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Fußball: Freude bei TG Lauingen, ein bitterer Beigeschmack für Peterswörth

Fußball

Freude bei TG Lauingen, ein bitterer Beigeschmack für Peterswörth

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    Die Mannschaft von Türk Gücü Lauingen (Bild) steigt bei einem Saisonabbruch in die Kreisliga auf.
    Die Mannschaft von Türk Gücü Lauingen (Bild) steigt bei einem Saisonabbruch in die Kreisliga auf. Foto: Elisert

    TG Lauingen ist „Quotienten-Gewinner“ bei einem zu erwartenden Saisonabbruch in der Fußball-Kreisklasse West II: Die „türkische Kraft“ steigt bei Anwendung der Corona-Sonderreglung durch den Bayerischen Fußball-Verband in die Kreisliga auf, während der SSV Peterswörth als Schlusslicht Richtung A-Klasse absteigt.

    An der Tabellenspitze der Fußball Kreisklasse West II geht es nach der Quotienten-Regelung sehr eng zu. Türk Gücü Lauingen steht im Gesamtklassement aber sowohl nach Punkte wie nach Quotient an der Spitze und kann somit in die Kreisliga aufsteigen. Auch im Tabellenkeller war es keine klare Angelegenheit, hier muss der SSV Peterswörth eine Etage runter und die Kickstiefel zur neuen Saison 2021/22 in der A-Klasse schnüren.

    Klar, dass SSV-Abteilungsleiter Dennis Albrecht da wenig begeistert ist: „Ein Saisonabbruch mit Anwendung der Quotienten-Regelung ist aus unserer Sicht nicht gerecht, sondern bitter. Wir hatten durchaus noch die Möglichkeit, die Klasse zu halten.“ Peterswörth würde noch gegen Tabellennachbarn aus dem Tabellenkeller wie den SV Ziertheim-Dattenhausen und Eintracht Landshausen auflaufen dürfen. „Klagen wollen wir, stand heute, aber nicht gegen das Ranking“, so Albrecht. Der SSV hatte sein letztes Punktspiel vor der erneuten Corona-Unterbrechung gegen den FC Weisingen mit 1:0 gewonnen und dadurch neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt geschöpft.

    Viel Verletzungspech beim SSV Peterswörth

    „Wir hatten in der ganzen Saison sehr viel Verletzungspech und sind dadurch in einen negativen Lauf geraten“, blickt Peterswörths Fußball-Chef zurück: „Da kommt man nicht so schnell wieder raus. Nach unserem ersten Punktspiel mussten wir anschließend gleich vier verletzte Spieler in unseren Reihen beklagen. In einigen Spielen kassierten wir zudem sehr knappe und unglückliche Niederlagen, obwohl wir eigentlich die bessere Mannschaft waren.“ Gegen den Saisonabbruch habe Albrecht grundsätzlich nichts einzuwenden: „Es bleibt keine Alternative. Allerdings würde ich es fairer finden, wenn es nur Aufsteigen geben würde und es keine Absteiger, da es bei uns ziemlich knapp zugegangen ist. Es werden hiermit zwei Jahre Arbeit zerstört.“

    Albrechts bevorzugte Lösung: „Wenn es keine Absteiger geben würde, könnte man zur neuen Saison eine Gruppe pro Klasse mehr einführen. Somit würden keine zu großen Spielgruppen entstehen, da ja auch noch in den Sternen steht, wie und ab wann zur neuen Saison der Ball wieder rollen kann.“

    Nach jetzigem Stand würde die „türkische Kraft“ aus Lauingen aufsteigen – zum zweiten Mal in der TGL-Vereinsgeschichte nach der Saison 2013/14. „Falls Corona es zulassen sollte, wollen wir uns dann eine kleine Feier nicht entgehen lassen“, hofft Abteilungsleiter Ercüment Elisert und sagt: „Natürlich hätten wir viel lieber die Saison zu Ende gespielt und unsere Ziele auf diesem Wege erreicht, jedoch sehen wir die Quotienten-Regelung unter diesen Umständen als die fairste Lösung an. Ein wenig Hoffnung hatten wir, dass die Saison noch zu Ende gespielt werden könnte. Allerdings lässt dies die aktuelle Pandemie-Lage wohl nicht zu. Da geht die Gesundheit vor.“

