Von Manfred Forscht
Bei der Schach-Weltmeisterschaft in New York zerbrechen sich aktuell Norwegens Titelträger Magnus Carlsen und dessen russischer Herausforderer Sergei Karjakin die Köpfe über die schlauesten Züge. Nicht jedes Mal gelingt die beste Variante. Gleiches gilt einige Spielstufen tiefer, wo Dillingens Landesliga-Schachakteure beim SC Rottal auf eine Mannschaft trafen, gegen die es in den vergangenen Begegnungen immer recht knappe Ergebnisse gegeben hatte. Und diesmal sollte es nicht anders sein, es wurde wieder ein äußerst spannendes Denksport-Duell.
Die Donaustädter wussten, dass sie an den ersten Brettern etwas im Vorteil waren, an den hinteren Brettern lagen die Rottaler punktemäßig vorne. Genauso entwickelte sich der Spielverlauf. Helene Giss, die sich derzeit in Mutterschutz befindet, wurde durch Uli Kapfer ersetzt. Er verlor aber nach ungenauem Beginn recht schnell. Der Gegner von Vitus Lederle behandelte die Eröffnung sehr schlecht und unterlag in einer Kurzpartie nach 25 Zügen. Da bei Uli Bäuml nichts Entscheidendes passierte, einigte er sich auf die Punkteteilung. Thomas Darr derzeit bereitet sich auf seine Prüfungen vor und hat deshalb Trainingsrückstand. Er verlor recht bald eine Figur und wurde überspielt. Nach einer farblosen Partie willigte Christian Billing am dritten Brett in ein Remis ein.
Nach dem Dillinger 2,5:3,5-Rückstand waren es die beiden FIDE-Meister Blasius und Korbinian Nuber, welche die Begegnung in einen 4:4-Endstand retteten. Blasius Nuber spielte einen tollen Angriff, eroberte zwei Bauern und beendete die Partie mit einem Sieg im Endspiel. Korbinian Nuber hatte nach einem Qualitätsopfer noch einen Bauern verloren. Er geriet in hohe Zeitnot und hatte für die letzten zehn Züge nur noch drei Minuten Bedenkzeit. Der Gegner nutzte seine Chance nicht, spielte schlecht weiter und war am Ende sogar noch froh, dass die Partie remis endete.
Mit 3:1-Punkten liegt der SC Dillingen jetzt auf Rang vier. In der nächsten Runde am Sonntag, 4. Dezember, kommt der SC Gröbenzell ins Colleg nach Dillingen – eine Mannschaft, gegen das die Donaustädter Spieler noch nie gewonnen haben. Bis dahin könnte übrigens auch die Schach-Weltmeisterschaft entschieden sein …