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DFB-Ehrenamtstag: Pfeifenmann und Tribünen-Bauer

DFB-Ehrenamtstag

Pfeifenmann und Tribünen-Bauer

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    Ehrenamtliche aus dem Landkreis Dillingen erhielten Urkunden und Uhren als Präsent für ihr Engagement im Fußballsport. Im Bild (von links) Bezirksvorsitzender Christoph Kern, Bezirksehrenamtsreferent Günther Brenner, Kreis- Ehrenamtsbeauftragter Josef Wiedemann, Christian Konle, Alfred Schaufelberger, Irene Rieder, Viktor Merenda, Rudolf Haußmann und Edwin Wich.
    Ehrenamtliche aus dem Landkreis Dillingen erhielten Urkunden und Uhren als Präsent für ihr Engagement im Fußballsport. Im Bild (von links) Bezirksvorsitzender Christoph Kern, Bezirksehrenamtsreferent Günther Brenner, Kreis- Ehrenamtsbeauftragter Josef Wiedemann, Christian Konle, Alfred Schaufelberger, Irene Rieder, Viktor Merenda, Rudolf Haußmann und Edwin Wich. Foto: Günther Herdin

    Wenn Heinz Demeter alle zwei Wochen mit seiner Ehefrau Irmgard die knapp 500 Meter von seinem Wohnhaus in Unterthürheim zum Fußballplatz in seinem Heimatort läuft, dann hält er sich allenfalls eine halbe Stunde dort auf. Aufgrund einer Sehschwäche kann er schnelle Sportarten wie Fußball nicht richtig verfolgen. „Ich sehe da alles nur sehr verschwommen“, schildert der 76-Jährige sein Problem.

    Das war in früheren Jahren ganz anders: Da engagierte er sich nicht nur beim TSV Unterthürheim, sondern gleichzeitig in der Fußball-Schiedsrichtergruppe Donau. Für die hat er von 1972 an bis zum Beginn seiner Sehschwäche vor zehn Jahren insgesamt 2167 Spiele geleitet. Ganz nebenbei war Demeter im Verein Fußball-Jugendleiter und später insgesamt 15 Jahre lang (1979 bis 1994) Zweiter Vorsitzender beim TSV Unterthürheim. An das 60. Vereinsjubiläum 1980, bei dem er zum Festausschuss gehörte, erinnert sich Demeter gerne zurück. „Es gab zum Mittagstisch Ochs am Spieß“, was damals bei einem Fest auf dem Dorf eine ganz besondere Attraktion gewesen sei.

    In seiner Zeit als Vereinsvize hat Demeter vor allem den Bau der Holztribüne auf dem Sportgelände organisiert und vorangetrieben. „Das Holz dafür haben wir bei den heimischen Bauern erbettelt“, schmunzelt Demeter noch heute. Als gelernter Zimmerer hat er beim Bau natürlich kräftig mit angepackt. Ohne ihn, so sagen TSV-Insider, würde es die Tribüne auf dem Sportgelände in Unterthürheim vielleicht noch gar nicht geben.

    Ehrenamtliche und engagierte Mitglieder wie Heinz Demeter gibt es natürlich auch in vielen anderen Vereinen im Fußball-Kreis Donau, der die Landkreise Günzburg, Dillingen und Donau-Ries sowie die Gemeinden Altenmünster und Ehingen im Landkreis Augsburg umfasst. „Sie sind es, die Tag für Tag im Hintergrund tätig sind“, betonte beim DFB-Ehrentag im Zehentstadel in Pfaffenhofen (Gemeinde Buttenwiesen) der Bezirksehrenamtsreferent Günther Brenner aus Jettingen. Für die zu Ehrenden tauche, so Brenner, nie die Frage nach einer Entschädigung auf.

    In die gleiche Kerbe schlug Bezirksrat Peter Schiele aus Nördlingen, der den verhinderten Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer vertrat. „Menschen, die sich in besonderer Weise im Sport engagieren, stehen oft in der zweiten Reihe und nicht auf dem Platz“, betonte Schiele. Wer im Hintergrund arbeitet, sorgt dafür, dass andere im Vordergrund stehen, führte der Politiker sinngemäß aus. Und er fuhr fort: „Sie sind die Allrounder, die immer da sind, wenn man sie ruft.“ Zum Abschluss seiner Ausführungen zitierte Schiele einen Satz aus dem Glücksatlas der deutschen Bundesländer: „Wer sich ehrenamtlich engagiert, ist zufriedener mit seinem Leben.“

    So wie Heinz Demeter, der sich ebenso wie alle anderen Gäste von Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner anhören konnte, dass ohne die vielen ehrenamtlichen Menschen ein Leben in einer Gemeinde nahezu unmöglich sei. „Die Vereine sind der Kitt, der uns zusammenhält“, betonte der Kommunalpolitiker. Stellvertretender Landrat Alfred Schneid sagte: „Die Geehrten sind Vorbilder für unsere Gesellschaft.“ Schneid überbrachte die Glückwünsche des Landkreises Dillingen und stellte bei seinem Grußwort fest, dass trotz vieler Veränderungen in der Gesellschaft eines bleibt: „Der Wunsch nach Gemeinschaft.“ Die Vereine seien dafür prädestiniert.

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