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Fußball: Ein Ziertheimer denkt gerne an die ruhmreiche Vergangenheit der „Roten Teufel“

Fußball

Ein Ziertheimer denkt gerne an die ruhmreiche Vergangenheit der „Roten Teufel“

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    Stolz hält der Ziertheimer Markus Huber das Maskottchen des 1. FC Kaiserslautern, den „Roten Teufel“ in der Hand.
    Stolz hält der Ziertheimer Markus Huber das Maskottchen des 1. FC Kaiserslautern, den „Roten Teufel“ in der Hand. Foto: J. Hoffmann

    Aktuell steht der Lieblingsklub von Markus Huber in der Tabelle der 3. Fußball-Bundesliga gerade einen Platz über dem Strich. Das Abstiegsgespenst hat sich auf dem Betzenberg in dieser Saison längst breitgemacht. Doch die Liebe zu seinen „Roten Teufeln“, wie der vierfache Deutsche Meister und zweimalige Pokalsieger aus der Pfalz genannt wird, ist für den Ziertheimer ungebrochen. Das liegt vor allem an der ruhmreichen Vergangenheit des 1. FC Kaiserslautern, für den der 28-Jährige seit seinem achten Lebensjahr fest die Daumen drückt. Auch Vater Albert, der HSV-Fan ist und Bruder Patrick, der für den VfB Stuttgart schwärmt, können auf bessere sportliche Zeiten ihrer Lieblingsvereine zurückblicken. Der Fußball-Gesprächsstoff im Hause Huber geht auch in Corona-Zeiten nie aus.

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    Immer wieder glänzende Augen bekommt Markus Huber, wenn er sich die Videokassette mit dem Titel „Das Wunder vom Betze“ anschaut. Da werden Erinnerungen an die sensationelle Meisterschaft in der Saison 1997/98 wach. Als Aufsteiger starteten die Roten Teufel mit einem 1:0-Sieg durch ein Tor des Dänen Michael Schjönberg beim Bayern München in die Saison. Markus war damals gerade sechs Jahre alt und saß mit seinem Vater bei diesem Spiel im Münchner Olympiastadion. Zum Fan wurde er aber erst zwei Jahre später. „Als der FCK 1998 Deutscher Meister wurde, war ich noch zu klein, um zu verstehen, was da eigentlich geschehen war“, gesteht der als Montierer bei Bosch in Dillingen arbeitende Ziertheimer im Rückblick und ergänzt: „Ich glaube nicht, dass jemals wieder ein Neuling in der Bundesliga im Aufstiegsjahr Deutscher Meister werden kann“. Vor 23 Jahren war‘s aber der Fall. Wie aus der Pistole geschossen zählt Markus Huber die Namen der Helden auf, die damals die Sensation perfekt machten: Ob beispielsweise die Stürmer Olaf Marschall und Pavel Kuka, die Mitttelfeld-Asse Ciriaco Sforza, Martin Wagner oder Michael Ballack sowie die Abwehrspieler Harry Koch und Miroslav Kadlec – alle hat Huber auf dem Schirm. Und natürlich Trainer Otto Rehhagel, der als Vater des Erfolges das „Wunder vom Betze“ ermöglichte.

    Sieben Tore gegen Bayern München

    Noch gar nicht auf der Welt war der Junggeselle, als der 1. FC Kaiserslautern seine Fans durch zwei unvergessene Spiele in Ekstase versetzte: Am 20. Oktober 1973 besiegten die Pfälzer nach einem 1:4-Rückstand den FC Bayern München noch mit sage und schreibe 7:4. Einige Spieler der Gäste sagten hinterher, dass sie sich künftig die Fahrten nach Kaiserslautern eigentlich sparen könnten, denn zu Beginn der 1970er Jahre setzte es regelmäßig Niederlagen für den deutschen Rekordmeister in Südwesten der Republik. Zu den unvergesslichen Spielen des 1. FCK in seiner ruhmreichen Vergangenheit zählt für Markus Huber insbesondere ein grandioser Sieg gegen Real Madrid im damaligen UEFA-Cup. Nach einer 1:3-Niederlage im Hinspiel fegten die Pfälzer den großen Favoriten mit 5:0 aus dem Stadion.

    Am meisten stolz ist Huber jedoch auf fünf Spieler seines Lieblingsklubs, die 1954 beim „Wunder von Bern“ mit Deutschland Weltmeister wurden. Damals standen mit Fritz und Ottmar Walter, Horst Eckel, Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer gleich fünf Spieler, die alle in Kaiserslautern geboren wurden, im Team von Nationaltrainer Sepp Herberger. „Diese Spieler werden noch heute in der Stadt verehrt“, weiß Markus Huber aus seinen zahlreichen Besuchen auf dem Betzenberg. Vor allem Fritz Walter, nach dessen Namen das Stadion in Kaiserslautern benannt worden ist.

    Huber hofft auf den Drittliga-Erhalt

    Die Gegenwart, und auch das zählt zur Wahrheit über die „Roten Teufel“, sieht für Kaiserslautern-Fan Markus Huber „ziemlich trostlos“ aus: „Ich kann nur hoffen, dass wir diese Saison nicht aus der dritten Liga absteigen“, macht sich der Hobby-Schiedsrichter, der für die Gruppe Donau Spiele bis zur Kreisklasse pfeift und gelegentlich als Assistenz an der Seitenlinie bei Bezirksligabegegnungen eingesetzt wird, große Sorgen um die sportliche Zukunft. Schuld an der Misere sei der Größenwahn nach der sensationellen Meisterschaft 1998 gewesen. Da seien in den Jahren danach für Spieler utopische Gehälter bezahlt worden, wirft Huber den damaligen Verantwortlichen Misswirtschaft vor. In dieser Saison hat der 1. FCK schon den dritten Trainer. Derzeit hat Marco Antwerpen in Kaiserslautern das Sagen. „Ich kann nur hoffen, dass er mit dem Team auch ohne guten Stürmer die Liga hält“, so Huber, der insbesondere den Abgängen von Florian Pick und Christian Kühlwetter im vergangenen Sommer zum 1. FC Heidenheim nachtrauert.

    Fan-Tipp: Wünschen würde sich Markus Huber beim Auswärtsspiel am Samstag bei Hansa Rostock zumindest einen Zähler für die Remis-Könige seines 1. FC Kaiserslautern (schon 14 Punkteteilungen). „Ich befürchte jedoch“, dass wir 1:3 verlieren“, sieht er die Rostocker als klarer Favorit, die für Huber große Chancen haben, neben Dynamo Dresden Liga zwei aufzusteigen.

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