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Fußball: Nach der EM nimmt Jogi Löw seinen Hut

Fußball

Nach der EM nimmt Jogi Löw seinen Hut

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    Joachim Löw.
    Joachim Löw. Foto: Witters

    Das kam nun doch überraschend: Fußball-Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw hat am Dienstag angekündigt, nach der Fußball-Europameisterschaft im Sommer von seinem Amt zurückzutreten. Sein Vertrag wäre erst am 30. Juni 2022 ausgelaufen. Spätestens nach dem 0:6-Debakel gegen Spanien stand Löw in der öffentlichen Kritik. Zuvor hatte bereits die Ausbootung der Weltmeister Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels für kontroverse Reaktionen bei den Fans gesorgt. Wie Fußballer aus dem Landkreis Dillingen über den bevorstehenden Löw-Rücktritt denken, haben wir hier nachgefragt. Wie wirkt sich der Schritt auf die Motivation der Nationalmannschaft beim EM-Turnier aus? Wer wäre ein geeigneter Nachfolger?

    Kris Streiber (Dillingen, Jugendspielgruppenleiter): „Ganz ehrlich gesagt: Die Rücktrittsankündigung kommt etwas zu spät. Löw hatte sein Hoch mit dem WM-Titel 2014, danach war die Luft ziemlich raus. Spätestens nach der verpatzen WM 2018 hätte er die Konsequenz ziehen sollen und sagen: Ich trete ab. Für die anstehende EM könnte es der Mannschaft vielleicht ein Schub verliehen. Motto: Wir hängen uns nochmals richtig rein und machen Löw damit ein Abschiedsgeschenk. Jürgen Klopp wird definitiv nicht der Nachfolger. Der ist vom Typ her ein Vereinstrainer, kein Nationaltrainer. Hansi Flick ist bei Bayern München an der richtigen Stelle. Lothar Matthäus als Übergangslösung für ein paar Monate wäre Quatsch. Der passende Mann aus meiner Sicht ist momentan Ralf Rangnick. Der ist frei, das gibt keinen Stress. Wir brauchen langfristig eine Perspektive, einen verlässlichen Mann, um den Umbruch der Nationalmannschaft zu begleiten.“

    "Seit zwei Jahren erreicht er die Jungs nicht mehr"

    Stefan Kehrle(Sportlicher Leiter FC Gundelfingen): „Die Entscheidung des Bundestrainers ist grundsätzlich richtig, allerdings ist es der falsche Zeitpunkt. Meiner Meinung nach hätte er früher zurücktreten müssen, um dem neuen Coach die Möglichkeit zu geben, sich bei einem großen Turnier wie der kommenden Europameisterschaft zu beweisen. Natürlich hat Jogi Löw den deutschen Fußball geprägt und mit dem WM-Titel in Brasilien großen Erfolg gebracht. Trotzdem bin ich der Meinung, dass er seit zwei Jahren die Jungs nicht mehr richtig erreicht. Hansi Flick wäre der perfekte Nachfolger. Meiner Meinung nach hatte er 2014 als Löws Co-Trainer einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Nationalmannschaft den Titel aus Brasilien mit nach Hause brachte. Ich würde es aber als Bayern-Fan sehr bedauern, wenn Flick den Verein verlässt. Jürgen Klopp wäre auch der richtige Nationaltrainer. Alleine schon, wenn man sieht, was er in den letzten Jahren in Liverpool erreicht hat.

    Stefan Mayershofer.
    Stefan Mayershofer. Foto: G. Fischer

    Stefan Mayershofer (Abteilungsleiter TSV Unterthürheim): „Nach 15 Jahren ist es für den Bundestrainer an der Zeit aufzuhören. Und Zeit für die Nationalmannschaft, da frischen Wind reinzubringen. Jogi ist anzurechnen, dass er das deutsche Team geprägt hat – mit dem WM-Titel 2014 als Krönung. Bei der Nachfolge bin ich mir nicht ganz sicher. Rangnick, Klopp, Flick, Tuchel wären Kandidaten. Oder der DFB gibt einem jungen Trainer die Chance, zum Beispiel Nagelsmann.“(gül/SCD-)

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