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Fußball: Frankfurt-Fan: Nach einer 3:7-Niederlage fing alles an

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Frankfurt-Fan: Nach einer 3:7-Niederlage fing alles an

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    Er schwärmt von „seiner“ Eintracht: Ein treuer Fan seit 1960 ist Josef Stix aus Unterthürheim.
    Er schwärmt von „seiner“ Eintracht: Ein treuer Fan seit 1960 ist Josef Stix aus Unterthürheim. Foto: Herdin

    Klein Josef war gerade einmal neun Jahre alt, als er am 18. Mai 1960 mit gleichaltrigen Freunden zur Gaststätte Meitinger in seinem Heimatort Unterthürheim ging. Dort lief in der voll besetzten Wirtsstube die Übertragung des Endspiels um den Europapokal der Landesmeister zwischen Real Madrid und Eintracht Frankfurt. Von der TV-Übertragung in schwarz-weiß und der Leistung des damaligen Deutschen Meisters war der Drittklässler so fasziniert, dass er hinterher von der Eintracht nicht mehr loslassen konnte. Es war die sozusagen die Geburtsstunde von Josef Stix als Fußball-Fan der Eintracht. Dabei verloren die Frankfurter das torreiche Spiel vor 135000 Zuschauern im Hampden Park von Glasgow mit 3:7. Trotz der klaren Niederlage hatte Josef Stix seit diesem Tag einen Narren am Team der Hessen gefressen.

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    Die Sympathie für den späteren, langjährigen Geschäftsführer der Romakowski GmbH & Co. KG in Unterthürheim vertiefte sich von Jahr zu Jahr. Vor allem auch deshalb, in Nieder-Eschbach bei Frankfurt eine Tante von Josef Stix lebte, deren Sohn schon lange Zeit die Eintracht verehrte und kaum ein Heimspiel zu Bundesliga-Zeiten im damaligen Waldstadion ausgelassen hat. Mindestens einmal im Jahr besuchte Josef Stix seine Verwandten in Hessen. Immer mit der Absicht, dass er dann gemeinsam mit seinem Cousin als Fan mit ins Stadion darf.

    Schwärmen von den Alt-Stars

    Selbst als Tante und Cousin verstorben waren, hat die Liebe des Unterthürheimers zur Eintracht nicht nachgelassen. Er hat das Team etliche Male auch in der neuen Frankfurter Arena spielen sehen und natürlich unterstützt, wenn dieses in München, Stuttgart oder Augsburg gastierte. Wenn von großen Eintracht-Spielern die Rede ist, dann schwärmt Josef Stix von Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel (602 Einsätze), Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein oder Jay Jay Okocha. Aber auch die aktuelle Mannschaft von Trainer Adi Hütter habe einige gute Akteure in ihren Reihen wie zum Beispiel den Ex-Augsburger Martin Hinteregger. „Da haben sie einen richtig guten Spieler bekommen“, lobt Stix den österreichischen Nationalspieler.

    Was die Finanz- und Personalpolitik der letzten Jahrzehnte anbelangt, war Stix mit den Entscheidungen der Frankfurter Verantwortlichen nicht immer einverstanden. „Da ist viel Geld in den Sand gesetzt worden“, blickt der 69-Jährige zurück. So richtig Kontinuität sei erst eingezogen, als der jetzige Sportdirektor und Sportvorstand Freddy Bobic das Ruder übernommen habe. Der Einzug ins Halbfinale der Europa League 2018 könne mit der Teilnahme am Endspiel der Landesmeister 1960 zwar nicht verglichen werden, „doch das war schon nicht schlecht“, lächelt Stix.

    Drückt ebenfalls den Frankfurtern die Daumen: Johann Wegner aus Buttenwiesen.
    Drückt ebenfalls den Frankfurtern die Daumen: Johann Wegner aus Buttenwiesen. Foto: K. Manhard

    Vier Jahre älter als der Fan aus Unterthürheim ist Johann Wegner aus dem benachbarten Buttenwiesen. Der ehemalige Spengler und jetzige Rentner kennt natürlich die Historie der Eintracht ebenso wie Josef Stix. Die 3:7-Niederlage gegen Real Madrid hat er mit seinem älteren Bruder Karl vor dem Fernseher verfolgt. Auch für ihn war dieses Spiel der Anfang seiner Zuneigung für die Frankfurt.

    Zwei Spiele der aus der jüngeren Vergangenheit sind ihm aber auch im Gedächtnis geblieben. Es waren zwei Siege gegen Bayern München. Der 3:1-Endspielsieg im DFB-Pokal vor knapp drei Jahren in Berlin und das spektakuläre 5:1 in der Bundesliga im November 2019. Dieses Ergebnis kostete damals dem Trainer des FC Bayern, Nico Kovac, gar den Job.

    Kritik am Fußball-Geschäft

    Livespiele der Eintracht im Frankfurter Stadion hat Johann Wegner bisher noch nicht besucht. Dafür war es des Öfteren bei Gastspielen seines Lieblingsklubs in Augsburg und in München vor Ort. Vor allem im altehrwürdigen Olympiastadion. „In der Allianz Arena bin ich aber auch schon gewesen“, lässt er wissen. Insgesamt habe bei ihm in den vergangenen Jahren das Interesse am Fußball etwas nachgelassen. „Es geht immer mehr ums Geld“, ist er mit der totalen Kommerzialisierung nicht einverstanden. Deshalb gibt es bei ihm zu Hause auch kein Bezahl-Fernsehen. „Sky“ und „Dazn“ sind außen vor. Spiele der Eintracht schaut er sich regelmäßig in der Sportschau oder im Aktuellen Sportstudio an. Die meisten Informationen holt sich der Buttenwiesener aber aus der Zeitung. So auch in dieser Woche, als es am Dienstagabend im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen ging.

    Fan-Tipp: „Ausgerechnet jetzt geht es gegen Schalke 04“, lamentiert Eintracht-Fan Josef Stix. Nach dem 4:0-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim seien die Königsblauen im Aufwind und ein „ganz gefährlicher Gegner“. Mit einem 2:2 gegen den Tabellenvorletzten wäre Stix nicht unzufrieden. Ebenfalls von einem „gefährlichen Team“ spricht Johann Wegner. Angeschlagene Mannschaften seien brandgefährlich, meint der Buttenwiesener. Der Erfolg gegen Hoffenheim werde dem Gegner vom Sonntag zusätzlichen Auftrieb verleihen. Dennoch glaubt Wegner, dass die drei Punkte am Main bleiben. „Die Eintracht gewinnt 2:0“, lautet sein Tipp.

    Skulpturen und Ruhebänke an Feld- und Waldwegen

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