In der neuromanischen Saalkirche „Maria Rosenkranzkönigin“ brennt seit 125 Jahren das Ewige Licht. „Lux aeterna“ hieß auch das Motto des Konzertes, mit dem die PiccaDilly‘s in einer Doppelveranstaltung am zweiten Adventswochenende einen adventlichen Beitrag zum Weihejubiläum des Gotteshauses leisten wollten.
In der zweimal überfüllten Kirche herrschten fröhliche Gespanntheit und freudige Erwartung. Wie groß war diesmal die Bandbreite der dargebotenen Stücke? Sie zeigten auch heuer eine Mischung aus traditionellem Liedgut, moderner Schreibweise internationaler Komponisten und leidenschaftlich-mitreißendem Songstil. Angelika Miller und Uli Dormanns machten sich in ihrer Moderation Gedanken zum „Weg nach Bethlehem“. Sie sagten zahlreiche A-cappella-Werke aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte an. Diese hatten den gleichen thematischen Inhalt und reichten von „Adoramus“ (Monteverdi), „Es ist ein Ros entsprungen“ (Praetorius) bis zu Max Reger („Und unser lieben Frauen Traum“), Hugo Distler („Ich brach drei dürre Reiselein“), den „englischen Gruß“ (Joh. Brahms), „Maria durch den Dornwald ging“ (Stefan Claas) und „Süßer die Glocken“ (Joseph Hauberl).
Eine machtvolle Chordemonstration in der Schretzheimer Pfarrkirche
Die Zuhörerinnen und Zuhörer (unter ihnen Stadtpfarrer Harald Heinrich) erlebten eine machtvolle Chordemonstration. Die außerordentliche geistige Beweglichkeit gestattete den über sechzig Chormitgliedern rasches Einstellen auf neue Herausforderungen. Mehrstimmige Renaissancesätze gelangen mit der gleichen Präzision wie die hochromantische Achtstimmigkeit bei Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Lucas de Pearsall. Himmlische Entrückheit in „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ und gekonnte Einsatzvielfalt in „Lay a Garland“.
Die Stimmen der Sängerinnen und Sänger sprachen ohne Ermüdung an, reagierten gefühlvoll auf agogische und dynamische Anforderungen des Dirigenten Klaus Nürnberger und waren substanziell in der Lage, die Tonskala im spezifischen Tonbereich auszuschöpfen. Diese Voraussetzungen belebten den Chorklang. Es entwickelte sich ein unbeschwertes Musizieren, von der Klavierbegleitung Eva Horners wirkungsvoll unterstützt und dem intensiven Geigenspiel Veronika Ihms gekrönt. Das geschah besonders bei „Celtic carol“ (Kirby Shaw) und bein „Ubi caritas sacred heart“ (Ola Gjeilo).
Das enthusiasmierte Publikum spendet stürmischen Beifall
Die PiccaDilly‘s glänzten klangvoll und rhythmisch beim mitreißenden „Great God almighty“ des zeitgenössischen afro-amerikanischen Komponisten Stacey Gibbs. Als schließlich John Rutters „The Lord bless you“ erklang, gab es stürmischen Beifall und „standing ovations“ – und für das enthusiasmierte Publikum das dänische „Det Kimer nu til Julefest“ und „A star is shining tonight „ als Zugabe.
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