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Badminton: Mit harten Bandagen

Badminton

Mit harten Bandagen

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    Als krasser Außenseiter gingen die Dillinger Badmintonspieler in das Heimspiel gegen den Erstliga-Absteiger SV Fischbach. Die Donaustädter „bestätigten“ die Einschätzung und verloren 2:6. Umso erfreulicher war der überraschende 6:2-Erfolg im zweiten Spiel des Wochenendes gegen die SG Anspach.

    Das Damendoppel musste die Überlegenheit der Fischbacher schnell anerkennen und verlor in zwei Sätzen. Im ersten Herrendoppel zeigte Neuzugang Thomas Nirschl, warum er geholt wurde. Mit einer sensationellen Übersicht verteilte er die Bälle im gegnerischen Feld und führte die Donaustädter zum Ausgleich. Unglücklich wurde das zweite Herrendoppel in drei Sätzen verloren.

    Der Start in die Einzelpartien verlief enttäuschend. Während Amelie Storch deutlich unterlag, kam im Spitzeneinzel Verletzungspech hinzu. Gerade als Florian Berchtenbreiter ins Spiel fand, verletzte er sich an der rechten Wade und musste im zweiten Satz aufgeben. Da Philip Merz das zweite Herreneinzel gewann, keimte nochmals kurz Hoffnung auf, die durch deutliche Niederlagen in allen weiteren Partien aber schnell zerstob. Am Ende stand eine, trotz Verletzung und Matchbällen, verdiente 2:6-Niederlage gegen den letztjährigen Erstligisten.

    Viel wichtiger als das nackte Ergebnis jedoch war die Frage, ob Kapitän Berchtenbreiter am nächsten Tag gegen Anspach wieder mitspielen würde. Ohne den Spitzenspieler wäre die Partie gegen einen der Aufstiegsfavoriten ein hoffnungsloses Unterfangen gewesen. Mit einem dick bandagierten, aber einsatzfähigen Kapitän Florian Berchtenbreiter starteten die Dillinger dann in die nicht weniger schwere Aufgabe gegen die bisher noch ungeschlagenen Hessen aus Anspach. Wie am Vortag musste sich das Damendoppel deutlich geschlagen geben. Im ersten Herrendoppel sah es lange Zeit ebenfalls nach einer Niederlage aus. Mitte des zweiten Satzes legten die Hausherren aber ihre Nervosität ab und spielten variabler. Die Zuschauer erkannten dies und trugen das Doppel mit lautstarker Unterstützung zu einem hart umkämpften Dreisatzsieg.

    Auch das just zu diesem Zeitpunkt gestartete zweite Doppel ließ sich von der Begeisterung tragen und holte nach schwachem Start einen ungefährdeten Sieg. Im vorgezogenen dritten Herreneinzel zeigte Robin Fiedler eine solide Leistung und fuhr den dritten Punkt ein. Trotz des verlorenen Dameneinzels keimte in der Halle die Hoffnung, den Favoriten ärgern zu können.

    Die zeitgleich gestarteten Partien im Mixed und im ersten Herreneinzel hätten aus Dillinger Sicht nicht besser laufen können. Nach umkämpftem ersten Satz spielte sich das TVD-Mixed im zweiten Satz in einen „Rausch“ und feierte einen sicheren Erfolg. Beeindruckt zeigte sich dabei auch Neuzugang Thomas Nirschl: „Das war die beste Annika, die ich je im Mixed gesehen habe.“ Somit war das vorher nicht für möglich gehaltene Unentschieden bereits geschafft und die Halle stand nun wie eine Wand hinter Florian Berchtenbreiter.

    Im ersten Satz profitierte der Dillinger vor allem von vielen leichten Fehlern seines Gegenübers. Ein ganz anderes Bild dann im zweiten Durchgang: Daniel Benz spielte komplett fehlerfrei und trieb Gegner wie Zuschauer zur Verzweiflung. Doch der Dillinger Kapitän zeigte sich kämpferisch. „Wenn er gewinnen will, dann soll er auch leiden“, meinte Berchtenbreiter vor dem dritten Satz über seinen Gegner und setzte dies sofort in die Tat um. Plötzlich spielte der TVDler nahezu fehlerlos. Die Ballwechsel wurden immer umkämpfter. Trotz dick bandagierter Wade erlief der Dillinger „unerreichbare“ Bälle und zog nach dem Seitenwechsel des dritten Satzes nochmals das Tempo an. Zwei vergebene Matchbälle machten es am Ende nochmals spannend. Als Berchtenbreiter schließlich den dritten Matchball verwandelte, brach in der Halle tosender Jubel aus in dem sogar der erleichterte Siegesschrei des Dillingers unterging.

    Doch als die Mannschaft das Spielfeld stürmte um ihren Mannschaftführer zu feiern, konnte einer nicht mitjubeln: Philip Merz musste noch das zweite Herreneinzel spielen. Ohne Druck knüpfte er an die Leistung seiner Mannschaftskollegen an und siegte in zwei Sätzen. Der verdiente 6:2-Erfolg zeigte, dass die Anspacher mit der Aussage in ihrer Vereinszeitschrift recht hatten: „Die ausgeglichene Dillinger Mannschaft kann jedem Zweitligisten gefährlich werden.“

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