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Halbzeittagung: Gegen Schmähungen und Gewalt im Fußball

Halbzeittagung

Gegen Schmähungen und Gewalt im Fußball

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    Demonstrierten bei der Halbzeittagung der Fußballer im Kreis Donau den Zusammenhalt. Von links: Schiedsrichter-Obmann Ulrich Reiner, Kreis-Spielleiter Franz Bohmann und Spielgruppenleiter Daniel Scheble.
    Demonstrierten bei der Halbzeittagung der Fußballer im Kreis Donau den Zusammenhalt. Von links: Schiedsrichter-Obmann Ulrich Reiner, Kreis-Spielleiter Franz Bohmann und Spielgruppenleiter Daniel Scheble. Foto: Günther Herdin

    Natürlich waren die jüngsten Schmähungen gegen den Mäzen der TSG Hoffenheim , Dietmar Hopp , bei der Halbzeittagung der Fußballvereine im Kreis Donau am vergangenen Montagabend in den Kleeblattstuben in Schretzheim ein "heißes Thema". Sowohl Kreisspielleiter Franz Bohmann (Bliensbach) als auch Schiedsrichter-Obmann Ulrich Reiner ( Bissingen ) und Spielleiter Daniel Scheble ( Dillingen ) verurteilten die Bedrohungen und Beleidigungen gegenüber Hopp aufs Schärfste.

    Bohmann meinte, dass Spielabbrüche in der Bundesliga bei erneuten Vorfällen allerdings der falsche Weg wären. „Damit würden die Ultras nur das Gefühl bekommen, dass sie die Starken sind“, forderte der Kreisspielleiter DFB die Deutsche Fußball-Liga ( DFL ) und die Vereine auf, die richtigen Maßnahmen zu treffen. Schiedsrichter-Obmann Ulrich Reiner musste eingestehen, dass er sich das erste Mal als langjähriger Fan des FC Bayern so richtig geschämt habe. Die Münchner Ultras hatten bekanntlich mit einem Banner beim Spiel in Sinsheim Dietmar Hopp derart verunglimpft, dass beide Mannschaften bei einer Spielunterbrechung beschlossen, sich die Bälle in der Schlussphase nur noch hin- und herzuschieben.

    Kreis Donau: Spielabbruch wegen Rassismus

    Solche Szenarien gab es im Kreis Donau im bisherigen Saisonverlauf zwar nicht, doch Franz Bohmann berichtete von Gewalthandlungen und einem Spielabbruch aus rassistischen Gründen. Eine der Gewalthandlungen spielte sich bei einem Kreisligaspiel nach dem Schlusspfiff ab, als ein Zuschauer auf den Platz lief, sich einen Ball schnappte und diesen mit voller Wucht an den Kopf des Schiedsrichters schoss. Der Spielabbruch einer anderen Kreisligapartie ( TSV Möttingen – SSV Höchstädt , Anm. d. Red.) sei laut Bohmann wohl aus rassistischen Gründen erfolgt, nachdem gegenüber einem dunkelhäutigen Spieler offenbar massive Beleidigungen ausgesprochen worden seien. All diese Vorkommnisse hängen, so Bohmann , auch mit "einem allgemeinen Werteverfall in unserer Gesellschaft zusammen".

    Was könne man tun, damit solche Vorkommnisse auf unterer Ebene nicht mehr vorkommen? Das fragte der Kreisspielleiter in die Runde. Höhere Strafen durch die Sportgerichte seien eine Maßnahme, viel wichtiger sei aber, dass Schiedsrichter, Spielleiter, Trainer, Betreuer, und Vereinsfunktionäre enger zusammenrücken, meinte Bohmann .

    "Mehr miteinander reden und dabei sachlich bleiben"

    In die gleiche Kerbe schlug bei seinem Referat auch Schiedsrichter-Obmann Ulrich Reiner , für den vor allem eine ausführliche Kommunikation zwischen dem Referee sowie dem Leiter des Ordnungsdienstes oder dem Schiedsrichter-Betreuer im Vorfeld einer Begegnung so manches Missverständnis aus dem Weg räumen kann. Eine aufgeräumte Schiedsrichterkabine und eine freundliche Begrüßung nehme ein Unparteiischer ganz anders wahr, als wenn er beim Betreten des Umkleideraums zunächst über leer stehende Flaschen steigen muss und dann auch noch mit einem "Na, du schon wieder", empfangen wird. Reiners Appell an die Vereinsvertreter lautet: "Mehr miteinander reden und dabei sachlich bleiben." Gegen Emotionen hat der Schiedsrichter-Obmann nichts einzuwenden. "Die gehören zum Sport. Doch der Ton macht die Musik", hofft Reiner auf ein gutes Miteinander.

    Beim Rückblick auf den bisherigen Saisonverlauf stellte Spielleiter Daniel Scheble fest, dass am letzten Spieltag vor der Winterpause in der A-Klasse die Spiele komplett ausgetragen werden konnten, in den Kreisklassen aber einige Partien abgesagt wurden. Wobei Scheble ausdrücklich erwähnte, dass jeder Verein ein Heimspiel pro Saison ohne Angabe von Gründen absagen kann. Komme dies öfters vor, werde das Heimrecht getauscht.

    Fußball-Spieltage: Flexmodell reduziert Nichtantritte

    Weitere Themen waren: An der jüngsten Landkreismeisterschaft beteiligten sich 28 Mannschaften. Wie viele es bei den diesjährigen Titelkämpfen sein werden, ist noch offen. Das Finale im Landkreis Dillingen findet am 27. Dezember statt, das Finale im Kreis Donau am Dienstag, 5. Januar 2021, in Günzburg .

    Im Kreis Donau gibt es acht Spielklassen, in denen dieses Modell angewendet wird. Von den insgesamt 159 Flexmodellspielen wurden 154 bereits zwei Tage vor dem Austragungstermin angemeldet, nur fünf Begegnungen wurden unmittelbar am Spieltag als Flexmodell geändert. Generell mit einer Neunermannschaft spielen aus dem Landkreis Dillingen die zweiten Mannschaften des TSV Wittislingen und des FC Unterbechingen . Durch das Flexmodell habe sich laut Kreisspielleiter Franz Bohmann die Zahl der Nichtantritte um zehn Spiele reduziert.

    Erster Spieltag in den 14er-Ligen ist am Wochenende 1./2. August. Die erste Runde im Sparkassenpokal steigt am Dienstag, 30. Juni, die erste Runde im Toto-Pokal am Sonntag, 19. Juli.

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