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Handball: Bis nach Bayreuth und ins Fichtelgebirge

Handball

Bis nach Bayreuth und ins Fichtelgebirge

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    Vor den 60 Handball-Minuten: So eng wie hier wird das Motivations-Abklatschen zu Corona-Zeiten wohl nicht mehr sein. Ihr erstes BOL-Saisonspiel bestreiten die HSG-Männer am 11. Oktober in Kissing.
    Vor den 60 Handball-Minuten: So eng wie hier wird das Motivations-Abklatschen zu Corona-Zeiten wohl nicht mehr sein. Ihr erstes BOL-Saisonspiel bestreiten die HSG-Männer am 11. Oktober in Kissing. Foto: Karl Aumiller

    Lange Zeit wussten auch die drei Landkreis-Vereine des Landkreises Dillingen nicht, ob und wann die neue Saison 2020/21 starten wird – und unter welche Auflagen. Nach dem Abbruch der vergangenen Spielzeit hat Corona auch bei den Handballern für Unsicherheit und viel zusätzliche Aufregung gesorgt. Jetzt sieht es so aus, als könnte die Runde Anfang Oktober – mit einer limitierten Zuschauerzahl in den Hallen – beginnen. Die höchstklassige lokale Mannschaft stellen die Männer des TV Gundelfingen. Sie profitierten als Schlusslicht der Landesliga Süd vom vorzeitigen Saisonende und der Aussetzung des Abstiegs. Jetzt dürfen sie wieder in der Landesliga auf Torejagd gehen, allerdings in der Gruppe Nord. Was weite Fahrten, unter anderem bis ins Fichtelgebirge, beinhaltet. Die HSG Lauingen-Wittislingen spielt wieder Bezirksoberliga, der TSV Wertingen Bezirksliga. In der BOL laufen die Damen des TSV Wertingen und TV Gundelfingen auf, eine Klasse tiefer die der HSG.

    TV Gundelfingen

    „Die Frage zur aktuellen Situation der Abteilung ist in diesem Jahr natürlich eine ganz besondere“, erkennt TVG-Abteilungsleiter Alexander Bay: „Und die Antwort ist mit all den Ungewissheiten und Unwägbarkeiten auch nicht wirklich eindeutig möglich. Grundsätzlich versuchen wir Gundelfinger Handballer das beste aus der Lage zu machen.“ Der Aufwand, den der TVG und alle anderen Vereine und Abteilungen unter Corona-Bedingungen betreiben müssten, sei aber oftmals grenzwertig. Alexander Bay: „Unsere Planungen und sportlichen Ziele beziehen sich auf einen Saisonstart ab Anfang Oktober. Aber wir müssen weitere Saisonszenarien mit Abbruch bzw. Saisonstart/Saisonfortsetzung im neuen Jahr ebenfalls berücksichtigen. Was wirklich kommen wird, kann mittel- oder langfristig einfach niemand sagen.“

    Im Jugendbereich war es dem TVG wichtig, zumindest ab dem B-Jugend-Alter (15 Jahre) wieder ein regelmäßiges Training mit den Lockerungen im Juni anzubieten. Dabei galt und gilt die Devise, die Jugendlichen nicht zu verlieren und über Mannschaftsaktionen und Trainings den Vereinsbezug nicht zu lange ruhen zu lassen. „Trotzdem hatten wir in dieser Altersgruppe die ersten Abmeldungen zu beklagen“, so Bay.

    Über den Zeitraum Frühjahr und Sommer hinweg fielen die meisten Veranstaltungen aus. Unter anderem auch die Gundelfinger Handballturniere, die – neben dem finanziellen Aspekt – für das Zusammengehörigkeitsgefühl in Abteilung und Verein eine große Rolle spielen. Beim Turnier helfen zum Beispiel die Kinder aus der D-Jugend mit erfahrenen Landesliga-Herren beim Auf- und Abbau gemeinsam – und erleben so die Handballgemeinschaft aus einer ganz anderen Perspektive. Dies schafft im Normalfall eine viel bessere Zusammengehörigkeit. Ein „Wir-Gefühl“, das in der Corona-Phase nicht verloren gehen soll.

    Sportlich will der TVG mit den neuen Trainerteams bei den Herren I und Damen I etwas erfolgreicher als in der abgebrochenen Saison 19/20 abschließen. Dies würde bedeuten, dass die Herren in der Landesliga Nord den Klassenerhalt schaffen. Unter dem neuen Trainer Bernd Dunstheimer, der zusammen mit Michael Hander seit Mai das Team trainiert, wurde am Kader für die neue Saison gearbeitet. Neben etablierten Spielern haben es auch ein paar junge Talente in die Mannschaft geschafft. „Ein Dank gilt Oliver Bleher, der sich nach über zehnjährigem Wirken als Hauptverantwortlicher zu einer Trainerpause entschlossen hat“, meint der Abteilungsleiter.

