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Fußball: Freizeittruppe aus Peterswörth holt Halbzeittitel

Fußball

Freizeittruppe aus Peterswörth holt Halbzeittitel

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    Groß war der Jubel bei B-Klassen-Herbstmeister SSV Peterswörth nach dem jüngsten Heimsieg gegen die SG Kammeltal II in der Kabine. Mit der Mannschaft freuen sich hier der neue Abteilungsleiter Tobias Winkler, Kevin Huber und Julian Meitinger (vorne von links).
    Groß war der Jubel bei B-Klassen-Herbstmeister SSV Peterswörth nach dem jüngsten Heimsieg gegen die SG Kammeltal II in der Kabine. Mit der Mannschaft freuen sich hier der neue Abteilungsleiter Tobias Winkler, Kevin Huber und Julian Meitinger (vorne von links). Foto: D. Albrecht

    Vor neun Jahren spielte der SSV Peterswörth noch in der Kreisliga und gehörte damit zu den ersten Adressen im Landkreis-Fußball. Inzwischen fristen die Kicker aus dem Gundelfinger Stadtteil ihr sportliches Dasein in der untersten Liga, genauer gesagt in der B-Klasse West II. Und das sogar freiwillig.

    Als nach der abgebrochenen Corona-Saison 2019/21 Peterswörth als Absteiger aus der Kreisklasse West II feststand, hätte es eigentlich in der A-Klasse weitergehen sollen. Doch aus verschiedenen Gründen zogen die SSV-Verantwortlichen im vergangenen Sommer die Reißlinie und baten den Verband um eine Eingruppierung im Fußball-Unterhaus.

    Saison 2019/21 war der Horror für Peterswörth

    Nach der vorausgegangen Horror-Saison mit einem Spielabbruch gegen den SV Holzheim als negativen Höhepunkt und dem später erfolgten Abstieg sehnten sich die Peterswörther wieder nach mehr Erfolgserlebnissen. Weil einige erfahrene Spieler ihre Karriere beendeten und man nicht wusste, wie es personell weitergehen wird, wurde die Idee geboren, es mit einer „Freizeittruppe“ ganz unten in der B-Klasse zu versuchen, wie Sportleiter Dennis Albrecht erklärt. Auch der finanzielle Aspekt spielte bei der Entscheidung eine Rolle. „Wir wollen kein Geld mehr für einen Trainer ausgeben“, fügt Albrecht an und rechnet vor, dass man sich dadurch circa 6000 Euro im Jahr spare und somit die Vereinskasse enorm schone.

    Bis zum vergangenen Sonntag übte der 30-Jährige neben seiner Tätigkeit als Sportleiter auch noch das Amt des Abteilungsleiters aus. Doch mit der Doppelrolle ist es nun vorbei. Nach dem 4:1-Heimsieg gegen die SG Kammeltal II wählten die SSV-Kicker ihren Spieler Tobias Winkler zum neuen Spartenchef. An der Philosophie des Klubs, als Freizeittruppe einfach nur Spaß am Hobby Fußball zu haben, wird sich unter Winklers Führung nichts ändern. „Wir gehen unseren Weg die nächsten Monate auf alle Fälle weiter“, versichert Dennis Albrecht.

    Nach dem Aufwärmen gleich das Abschlussspielchen

    Während andere Mannschaften in den B-Klassen und in den Ligen darüber in der Regel wöchentlich zweimal mit einem Übungsleiter trainieren, treffen sich die SSV-Kicker jeweils am Freitag nur einmal zu einer ungezwungenen Einheit. Hütchen und Stangen für spezielle Übungen werden nicht aufgestellt. „Wir machen uns in einer Ecke ein bisschen warm, und dann fangen wir mit dem Abschlussspielchen an“, erklärt Albrecht den Ablauf so eines Trainingsabends. Dass auch in einer Freizeittruppe jemand für die Aufstellung verantwortlich sein muss, dessen sind sich die Peterswörther Akteure bewusst. „Wer am Sonntag spielt, das entscheide dann ich“, schmunzelt Dennis Albrecht.

    Mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden starten die SSV-Kicker am Sonntag gegen den TV Gundelfingen II in die Rückrunde. Mit dem Ehrgeiz, jetzt auch Meister in der B-Klasse West II zu werden. Auch wenn man – Stand heute – noch nicht weiß, ob dann das Aufstiegsrecht wahrgenommen werden soll. „Das lassen wir alles auf uns zukommen“, will Albrecht nicht in alte Muster zurückfallen. Würde sich der SSV Peterswörth beim Titelgewinn für die A-Klasse entscheiden, müsste, so der Sportleiter, darüber nachgedacht werden, doch wieder einen Trainer zu verpflichten.

    Mit dem jetzigen Konzept, das Hobby Fußball weiter ganz zwanglos zu betreiben, fühlen sich die Peterswörther sehr wohl. Vorwürfe, wenn an einem Wochenende mal einige Spieler nicht da sind, weil sie etwas anderes machen möchten, gibt es nicht. „Es spielen nur die, welche Zeit haben und gerne kommen“, lässt abschließend Albrecht wissen.

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