Nur auf den ersten Blick war der 1. FC Heidenheim ein echter Spaßverderber. 24:1 (10:1) gewann der Drittligist das gestrige Jubiläumsspiel beim FC Weisingen – gegen heillos überforderte Kreisklassen-Kicker. Doch die Profis boten dabei viele sehenswerte Spielzüge, sodass die 350 Besucher ihr Kommen nicht zu bereuen brauchten.
Dabei hatte FCH-Trainer Frank Schmidt erst in der Schlussphase die eigentliche Stammbesetzung eingewechselt. Doch die Kicker, die beim Anpfiff von Schiedsrichter Andreas Mörgenthaler auf dem Rasen stand, zeigten sich ausgesprochen motiviert. Ganze acht Minuten lang konnte der FC Weisingen, der auf seinen frisch vermählten Stammkeeper Florian Friegel verzichten musste, die Partie dem Ergebnis nach offen halten. Dann war Dieter Jarosch zur Stelle und markierte das 0:1. Jarosch traf bis zur Pause insgesamt drei Mal, genauso wie Werner Hoffmann. Die weiteren Heidenheimer Tore zum 10:1-Pausenstand steuerten Michael Deutsche, Florian Tausendpfund und Sandro Sirigu bei. Was die Württemberger routiniert und ohne große Anzeichen von Jubel hinnahmen.
Ganz anders die Weisinger, bei denen sich der bisherige Coach Thomas M.dinger in seinem Abschiedsspiel sehnlichst ein Tor gewünscht hatte – und nach 29 M.nuten die Chance nutzte. Den vorausgegangenen Freistoß hatte der 38-Jährige noch in die M.uer gesetzt, über Umwege bekam er die Kugel noch einmal auf den Schlappen und war danach nicht mehr zu halten. „Solche Geschichten schreibt einfach nur der Fußball“, grinste er später und genoss den M.ment mit seinem Sohn an der Hand.
„Es ist doch toll, dass Weisingen zu seinem Ehrentor kam, wie es insgesamt ein schönes Spiel war“, nahm FCH-Trainer Frank Schmidt den Gegentreffer zum zwischenzeitlichen 1:4 keineswegs krumm. Viel mehr sorgte er sich um Alper Bagceci, der nach einer knappen Viertelstunde unglücklich auf den Ellbogen gestürzt war und sofort ins Heidenheimer Krankenhaus gebracht wurde. Zumindest im heutigen Testspiel des FCH gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach fällt Bagceci aus.
Dessen Teamkollegen hatten dagegen weiter ihren Spaß und kamen auch in der zweiten Hälfte zu reichlich Torchancen. Zwischendurch fielen die Treffer im Minutentakt, wobei sich Andreas Spann (4), Kevin Lehanka (3), Richard Weil, Werner Hoffmann, Michael Deutsche, Adam Jabiri, Bastian Heidenfelder, Andreas Ludwig und Martin Klarer nach der Pause in die Torschützenliste eintrugen.
Am meisten profitierte allerdings die „Kartei der Not“ vom Torreigen, schließlich hatten die Weisinger Kicker pro erzieltem Treffer zehn Euro aus ihrer Mannschaftskasse für das AZ-Leserhilfswerk ausgelobt. 250 Euro kamen so für den guten Zweck zusammen.
FC Weisingen F. Spring (46. Gröner) – Sommer (46. Bockrath), Schuhmair, D. Demharter (77. A. Spring), Fa. Demharter (73. M. Spring) – Reß (46. S. M.dinger), Ch. Klauser (46. Brenner), Brunner (73. P. Klauser), Ph. Spring (57. Hahn) – Th. M.dinger (61. F. Friegel), M. M.dinger (57. Fl. Demharter)
1. FC Heidenheim Sabanov (46. Baum) – Tausendpfund (66. Schittenhelm), Krebs, Sauter (66. Feistle) – Rühle (66. Spann), Bagceci (18. Sirigu/66. Ludwig), Weil (66. Göhlert), Deutsche (66. Bektasi) – Lehanka (66. Essig), Jabiri, Hoffmann (66. Klarer)
Schiedsrichter Mörgenthaler (Kicklingen)
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