    Bei den Damen I konnte mit Tobias Späth ein junger, motivierter Trainer aus Brenz gefunden werden, der die Nachfolge von Christof Traut antritt. Für ihn und sein Team gilt es, in der neuen Saison möglichst lange im BOL-Spitzenfeld mitzumischen. Alexander Bay: „Ein möglicher Aufstieg macht prinzipiell aber erst mit der Integration neuer, talentierter Jugendspielerinnen Sinn. Läuft es jedoch schon diese Saison entsprechend erfolgreich, werden unsere Damen vor einer Rückkehr in die Landesliga sicher nicht zurückschrecken.“

    HSG Lauingen-Wittislingen

    Die Herren der Handball-Spielgemeinschaft des TV Lauingen und TSV Wittislingen werden nach Ende der Joekel-Ära von einem neuen Trainer-Trio betreut. Durch Andreas Biller, der vergangene Saison der HSG noch als Torwart zur Verfügung stand, und Patrick Müller, den Biller aus seiner Aktivenzeit kennt, bekommt die Mannschaft eine neue Handschrift. „Ich bin sehr froh darüber, dass wir Patrick Müller davon überzeugen konnten, zur HSG zu kommen“, sagt Biller. Das dritte „neue“ Gesicht ist allen sehr gut bekannt: Wittislingens Ex-Keeper Erwin Linder wird mit seinem großen Erfahrungsschatz die Torhüter fit halten.

    „Zurzeit befinden wir uns in der letzten Vorbereitungsphase und versuchen, die neuen Dinge, die uns die Trainer an die Hand geben, umzusetzen“, erklärt Spielführer Christian Kinzler. Am 11. Oktober startet seine neue BOL-Saison gleich mit einem richtigen Härtetest, wenn die HSG in Kissing zu Gast ist. Coach Patrick Müller: „Hier wird sich zeigen, wie die Vorbereitung und die neuen Vorgaben greifen.“ Die Handballer aus Lauingen und Wittislingen freuen sich auf diesen Auftakt nach langer Zwangspause: „In Kissing können wir zeigen, was in uns steckt und wie weit wir wirklich sind“, äußerte sich Torhüter Christian Rommel.

    In der abgebrochenen Saison 2019/20 gelang den HSG-Damen I der Gewinn der Bezirksklassen-Meisterschaft samt Aufstieg in die Bezirksliga. Klares Ziel dort ist nun der Klassenerhalt. Ein großer Pluspunkt könnte sein, dass die Mannschaft über den Sommer kaum Abgänge hatte und somit fast unverändert auflaufen kann. Punktuell konnte das Team sogar noch aus den eigenen Reihen mit Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft verstärkt werden. In der Vorbereitung wurde der Fokus verstärkt auf Athletik und Ausdauer gelegt. Ziele sind die individuelle Verbesserung jeder Spielerin und die kontinuierliche Verbesserung des Angriffsspiels. Das junge Team ist jedenfalls motiviert, sich in der Bezirksliga dauerhaft festzusetzen.

    Nach einer enttäuschenden Saison, die mit nur zwei Siegen und als Tabellenletzter beendet wurde, wollen sich die Damen II nun deutlich steigern. Mut macht bei diesem Vorhaben die Tatsache, dass viele Spiele nur knapp verloren gingen und die Defensive stets überzeugen konnte. Coach Jonas Knecht gibt die Zielsetzung vor: „Wir wollen uns individuell steigern und auf lange Sicht eine stabile Reserve bilden.“ Dass er darin in der Vergangenheit erfolgreich war, zeigt die große Zahl an Damen-II-Spielerinnen, die zur neuen Saison bei der „Ersten“ zum Einsatz kommen werden. Gleichzeitig erschwert dieser Umstand aber auch Knechts Arbeit, da die Mannschaft weitgehend neu zusammengesetzt werden muss. Unterstützung kommt dabei vor allem von Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs, die bereits die Vorbereitung mit den Damen II absolviert haben.

    TSV Wertingen

    Nach dem knappen vierten Platz in der Vorsaison wollen die Wertinger Handballer wieder mit vorne in der Männer-Bezirksliga angreifen. „Die Saison wird lang und erneut hart umkämpft. Viele Mannschaften sind auf einem Niveau und am Ende entscheiden Kleinigkeiten“, sagt Abteilungsleiter Uli Stadler und glaubt: „Mit Thomas Reissner haben wir einen erfahrenen Spieler dazu gewonnen, der den Unterschied ausmachen kann.“

    Die TSV-Damen in der Bezirksoberliga stehen nach sechs Abgängen und der Trennung vom bisherigen Trainer Christian Michalke vor einem großen Umbruch. Neu-Coach Armin Steininger: „In dieser Saison kommt es darauf an, mit den verbleibenden Spielerinnen ein festes Gerüst zu schaffen, das jede Woche mit den Spielerinnen der starken A-Jugend ergänzt wird.“ Er ist sich sicher: „Die Mädels werden uns in Zukunft noch sehr viel Freude bereiten!“

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