Auf sich allein gestellt sahen sich die Handballer des TV Lauingen und TSV Wittislingen nicht mehr in der Lage, das Nachwuchsproblem für die Erwachsenen-Teams zu lösen. Die Mohrenstädter konnten schon zur vergangenen Saison keine Damenmannschaft mehr stellen, und die Spielerinnen wechselten nach Wittislingen. Im Männerbereich war Lauingen aktuell allein nicht mehr spielfähig. Die Lösung: In einer Handball-Spielgemeinschaft (HSG) soll die Abwärtsspirale durchbrochen werden.
Ziel der HSG ist primär, den Aktivenbereich spielfähig zu halten, um dem Nachwuchs gute Perspektiven zu geben. „Durch die Gründung haben wir einen wichtigen Schritt für die Zukunft gemacht, damit unsere Kinder, Jugendlichen und auch Erwachsenen weiterhin in unserer ländlichen Region Handball spielen können“, glaubt HSG-Leiter Herbert Schreitt.
Nach dem TVL-Aufstieg darf die HSG heuer in der Männer-Bezirksoberliga ran. „Klassenerhalt“ lautet die Devise von Trainer Jörg Strauch: „Die Mannschaft muss zu einer Einheit zusammenwachsen. Nächstes Jahr können wir dann einen Platz im Mittelfeld anstreben.“
Ebenfalls in der BOL spielen die Frauen des TSV Wertingen als „Aushängeschild“ der Abteilung. Das soll nach dem Wunsch von Trainer Manfred Szierbeck so bleiben, „auch wenn man im Damenbereich inzwischen die Konkurrenz durch den Fußball merkt.“ Zudem verändere sich das Freizeitverhalten der Jugendlichen sehr stark weg vom Mannschaftssport. Sportleiter Tobias Munz: „Die Kinder und Jugendlichen brechen uns weg, dabei sieht es bei den Mädchen etwas besser aus als bei den Buben. Aber wir werden weiter dranbleiben, weil Handball eine schöne Sportart ist.“
Hoffnung also für die Wertinger Herren-Teams, die beide auf der unteren Ligen-Ebene antreten – in der Bezirksklasse. Munz selbst und Werner Drexler sind die Coaches von Wertingen I (Staffel Ost) und Wertingen II (Staffel West). In der West-Gruppe trifft der TSV dann auch auf die „Zweite“ der neuen HSG Lauingen-Wittislingen. (gül)