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Gundelfingen/Lauingen: Kunsthandwerk statt Kraulen: Lauingerin hat neue Leidenschaft entdeckt

Gundelfingen/Lauingen

Kunsthandwerk statt Kraulen: Lauingerin hat neue Leidenschaft entdeckt

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    Ein Hobby von Angelika Holzapfel: Handwerken an der Industrienähmaschine. Unser rechtes Bild zeigt sie als Aktive beim Lauinger VR-Triathlon.
    Ein Hobby von Angelika Holzapfel: Handwerken an der Industrienähmaschine. Unser rechtes Bild zeigt sie als Aktive beim Lauinger VR-Triathlon.

    2020 wäre für Angelika Holzapfel noch mal ein aufregendes Jahr geworden. Als Starterin ihrer Liga-Mannschaft beim Wettkampf in Günzburg. Doch Corona machte der Triathletin des TV Lauingen einen Strich durch die Rechnung. „Schade, ich hatte mich schon so darauf gefreut, zwei geplante Wettkämpfe gemeinsam mit den Damen ins Ziel zu laufen“, stellt die 55-Jährige mit Bedauern fest. Der Ausdauer-Dreikampf ist Angelika Holzapfels sportliche Leidenschaft. Badeanzug, Fahrrad, Laufschuhe – mehr braucht sie dafür nicht.

    Ihre Erfolge erlangte die Triathletin aber mit sehr viel Training und Talent. Karriere-Höhepunkte waren 2015 in Ingolstadt der Sieg bei der deutschen Sprinttriathlon-Meisterschaft in der AK 50 sowie der Gewinn des Bayern-Titels ihrer Altersklasse auf der Kurzdistanz. In Immenstadt musste sie dafür 1,5 Kilometer schwimmen, 40 Kilometer radeln und zehn Kilometer laufen. 2008 und 2012 wurde Angelika Holzapfel zur Landkreis-Sportlerin des Jahres gewählt.

    Auch Ehemann Robert ist Triathlet

    Die Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Töchtern fand über ihren Ehemann Robert zum Triathlon. Der bestritt 1989 seinen ersten Wettkampf in Wertingen, sie war als Zuschauerin dabei und unterstützte ihn am Streckenrand. Der „Triathlon-Virus“ sprang über. Auch heute schaut Angelika Holzapfel noch gerne zu, wenn ihr Mann startet, und ist als Helferin in ihrem Element.

    Sie selbst absolviert noch viele Trainingsstunden, die sie ganz unterschiedlich gestaltet. „Es kommt auf die Jahreszeit an. Im vergangenen Corona-Sommer zum Beispiel sind mein Mann und ich sehr viel geradelt. Da kamen mehr Kilometer zusammen als mit dem eigenen Auto“, stellt die sportliche Dame fest. Für zehn bis zwölf Stunden in der Woche wurde der Drahtesel raus geholt, jetzt im Winter sind es immer noch drei bis fünf Stunden. „Leider fällt während der Pandemie das Schwimmen komplett aus“, so Angelika Holzapfel: „Ein gewisser Ersatz dafür ist die Gymnastik daheim vor dem Fernseher mit Pamela Reif.“

    90 Kilometer mit dem Rad fahren

    Das Schwimmen bezeichnet sie als ihre Lieblingsdisziplin: „Ich behaupte, dass ich nach wie vor im Wasser gut vorankomme und mir somit einen Vorteil beim Wechsel zum Fahrrad verschaffe.“ Überhaupt ist die Gundelfingerin nicht ausschließlich auf den Ausdauer-Dreikampf fixiert, gibt es doch für Triathleten zahlreiche Möglichkeiten zu Wettkämpfen, die nur einen Teil ihres Spektrums abdecken. Für Angelika Holzapfel etwa beim Sprung ins Wasser zum jährlichen Lindauer Bodenseeschwimmen oder Fünf-Seen-Schwimmen in Senden. 2019 bestritt sie zudem die Walchsee-Aquabike-Challenge mit 1,9 Kilometer Schwimmen und 90 Kilometer Radfahren: „Ein außerordentlicher schöner Wettkampf mit vielen Berganstiegen, aber leider viel zu heiß – 36 Grad!“ Im Winter ist Skaten auf Skier angesagt. Das letzte Weihnachtsgeschenk ihrer beiden Töchter war der Gutschein für ein Biathlon-Wochenende: „Wer weiß, was ich dieses Jahr als Herausforderung zu Weihnachten bekomme?“ Besondere Freude bereitete ihr der Pfingsturlaub 2020 mit der ganzen Familie auf dem Rennrad in Hessen.

    Angelika Holzapfel mit ihrem Mann Robert beim Organisationsgespräch im Rahmen des Gundelfinger Nordschwabenlaufs.
    Angelika Holzapfel mit ihrem Mann Robert beim Organisationsgespräch im Rahmen des Gundelfinger Nordschwabenlaufs.

    Beruflich ist Angelika Holzapfel Mitarbeiterin bei der Vhs Donau- Zusam in Gundelfingen. Dort gibt sie als Dozentin auch Kurse für Kraulschwimmen, Aquajogging oder Wassergymnastik – und gibt ihre sportlichen Erfahrungen an die Teilnehmer weiter.

    Sie wiegt mehr als 100 Kilogramm

    Die Corona-Krise samt Lockdown hat die Triathletin als Chance wahrgenommen und sich zusätzlich ein neues Hobby angeeignet „Seit der Pandemie habe ich eine neue Freundin, die wiegt über 100 Kilo und ich verbringe sehr viel Zeit mit ihr – es ist eine Industrienähmaschine“, erzählt Holzapfel mit einem Schmunzeln. Auf dem Gerät hat sie ihre erste Triathlontasche sowie eine Laufradtasche genäht – und schon von Freunden die ersten Nähaufträge erhalten: „Wer weiß, was noch kommen wird?“

    Die Nähmaschine ist freilich kein gleichwertiger Ersatz für soziale Kontakte: „Natürlich vermisse ich in der Corona-Zeit das Ausgehen nach dem Schwimmtraining, das gemeinsame Training im Hallenbad und unsere regelmäßigen gemeinsame Radausfahrten. Vor allem sonntags mit unseren guten Freunden. Aber ich denke, das geht uns allen so, bin damit also nicht allein.“ Und der nächste Sommer samt Triathlon-Wettbewerb kommt bestimmt. Mit Angelika Holzapfel am Start.

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