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Frauenstetten: Corona und Tennis - wie geht es weiter?

Frauenstetten

Corona und Tennis - wie geht es weiter?

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    Vorsitzender und Ü30-Spieler beim TC Frauenstetten: Vorsitzender Roland Aumiller.
    Vorsitzender und Ü30-Spieler beim TC Frauenstetten: Vorsitzender Roland Aumiller.

    „Die Entscheidung, dass ab dem 11. Mai wieder Tennis gespielt werden darf, kommt jetzt doch überraschend“, räumte Vorsitzender Roland Aumiller vom TC Frauenstetten vor einigen Tagen ein, als die Corona-Beschränkungen in Sachen Breitensport gelockert wurden. Und stellte fest: „Unsere Tennisanlage ist noch nicht hergerichtet, das müssen wir jetzt unter Berücksichtigung der geforderten Hygienemaßnahmen koordinieren. Ich bin aber überzeugt, dass wir das mit unserer Spitzentruppe hinbekommen.“

    Es waren also etliche organisatorische Maßnahmen notwendig, ehe am Kirchberg der erste Ball des Jahres 2020 über das Netz geschlagen werden kann. Und die Fäden beim gemütlichen kleinen Verein zieht seit vielen Jahren Vorsitzender Aumiller. Tennis ist eine faszinierende Freizeitbeschäftigung und eine der beliebtesten Sportarten Deutschlands.

    Drei Plätze, 140 Mitglieder

    In grauer Vorzeit als elitär verschrien, ist der „Weiße Sport“ spätestens seit Boris Becker und Steffi Graf in der Mitte der Bevölkerung angekommen. Kein Wunder, dass es auch in kleinen Gemeinden wie Frauenstetten mit seinen 420 Einwohnern einen Tennisverein gibt. In Frauenstetten sind zudem ein Schützenverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Krieger- und Soldatenverein sowie ein Obst- und Gartenbauverein ansässig.

    Die drei Tennisplätze des TCF teilen sich aktuell 140 Mitglieder. Gepflegt wird die Anlage samt Klubhaus von den Vereinsmitgliedern in Eigenregie, belohnt wird deren Einsatz dann immer dienstags beim Seniorentraining und donnerstags beim Herren-Training mit einer kleinen Brotzeit.

    Verantwortlich für den regen Betrieb der schönen Anlage auf dem Kirchberg ist der 51-jährige Vorsitzende Roland Aumiller. Er übernimmt seit 28 Jahren diverse Aufgaben im Verein und steht seit 18 Jahren im aktuellen Amt. Im nächsten Jahr soll dann aber Schluss sein für ihn als Vorsitzender. So sein Plan. Aumiller ist schon von klein auf ins Vereinsleben integriert, aktiv schlägt er auch heute noch die Bälle über das Netz – in der Herren-Ü30-Mannschaft. Die Tennis-Leidenschaft begleitet Roland Aumiller fast sein ganzes Leben. „Bewegung an der frischen Luft, die Schnelligkeit und die sich ständig verbessernde Reaktionsfähigkeit“ begeistern ihn immer wieder aufs Neue.

    Findet das Rock-Open-Air heuer überhaupt statt?

    Der TC Frauenstetten ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch ein kleiner Tennisverein erfolgreich sein kann. Die Jugendmannschaften waren schon öfter Meister in ihren Klassen. Und die Senioren konnten 2000 in der Kreisklasse II und 2004 in der Kreisklasse I den Aufstieg realisieren. 2010 wurde sogar in der Kreisklasse I die Meisterschaft gefeiert. „Wir legen großen Wert auf eigene Jugendarbeit, hier haben wir derzeit zwei engagierte Jugendleiter und mehrere Betreuer“, zählt Roland Aumiller auf, warum es sich von jung an lohnt, am Vereinsleben auf dem Kirchberg teilzuhaben: „Jedes Jahr nehmen zwei bis drei Jugend-Schülermannschaften an der Bayerischen-Tennisverband-Wettspielrunde teil. Für unseren Nachwuchs haben wir sogar noch den Trainer Fabian Trauner engagiert. 2020 sind vier Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet: Herren, Herren 30, Knaben U14 und Midcourt U10“.

    Weniger schön ist für Aumiller die aktuelle Allgemeinlage: „Auf wackligen Füßen steht durch die Beschränkung in Sachen Corona unser Rock-Open-Air. Die Veranstaltung ist für den 31. Juli auf dem Kirchberg geplant.“ Problemthema Großveranstaltungen. „Wie es mit dem Spielbetrieb der Tennis-Saison 2020 weitergeht, hängt von den weiteren Beschränkungen in Sachen Corona ab“, blickt Roland Aumiller auf die sportliche Seite: „Laut Meldung vom BTV soll die Verbandsrunde am 8. Juni beginnen, also vier Wochen später als geplant.“ Hygieneplan und genaue Regeln werden vom Verband noch erarbeitet. Und müssen eingehalten werden. Der TCF-Chef: „Wenn die staatlich geforderten Auflagen jedoch zu umfangreich sein sollten, werden wir die Teilnahme überdenken und abwägen.“

    Das Corona-Virus hat aktuell auch das Vereinsleben weitestgehend lahmgelegt. Gerade in solch außergewöhnlichen Zeiten gilt: Manche „gewöhnlichen“, ja scheinbar so selbstverständlichen Dinge schätzt man erst richtig, wenn man sie plötzlich nicht mehr hat. Etwa den Verein vor Ort. Der hatte es in den vergangenen Jahren nicht immer einfach. Das veränderte Freizeitverhalten unserer Gesellschaft, vor allem bei Jugendlichen, sorgte nicht selten für Geringschätzung und Mitgliederschwund. In unserer Serie „Klein, aber fein – mein Sportverein“ erzählen uns Menschen, was ihnen an ihrem Sport- oder Schützenverein so sehr gefällt.

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