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Heidenheim: Spiel des Jahres: Wie Heidenheim den FC Bayern ärgern will

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Spiel des Jahres: Wie Heidenheim den FC Bayern ärgern will

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    Der FC Heidenheim um Marc Schnatterer (links) und Nikola Dovedan will am Mittwoch auch beim FC Bayern München jubeln. Doch ein Weiterkommen in das Halbfinale des DFB-Pokals käme einer Sensation gleich.
    Der FC Heidenheim um Marc Schnatterer (links) und Nikola Dovedan will am Mittwoch auch beim FC Bayern München jubeln. Doch ein Weiterkommen in das Halbfinale des DFB-Pokals käme einer Sensation gleich. Foto: Puc Wst

    Es war ein Sonntagabend im August 1994, als das kleine mittelfränkische Vestenbergsgreuth die Fußballwelt auf den Kopf stellte. Zu Gast in der ersten Runde des DFB-Pokals war damals der FC Bayern, mit Spielern wie Oliver Kahn, Lothar Matthäus oder Dietmar Hamann. Am Ende hieß es 1:0 für den Regionalligisten. Teil dieser Sensation, einer der größten der deutschen Fußball-Geschichte, war Frank Schmidt – als Verteidiger von Vestenbergsgreuth. Der Bachhagler weiß, wie Pokalsensation gegen den Rekordmeister geht. Nicht die schlechteste Voraussetzung für die Aufgabe, die Schmidt als Trainer des FC Heidenheim am Mittwoch erwartet. Der Zweitligist ist im Viertelfinale des DFB-Pokals zu Gast beim FC Bayern München (Beginn 18.30 Uhr).

    FC Bayern - Heidenheim: FCH ist krasser Außenseiter

    In der Allianz Arena ist Heidenheim krasser Außenseiter. Ein Weiterkommen wäre eine Sensation – wenn auch nicht von ganz so großem Ausmaß wie damals in Vestenbergsgreuth. Immerhin haben sich die Kicker von der Alb in dieser Saison bereits einen Namen als Favoritenschreck gemacht. Im Achtelfinale war der FCH Endstation für Bayer Leverkusen. Jetzt möchte Heidenheim auch den übermächtig erscheinenden Rekordmeister ärgern. „Wir wollen uns wehren, mit allem, was uns zur Verfügung steht“, sagt Schmidt.

    An der Unterstützung der Fans soll es nicht scheitern. Rund 7100 Karten hat Heidenheim über das Gästekontingent verkauft. Der Klub geht davon aus, dass sich insgesamt knapp 10000 FCH-Fans auf den Weg in die Landeshauptstadt machen. Das Motto lautet „Alle in Blau“. Die Gästefans sollen sich in der Arena geschlossen und farblich einheitlich präsentieren. Auch wenn ihre Mannschaft auf ihr gewohntes blaues Auswärtstrikot verzichten muss. Gastgeber Bayern spielt in Rot und mit blauem Torhüter, Heidenheim muss deshalb auf die weißen Shirts ausweichen. Zum Spiel des Jahres sind laut Schmidt fast alle Mann an Bord. Arne Feick und Tobias Reithmeier konnten nach Magen-Darm-Problemen am Montag wieder trainieren, lediglich der Einsatz von Nikola Dovedan ist nach einer Sprunggelenksverletzung aus dem Training noch ungewiss.

    So oder so wird es eine verdammt schwere Aufgabe für die Gäste, die am vergangenen Wochenende beim 0:0 einen etwas glücklichen Punkt aus Magdeburg mitnahmen. Torwart Kevin Müller hielt in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter der Gastgeber. Nun geht es also zum Rekordmeister nach München. „Wir werden viel laufen müssen“, ist sich Trainer Schmidt bewusst. Er und sein Co-Trainer Dieter Jarosch beobachteten die Bayern in den Spielen gegen Mainz (6:0) und Freiburg (1:1).

    Heidenheim möchte die Kulisse ausblenden

    Darauf aufbauend habe man sich intensiv auf das Spiel vorbereitet, besonders taktisch, berichtet Schmidt. Seine Spieler sollen in der Arena nicht nur darauf warten, dass der Gegner sie überrennt. „Wenn wir einen oder zwei Mannschaftsbusse vor dem Sechzehner parken, geht das auch schief.“ Der Außenseiter muss kompakt in der Abwehr stehen, aber auch seine Chancen in der Offensive suchen. „Wir sollten unser Herz in die Hand nehmen und mit Mut agieren“, fordert der Trainer von seiner Mannschaft. Der Glaube an sich selbst sei ganz entscheidend beim Spiel vor großem Publikum. Schmidt sagt: „Nicht alleine das Erlebnis Viertelfinale in München soll im Vordergrund stehen, sondern das Spiel an sich.“ Seine Schützlinge müssten die Kulisse ausblenden und sich auf das Sportliche konzentrieren. Das bedeutet: Sich defensiv nicht von der Bayern-Dominanz erdrücken lassen. Und offensiv auf Konterchancen gegen hoch stehende Münchner lauern. Dann könnte es für Schmidt und seine Mannen etwas werden – so wie damals in Vestenbergsgreuth.

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