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Gundelfingen: Ein Gegentor in 2070 Spielminuten

Gundelfingen

Ein Gegentor in 2070 Spielminuten

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    Stimmt die Bilanz, freut sich auch der Vorsitzende: Rudi Kaufmann überreicht Trainer „SDG“ Salvatore Di Gregorio (links) einen Blumenstrauß zum Titelgewinn.
    Stimmt die Bilanz, freut sich auch der Vorsitzende: Rudi Kaufmann überreicht Trainer „SDG“ Salvatore Di Gregorio (links) einen Blumenstrauß zum Titelgewinn. Foto: Karl Aumiller

    Noch drei Spiele von insgesamt 26 hat der TV Gundelfingen diese Saison in der Fußball-B-Klasse West II auszutragen. Der Tabellenführer gewann bislang immer und steht vorzeitig als neuer Meister fest – bei einem Gesamtverhältnis von 120:1. Wir sprachen mit Trainer Salvatore Di Gregorio (39) über die Gründe für den Alleingang seiner Mannschaft.

    Glückwunsch zunächst zum Titelgewinn! Aber wie bekommt man so ein sagenhaftes Torverhältnis hin?

    Di Gregorio: Nur ein Gegentor bekommt nicht von ungefähr: Die ganze Mannschaft hilft ständig überall aus. Wir haben die Gegner immer gleich in deren Hälfte gedrückt und ihnen damit die Lust am Fußballspielen genommen. So ist unsere Abwehr nur wenig unter Druck geraten. Pro Spiel haben wir im Schnitt geschätzte vier Schüsse auf unser Tor bekommen. Das eine Gegentor fiel übrigens beim 6:1 daheim gegen Breitenthal II, unserem nächsten Gegner. Das war nach einem Eckball.

    Dafür muss Breitenthal II aber am Sonntag büßen?

    Di Gregorio: Nein, nein, gar nicht. Dem Torschützen haben wir damals ein Getränk auf unsere Kosten im Vereinsheim spendiert. Er war ja der erste, der einen Treffer gegen uns erzielt hat.

    TV Gundelfingen hat im Sommer durchtrainiert

    Und ist es bislang auch geblieben. Was sind die Gründe für diese Überlegenheit?

    Di Gregorio: Ich bin zwar erst seit dieser Saison Trainer des TV Gundelfingen, habe aber früher hier gespielt, kenne einige Spieler noch aus dieser Zeit – und den Verein in- und auswendig. Unsere große Stärke heuer: Wir waren zu fit für die Gegner, weil wir so gut wie keine Sommerpause gemacht haben. Ich wollte die Jungs gleich auf dem Platz haben, im Training waren immer über 30 Leute dabei. Das hat uns als Team ganz arg gestärkt. Der Konkurrenzkampf war da, was seit Jahren beim TVG gefehlt hat. Alle haben sich rangehalten, weil da nur die Leistung zählt. Wir hatten am Anfang nicht das Ziel aufzusteigen, sondern Euphorie zu entfachen. Das ist gelungen, auch die Zuschauer sind gekommen. Zur Winterpause wurde dann deutlich, dass wir aufsteigen. Außerdem herrscht Harmonie im Verein, jeder im Verein hat zur Meisterschaft beigetragen – vom Spieler über den Platzwart bis hin zum Vereinsvorsitzenden Rudi Kaufmann.

    Gibt es herausragende Kicker?

    Di Gregorio: Wir haben einen ausgeglichenen Kader, da will ich keinen herausheben. Liga-Torschützenkönig Tayfun Karaahmet zum Beispiel war lange verletzt – und wir haben trotzdem gewonnen.

    In Ihrer Liga sind überwiegend Reserven am Ball. Macht es eigentlich Spaß, gegen Oberwaldbach II oder Unterknöringen II zu kicken?

    Di Gregorio: Auf Dauer nein. Ich bin jetzt schon froh, da rauszukommen. Am vergangenen Sonntag hat uns zum dritten Mal in dieser Runde ein Gegner abgesagt. Der offizielle Grund lautet dann „Spielermangel“. In Wirklichkeit hatten die wohl eher keine Lust, 30 Kilometer anzureisen, um dann die Hütte vollzukriegen.

    Auch in den anderen B-Klassen der Region dominieren einige wenige Vereine überdeutlich. Der TSV Wittislingen zum Beispiel steht ebenfalls schon seit Ostern als BK-West-IV-Meister fest. Und in der BK West III machen der BSC Unterglauheim und SC Unterliezheim die Aufstiegsangelegenheit unter sich aus. Ist das Leistungsgefälle auf unterster Ebene zu groß, wenn unterbesetzte zweite Mannschaften auf ambitionierte Vereine treffen?

    Di Gregorio: Es ist ab grundsätzlich schon gut, dass Reserven im Punktspielbetrieb stehen. Unsere „Zweite“ spielt ja in der B-Klasse West I, die ausgeglichener ist als unsere Liga. Dort kicken auch Reserven von höherklassigen Vereinen, bei uns nicht.

    Kommende Saison in der A-Klasse wird die Konkurrenz dann wieder deutlich stärker. Kann Ihr Team da bestehen?

    Di Gregorio: Das Ziel als Aufsteiger lautet immer: Klasse halten! Das schaffen wir mit unserem Kader. Es kommt auch auf die A-Klasse an, in der man antritt. Die West III schätze ich stärker ein als die West II.

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