toll

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    Wenn die aktuelle Virus-Krise ausgestanden ist, wird es auch das wieder geben: junge und ältere Fans ohne Sicherheitsabstand beim Fußball-Schauen wie hier zu „Vor-Corona-Zeiten“ beim Aschberg-Duell Weisingen gegen Aislingen. Zunächst ist allerdings die Frage zu klären, was mit der unterbrochenen Saison passiert.
    Wenn die aktuelle Virus-Krise ausgestanden ist, wird es auch das wieder geben: junge und ältere Fans ohne Sicherheitsabstand beim Fußball-Schauen wie hier zu „Vor-Corona-Zeiten“ beim Aschberg-Duell Weisingen gegen Aislingen. Zunächst ist allerdings die Frage zu klären, was mit der unterbrochenen Saison passiert. Foto: Karl Aumiller

    Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) informierte am vergangenen Freitag die Medien und warb mit seinen führenden Köpfen für das Vorhaben zur Weiterführung der wegen des Coronavirus unterbrochenen Saison 2019/20. In den vergangenen Tagen hatten Geschäftsführer Jürgen Igelspacher und Präsident Rainer Koch ein Stimmungsbild unter den Vereinen eingeholt. Dabei war den BFV-Verantwortlichen durchaus bewusst, dass sie es nicht jedem recht machen werden – egal, wie sie sich auch entscheiden. Koch und Co. haben nach einer Lösung gesucht, wie die aktuelle Spielzeit, die stark von der Corona-Pandemie beeinflusst wird, vernünftig beendet werden kann.

    Der BFV-Vorschlag: Die Runde in den bayerischen Amateurligen am 1. September fortsetzen und auf keinen Fall annullieren. Am Wochenende konnten nun die Vereine darüber abstimmen. Bindend ist deren Votum aber nicht. Die endgültige Entscheidung obliegt dem Verbandsvorstand. Aber: Dass sich der BFV über die Mehrheit seiner Vereine hinwegsetzt, scheint eher unwahrscheinlich. Unsere Zeitung hörte sich bei einigen Landkreisvereinen um und fragte nach, welche Lösung sie sich wünschen.

    Hin- und hergerissen

    Abteilungsleiter Peter Aust vom Kreisligisten BC Schretzheim ist hin- und hergerissen, am Ende aber auch einwenig ratlos: „Das ist alles schwer zu steuern angesichts der Tatsache, dass keiner weiß, wie im September die Corona-Situation sein wird.“ Eine Fortsetzung der Runde zu diesem Zeitpunkt wäre wünschenswert und wohl auch die fairste Lösung, sinniert Aust. Er würde aber auch einen Abbruch akzeptieren – mit der Zusage, dass Mannschaften, die klar an der Spitze ihrer Ligen stehen, auch aufsteigen dürfen. Der Schretzheimer Fußballchef denkt dabei an Teams wie den FC Pipinsried (Bayernliga) aber auch an den FC Gundelfingen (Landesliga Südwest). Ein Abbruch der Saison hätte für sein BSC-Team den Vorteil, dass sich der Tabellendrittletzte in Sachen Abstieg keine Gedanken mehr machen müsste. Doch ein Abbruch oder eine Annullierung brächte dem BVF wohl eine Menge Ärger ein. Der Weg zu den Zivilgerichten wäre frei, der BFV hätte eine Klagewelle zu befürchten. Kann die Saison ab September zu Ende gespielt werden, stellt sich für Peter Aust die Frage, wie es dann im neuen Jahr weitergeht. Vor einer verkürzten Runde der Saison 2020/2021 mit zum Beispiel kleineren Spielklassen und Play-off-Spielen hält er nichts. Anfreunden könnte er sich mit einer Umstellung der Spielzeit auf Jahreskalender.

    Für Kalenderjahr-Variante

    In Christoph Krebs vom Bezirksligisten TSV Wertingen hat Aust einen absoluten Fürsprecher für die Kalenderjahr-Variante. „Diese Chance sollten wir nutzen“, appelliert er an die Verbandsoberen, sich damit auch ernsthaft zu beschäftigen. Dass die jetzige Saison zu Ende gespielt werden soll, sieht Krebs als die sportliche fairste Lösung. Wobei es für die Trainer enorm schwierig werden dürfte, nach so einer langen Unterbrechung nochmals Spannung aufzubauen. „Seit bekannt ist, dass frühestens ab September gespielt werden kann, ist die weg“, macht sich der Wertinger Funktionär nichts vor. Sollte der Ball ab September nicht rollen, plädiert Christoph Krebs für eine Fortsetzung der Runde ab März 2021. Bis dahin müsste die aktuelle Tabelle eingefroren werden.

    Arjan Plooij vom A-Klassen-Spitzenreiter VfL Zusamaltheim hat für den Vorschlag des BFV gestimmt, die Saison ab September zu Ende zu spielen. „Sollte die Runde aber abgebrochen oder gar annulliert werden“, wir werden nicht klagen“, verspricht der 34-Jährige. Folgendes Szenario wär Plooij am liebsten: Fortsetzung der Saison ab September ohne jedes gesundheitliches Risiko, Anfang November die Meisterschaft und den Aufstieg mit dem VfL feiern und dann im neuen Jahr die Saison nach dem Kalenderjahr ausrichten.

    Noch nicht in trockenen Tüchern

    Vier Punkte beträgt der Vorsprung der Eintracht Landshausen in der Kreisklasse West II vor dem Tabellendreizehnten SSV Peterswörth. Der Klassenerhalt der Mannschaft aus dem Ortsteil von Syrgenstein ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Abteilungsleiter Karsten Schaude ist es angesichts der Probleme, die das Land derzeit habe, letztlich völlig egal, wie es mit der unterbrochenen Saison weitergeht. „Auf- und Abstieg sind in dieser Situation nicht wichtig. Hauptsache, wir können bald wieder Fußball spielen“, hofft er, dass das Virus so schnell als möglich verschwindet und er und seine Teamkollegen bald wieder gemeinsam ihrem Hobby nachkommen dürfen. Dabei will sich Schaude, wenn es notwendig ist, mit seine 47 Jahren auch wieder ins Tor der zweiten Landshausener Mannschaft stellen.

    Landkreis-Funktionäre wie Michael Bass von der SG Bächingen-Medlingen gehen davon aus, dass Vereine, die aufsteigen können, für eine Fortsetzung der Saison gestimmt haben. „Wir sind auf jeden Fall dafür“, betont der Abteilungsleiter des souveränen Spitzenreiters der A-Klasse West II. Wenn im Idealfall Ende Oktober/Anfang November der Meister gekürt werden kann, fragt sich auch Bass, wie es dann in der nächsten Saison weitergehen soll. Ihm wäre es am liebsten, wenn dann der erste Spieltag im März und der letzte Ende Oktober 2021 stattfinden würden.

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