Eine stattliche, einladende Kirche besäßen die Schretzheimer mit ihrem der Rosenkrankzkönigin geweihten Gotteshaus, betonte Diözesanbischof Bertram Meier zu Beginn seiner Ansprache in der voll besetzten Pfarrkirche anlässlich der Feier des 125. Weihetages. In den Mittelpunkt seiner Worte stellte der Augsburger Oberhirte die Gottesmutter, welche sich die Schretzheimer vor 125 Jahren zur Patronin ihrer neuen Kirche erwählten: „Wer mit Maria durch das Leben geht, der findet Versöhnung und Frieden, sodass sich die Verknotungen des Lebens lösen.“
Die Anleitung, wie dies geschehen kann, liege in den Worten Marias: Was er euch sagt, das tut! Und Christus sage uns: Betet ohne Unterlass, wie Bischof Bertram anmerkte. Auch wenn unsere Gebete oft nicht in dem Sinne erfüllt werden, wie es sich der Beter vorstelle, so sei das Gebet doch der Rettungsanker, auf den zu setzen sei, so Meier. Da die Pfarrkirche über die vielen Jahrzehnte hin ein „eingebeteter“, geistlicher Raum sei, lud Bischof Bertram die Schretzheimer deshalb in ihre Kirche ein, um dort, nicht zuletzt beim Rosenkranz, sich gegenseitig das größte Geschenk zu machen: Treu füreinander beten.
Erstmals seit der Weihe war wieder der Diözesanbischof vor Ort
Einleitend hob Stadtpfarrer Monsignore Harald Heinrich, der zusammen mit Bischof Bertram das Pontifikalamt zelebrierte, hervor, dass mit dem Besuch des Oberhirten erstmals seit dem Weihetag der Pfarrkirche, dem 25. Juli 1899, wieder der Diözesanbischof in Schretzheim weile. Das feierliche Amt erhielt seinen festlichen musikalischen Rahmen durch die Capella Cantabile, unter der Leitung von Axel Flierl, mit der Missa in G „St. Crucis“ von Joseph Gabriel Rheinberger, dem „Locus iste“ von Anton Bruckner sowie zum Einzug mit dem „Jauchzet dem Herrn“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Der geistlichen Feier im Gotteshaus schloss sich bei sommerlichen Temperaturen die weltliche im Festzelt im Pfarrgarten an. Kirchenpfleger Thomas Strehler begrüßte dort unter den zahlreichen Gästen besonders Bischof Betram Meier, Oberbürgermeister Franz Kunz, Landtagsabgeordneten Manuel Knoll und Bezirksrat Johann Popp. Sein Dank galt den vielen fleißigen Händen, die unter der Regie des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Florian Stark zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Ein besonderes Vergelt´s Gott richtete er an den Obst- und Gartenbauverein Schretzheim für den sehr gelungenen Schmuck des Zeltes sowie an Marianne Schreiber für die geschmackvolle Blumenzierde der Kirche. Auch der Mütterkreis habe zur besonderen Zierde des Gotteshauses beigetragen, da durch dessen großzügige Spende für alle vier Altäre neue Altartücher beschafft werden konnten, so Strehler.
Abgeordneter Knoll: „Eine lebendige Pfarrgemeinde“
Oberbürgermeister Kunz gab in seinem Grußwort einen kurzen Überblick über die Baugeschichte und überreichte ein finanzielles Präsent zur Unterstützung der Jubiläumsfeierlichkeiten. Manuel Knoll überbrachte die Glückwünsche der Landespolitik und gab seiner Freude Ausdruck, in Schretzheim eine lebendige Pfarrgemeinde vorzufinden. Die Stadtkapelle Dillingen, der unter dem Dirigat von Marie-Sophie Schweizer die musikalische Unterhaltung oblag, bot Bischof Bertram noch ein besonderes Ständchen dar, nachdem Stadtpfarrer Harald Heinrich ihm noch nachträglich zu dessen am Vortag begangenen Geburtstag gratulieren und beglückwünschen konnte.
Um die eigene Pfarrkirche vielleicht noch besser kennenzulernen, bot Winfried Götz als Teil des Rahmenprogramms eine ausführliche Kirchenführung an; für die kleinen Gäste stand das Spielmobil des Kreisjugendrings zur Verfügung. Beschlossen wurde der Festtag mit einer feierlichen Dankandacht. Begonnen hatten die Feierlichkeiten bereits am Vorabend mit einer Lichterprozession vom alten Friedhof in der Feuchtwanger Straße, dem Standort der alten Kirche St. Laurentius, zur Pfarrkirche, in der sich die Pfarrgemeinde anlässlich des Jubiläums mit gemeinsamem Weihegebet und Gesang dem besonderen Schutz der Rosenkranzkönigin empfohlen hatte, ehe Pater Bineesh Pallath Joseph den sakramentalen Segen erteilte. Der vorangegangenen Generationen, die den Bau des Gotteshauses ermöglichten beziehungsweise dieses Erbe stets pflegten und erhalten haben, wurde am folgenden Dienstagabend mit einem feierlichen Requiem gedacht.
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