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Chor: Eine Ära ging zu Ende

Chor

Eine Ära ging zu Ende

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    Mit zwei Konzerten nahmen die Soft-Pop-Singers in Brenz vor 1400 Zuhörern Abschied von der Bühne.
    Mit zwei Konzerten nahmen die Soft-Pop-Singers in Brenz vor 1400 Zuhörern Abschied von der Bühne. Foto: Kirschner

    Sontheim Selten erlebt man es, dass noch während einer musikalischen Darbietung das Publikum aufspringt und stehend Beifall klatscht und in Jubelrufe ausbricht. Bei den beiden Abschiedskonzerten in der überfüllten Gemeindehalle wurde das den Soft-Pop-Singers mehrfach geschenkt. Die Stimmung bei beiden Konzertabenden war trotzdem eher in Moll denn in Dur. Man sah den Sängerinnen und Sängern der Soft-Pop-Singers, aber auch den Mitgliedern der Combo an, dass es zum Ende hinging. Und als der letzte Vorhang gefallen war, da hatten vor allem hinter der Bühne die Tränen freien Lauf. Untröstlich waren neben den Akteuren aber auch viele Konzertbesucher, die zum Teil bis von Rosenheim und Freiburg angereist waren.

    150 Konzerte und 1000 aufgeführte Titel

    Noch einmal konnte man einen Chor erleben, der in den 25 Jahren seines Bestehens die Arbeit der Chöre im weiten Eugen-Jaekle-Gau befruchtet hat. Und so war es auch die Präsidentin des Sänger-Gaues, Jutta Mack, die Eckart Hehrer zum großen Abschied ein dickes Kompliment machte: „Ich bin ein großer Fan der Soft-Pop-Singers und freue mich über die großartigen Erfolge in all den Jahren.“ Denn noch einmal blitzte die Chorliteratur aus den vergangenen 90 Jahren auf. Der Fundus war groß – nach 150 Konzerten und über 1000 aufgeführten Titeln. Von allem das Beste und manch Neues beinhaltete das Abschiedsprogramm. Noch einmal glänzten die Solisten mit tollen Leistungen, und wie schwer hatten sie mit sich zu kämpfen, als sie sich mit einer Verbeugung für allen Applaus bedankten.

    Der Udo-Jürgens-Song „Heute beginnt der Rest deines Lebens“ war die eigentliche Ouvertüre der beiden Konzerte und signalisierte jedem, dass am Ende nichts mehr so sein würde, wie es war. Mit Helene Fischer wurde das „Phänomen“ besungen und dann richtig bei einem „Lateinamerikanischen Medley“ aufgedreht. Ein „Abba-Medley“ und eines von Udo Jürgens wurden zu Glanzlichtern eines an musikalischen Höhepunkten reichen Abschieds. Die Auftritte der „Lollipops“ aus Gundelfingen, mal mit Twist, mal mit Rock’n’Roll oder am Strand der Copacabana lösten Beifallsstürme auf. Als Jutta Zimmermann mit der Titelmusik aus dem Film „Titanic“, „My heart will go on“ als Solistin ins Rampenlicht trat, flammten die Feuerzeuge auf und andere Dabeigewesene holten ihre Taschentücher hervor und trockneten ihre Tränen. Diese anrührende Darbietung bekam nicht nur Standing Ovations, sie ging unter die Haut.

    Engagiert und mit scheinbarer Gelassenheit dirigierte Eckart Hehrer die Abschiedskonzerte, begleitete sie am E-Piano oder lief am Akkordeon zur Hochform auf. Zu dem Klassiker „Adios Amigos“ war der Augenblick gekommen, bei dem Moderatorin Tanja Duckek ein bisschen Chorgeschichte auffächerte und viele Emotionen weckte.

    Im Publikum saßen Irene Sappler und ihr Mann Alf. Sie sang früher bei den Soft-Pop-Singers und ist heute bei der Bundeswehr in Amerika (New Mexico) tätig. Die beiden waren eigens zu den Abschiedskonzerten nach „old Germany“ geflogen. Am Ende des Abends schenkte der Chor seinen Fans und seinem Fanclub drei tolle Zugaben, ehe bei Sarah Brightmans „Time to say goodbye“ eine Ära zu Ende ging und ein Feuerwerk im Saal aufflammte. Der letzte Vorhang ist gefallen.

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