    Kreisklasse West II war sehr gut besetzt

    Elisert wünscht sich für TG Lauingen, bald wieder einen tollen Fußball spielen zu können, „bestenfalls auch in der Kreisliga“. Mit dem Gesamtverlauf der Saison 2019/21 sind die TGL-Kicker sehr zufrieden, abgesehen von Corona. „Die Kreisklasse West II war mit sehr guten Teams besetzt“, so Elisert. Die Hallensaison 2020 war für seine Fußballer mit dem Gewinn der Donau-Meisterschaft schon ein großer Erfolg. Bei der schwäbischen Meisterschaft war die sportliche Reise erst im Halbfinale gegen den TSV Bobingen zu Ende.

    In den vergangenen Jahren hatte TGL stets den Wunsch, im oberen Tabellendrittel mitzuspielen und auch immer das Ziel Kreisliga-Aufstieg verfolgt. „Rückblickend hat uns hierfür jedoch die Konstanz gefehlt. Anders war es schon mit den Vorbereitungen zu der ursprünglichen Saison 2019/20“, sagt Elisert. Eine neue Dynamik sei entstanden. So konnte der Verein auch zahlreiche Neuzugänge für sich gewinnen um eine gesunde Basis für den späteren Erfolg schaffen. In einer sehr guten Vorbereitung wurden alle Neuzugänge, auch etliche junge Spieler, erfolgreich in die Mannschaft integriert. Ercüment Elisert: „Ein weiterer Pluspunkt war natürlich unser B-Klassen-Team, dass ebenfalls vom Konzept des neuen Trainergespannes Nuh Arslan/Sahin Tasdelen überzeugt war und hier toll mitgezogen haben. Letztlich haben wir durch das Kollektiv in der Gesamtsaison sehr profitiert.“ Bei einem Altersdurchschnitt von knapp 21,5 Jahren blickt der Abteilungsleiter sehr optimistisch auf die kommenden Jahre, zumal er bei beiden Teams „noch ein wenig Luft nach oben“ sieht.

    Verständnis in Landshausen für "Notbremse"

    Dass der BFV mit dem endgültigen Abbruch der Saison die Notbremse zieht, kann Karsten Schaude vom Tabellenelften Landshausen durchaus nachvollziehen: „Die schon lange andauernde Hängepartie mit Saisonabbruch ja oder nein und den damit verbundenen Auflagen, Maßnahmen und Konzepten für Trainings- bzw. Spielbetrieb sollte nun beendet und ein Schlussstrich gezogen werden. Auch wenn einige Vereine damit nicht glücklich sein werden.“ Die neue Saison sollte seiner Meinung nach erst dann gestartet werden, wenn absehbar ist, dass es keine coronabedingten Unterbrechungen im Trainings- und Spielbetrieb mehr geben wird.

    „Die Anwendung der Quotientenregelung erachte ich für sinnvoll, da die daraus resultierenden Tabellen im Großen und Ganzen ja auch die sportlichen Leistungen aus den durchgeführten Spielen in der Saison 19/20 widerspiegeln“, so Schaude: „Das bedeutet, prinzipiell wurde die Saison sportlich entschieden. Ich würde somit auch die festgelegte Auf- und Abstiegsregelung anwenden und die Relegationen per Los entscheiden lassen. Natürlich fällt es uns leichter, uns mit dem vorzeitigen Abbruch der Saison abzufinden, da wir nicht vom Auf- oder Abstieg betroffen sind.“

    Die Saison 2019/21 war voraussichtlich die letzte Spielzeit in der Historie der Eintracht. Die Kicker aus Landshausen werden – wie bereits berichtet – ab kommenden Sommer in der SpVgg Bachtal auf die Jagd nach Punkten und Toren gehen. Karsten Schaude: „Da wollen wir voller Freude unsere Kickstiefel schnüren!“

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