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Joggen/Nordic Walking: Das Flüsschen Zusam und die Fuggerwälder als Begleiter

Joggen/Nordic Walking

Das Flüsschen Zusam und die Fuggerwälder als Begleiter

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    Sichtlich Spaß haben bei der Zusamtal-Runde Simone Almer, Kathrin Kraus (beide Zusamaltheim) und Villenbachs Altbürgermeister Otmar Ohnheiser (von links).
    Sichtlich Spaß haben bei der Zusamtal-Runde Simone Almer, Kathrin Kraus (beide Zusamaltheim) und Villenbachs Altbürgermeister Otmar Ohnheiser (von links). Foto: Herdin

    Das Sportgelände des SV Villenbach mit der angrenzenden Freilichtbühne auf der westlichen Seite der Staatsstraße 2027 ist nicht zu übersehen, wenn man im Zusamtal unterwegs ist. Genau an dieser Stelle beginnt unser heutiger Streckentest im Rahmen der Serie „Fit durch den Winter“. Mit dabei ist Villenbachs Altbürgermeister Otmar Ohnheiser, der sich wie kaum ein anderer in dieser Gegend auskennt und dessen Herz aufgeht, wenn er an die vielen lauen Sommerabende auf der Freilichtbühne denkt, die er in den vergangenen Jahren dort schon erlebt hat. Da fallen ihm beispielsweise Stücke wie „Don Camillo und Peppone“, die Aufführung des „Brandner Kaspar“ oder die Shakespeare-Inszinierung „Ein Sommernachtstraum“ ein. Schon jetzt freut er sich auf „Viel Lärm in Chiozza“. Die Komödie von Carlo Goldini soll im Sommer 2022 aufgeführt werden.

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    Los geht unsere „Zusamtal- und Fuggerwald-Tour“ am Parkplatz vor dem Villenbacher Sportheim. Vorsicht ist beim Überqueren der Staatsstraße geboten. Wir laufen geradeaus über die Kreuzung und biegen nach 320 Metern links in den Fahrradweg Richtung Wertingen ein. Automatisch richten sich die Blicke auf die Kirchtürme von Sontheim und Zusamaltheim, die im Norden vor uns liegen. Nach 1,7 Kilometer haben wir den Ortsrand von Sontheim erreicht. Noch wenige Meter, dann biegen wir im Zusamaltheimer Ortsteil rechts ab. Erst bei den letzten Häusern sind Schilder mit der Aufschrift „Am Geiselbach“ angebracht, sodass wir endlich wissen, wie die Sontheimer Hauptstraße richtig heißt. Am Ende des Dorfes orientieren wir uns halb rechts, überqueren eine kleine Brücke, um nach weiteren 200 Metern über die Zusambrücke zu laufen.

    Die Strecke führt vorbei an der Kapelle in Rischgau.
    Die Strecke führt vorbei an der Kapelle in Rischgau. Foto: Herdin

    Knappe zweieinhalb Kilometer haben wir hinter uns. Auf der anderen Zusam-Seite biegen wir auf die kleine Straße Richtung Rischgau ein. Der Untergrund ist noch immer geteert. Doch das ändert sich bald. Nach 400 Metern biegen wir links in die erste Querstraße ab. Den Fuggerwald erreichen wir bei ansteigendem Gelände nach einem weiteren halben Kilometer. Immer auf dem gleichen Weg bleiben, bis nach 4,2 Kilometern eine Drei-Wege-Gabelung kommt. Hier unbedingt nach rechts orientieren. Weiter geht es circa 300 Meter über ein freies Feld bis zum nächsten Waldesrand. Jetzt heißt es „links weiter“. Nach weiteren 400 Schritten bietet sich die Möglichkeit, die auserwählte Strecke für einen Augenblick zu verlassen. Wer rechts in einen Waldweg einbiegt, der erreicht nach wenige Minuten die wenigen Überreste der Ritter-Kunz-Burgruine. Verwachsen mit dem Wurzelwerk von Buchen und Eichen weisen Erdformationen und Steinreste auf die Geschichte der Kunzenburg hin. Mehr aber nicht.

    200 Meter von Ortsrand Rischgaus bis zur Dorfmitte

    Wir haben uns entschieden, keinen kleinen Umweg zu nehmen und laufen einfach geradeaus weiter. Ein Schild mit der Aufschrift „Ritter-Kunz-Rundwanderung“ zeigt die Richtung, die für uns relevant ist. Zwei Jäger-Hochsitze stechen bald ins Auge. Kurz nach dem zweiten geht es rechts ab hinunter nach Rischgau. Das Gelände weist hier ein etwas stärkeres Gefälle auf. Kein Wunder, dass dieses Kinder bei einer entsprechenden Schneemenge auch zum Schlittenfahren nutzen. Vom Ortsrand Rischgaus bis zur Dorfmitte, wo bei der aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende St. Leonhard-Kapelle alle Wege und Straßen im Ort zusammenlaufen, sind es gerade einmal 200 Metern. Die Chronik berichtet, dass 1787 in Rischgau eine Kapelle vom St. Katharinenkloster erbaut wurde. Sie stellt eine einfache Landkapelle dar. In ihrem Inneren befand sich ein einfaches barockes Altärchen und Figuren aus Holz. Am 14. Juli 1923 wurde zu Ehre des Heiligen Leonhard eine Glocke geweiht. Im Krieg 1942 musste diese Glocke abgeliefert werden. Die jetzige Glocke wurde 1948 in Lauingen neu gegossen. Das Deckengemälde aus dem Jahr 1970 stammt von dem Kirchenmaler Severin Walter und zeigt den Heiligen Leonhard.

    Das Wasserrad an der Wiesenmühle.
    Das Wasserrad an der Wiesenmühle. Foto: Herdin

    Vor dem kleinen Gotteshaus sind jede Menge Hinweisschilder angebracht. Wir nehmen Kurs in Richtung Wertingen/Sontheim und erkennen circa 300 Meter nach Verlassen des Ortes erneut ein Schild mit der Aufschrift „Ritter-Kunz-Wanderweg“. Doch hier nicht nach rechts abbiegen, sondern links hinein in einen Feldweg, der mit einem Durchfahrtsverbotsschild für Fahrzeuge über „6 t“ gekennzeichnet ist. Es geht hinunter zur Zusam und über eine in die Jahre gekommene Brücke zur Wiesenmühlen. Ein uraltes Wasserrad, das allerdings außer Betrieb ist, rostet und fault an der Südseite des Gebäudes vor sich hin. Auf dem Gelände der Wiesmühle geht es links weiter, vorbei an den großen Biogasanlagen eines Villenbacher Fernwärmeproduzenten. Die letzten Meter (geradeaus orientieren) liegen vor uns. Bis zum Start/Ziel-Bereich sind es nur noch wenige Minuten. Die achteinhalb Kilometer lange Runde ist geschafft.

    Streckenfazit: Wer gut zu Fuß ist, für den ist die 8,5 Kilometer lange Runde in knapp zwei Stunden zu schaffen. Nordic Walking-Stöcke sind zu empfehlen. Bei einem Abstecher zur Ritter-Kunz-Burgruine sollte man circa 20 Minuten mehr einrechnen. Die Landschaft im oberen Zusamtal und in den Fuggerwäldern hat vieles zu bieten.

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