Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Schabringen: So geht es der Schabringer Familie nach der schlimmen Brandkatastrophe

Schabringen

So geht es der Schabringer Familie nach der schlimmen Brandkatastrophe

    • |
    Familie Zimmermann aus Schabringen hat bei einem Brand im November ihr Haus, ihr Zuhause, verloren. Von links sind Tamara, Luca, Sabine und Celine Zimmermann zu sehen.
    Familie Zimmermann aus Schabringen hat bei einem Brand im November ihr Haus, ihr Zuhause, verloren. Von links sind Tamara, Luca, Sabine und Celine Zimmermann zu sehen. Foto: Zimmermann

    In vielen Wohnzimmern leuchten schon die geschmückten Christbäume. Weihnachten steht vor der Tür. Die letzten Wunschzettel werden noch geschrieben, die restlichen Geschenke besorgt. Ganz anders bei Familie Zimmermann aus Schabringen. Heilig Abend ist für sie weit weg. Dennoch wird der 24. Dezember 2021 für Mama Sabine (55) und ihre drei Kinder Luca (13), Celine (22) und Tamara (25) wohl einer der emotionalsten Weihnachtsabende seit je her. Denn, dass die Familie gemeinsam zusammensitzen und feiern kann, ist dieses Jahr nicht selbstverständlich. Vor genau einem Monat haben die Mutter und ihre Kinder ihr komplettes Hab und Gut verloren. Von jetzt auf gleich. Ihr Haus hat am Mittwochmorgen, 24. November, gebrannt. Mit schlimmen Folgen: Es ist nicht mehr zu retten, die Familie stand vor dem Nichts. Ohne Zuhause.

    Das Haus von Familie Zimmermann in Schabringen hat in der Nacht auf den 24. November gebrannt. Es war nicht mehr zu retten.
    Das Haus von Familie Zimmermann in Schabringen hat in der Nacht auf den 24. November gebrannt. Es war nicht mehr zu retten. Foto: Mario Obeser

    Die älteste Tochter Tamara war an diesem Tag nicht daheim, sie lebt und studiert in Stuttgart und ist nur zeitweise daheim in Schabringen. Sie erinnert sich genau: „Morgens um 5.30 Uhr bin ich aufgewacht, weil mein Handy klingelte. Dann ging alles ganz schnell, ich bin sofort nach Hause gefahren.“ Ihr Elternhaus direkt am Kirchplatz in Schabringen stand in Vollbrand, die Feuerwehren aus Schabringen, Mödingen, Bergheim, Wittislingen, Donaualtheim und Dillingen waren ab 3 Uhr nachts im Einsatz. Kreisbrandinspektion, Rettungsdienst und Seelsorger waren ebenfalls da. Im örtlichen Feuerwehrhaus wurde die Familie betreut. „Und dann sitzt man da und weiß nicht, wie es weitergeht“, schildert Tamara Zimmermann die Situation.

    Nach Brand kommt Familie in Mörslingen unter

    Schnell sei klar gewesen, dass das Haus nicht mehr bewohnbar ist. Die Flammen haben den oberen Stock zerstört, das notwendige Löschwasser hat bei den restlichen Räumen Schäden verursacht. Brandursache: Kabelbrand. Das sei mittlerweile bestätigt, so die älteste Tochter. Glücklicherweise konnte die Familie sofort Unterschlupf beim Lebensgefährten der Mama finden. Er hat ein Haus in Mörslingen und nahm die Zimmermanns bei sich auf.

    Bett? Klamotten? Zahnbürste? Alles weg. Fast. Törö, der kleine Stofftier-Elefant von ihrem kleinen Bruder haben die Feuerwehrleute vor den Flammen gerettet. „Die Frauen und Männer, die im Einsatz waren, waren alle so toll und hilfsbereit. Sie haben sich um uns gekümmert und versucht, dass zu retten, was möglich war“, schildert Tamara Zimmermann.

    So seien noch ein paar Familienfotos gesichert worden. Aber wichtige Dokumente nicht mehr. Im Dillinger Kleiderladen konnten sich Mama, Tochter und Sohn auf die Schnelle eine Erstausstattung holen. „Und dann hat alles eine krasse Dynamik angenommen“, schildert Tamara Zimmermann. Die 25-Jährige schildert, dass ihre Familie von so vielen Menschen sofort Hilfe bekommen habe. Schon zwei Tage nach dem Brand hatten ihre Geschwister beispielsweise wieder je ausgestattete Kinderzimmer – dank Sachspenden. „Wir sind davon sehr berührt und glücklich darüber, dass es Menschen gibt, die uns helfen wollen. Ein riesengroßes Dankeschön. Das macht uns Mut.“

    Der ist seit 14 Jahren bei der Feuerwehr Bergheim aktiv

    Einer, der hilft, ist Christian Guffler. Der 29-jährige Feuerwehrmann aus Bergheim war beim Brand am 24. November im Einsatz. Seit 14 Jahren ist er bei der Feuerwehr aktiv, hat schon viele, auch ähnliche, Einsätze erlebt. Aber das Schicksal von Familie Zimmermann, die er vorher nicht kannte, ließ ihn nicht los. „Am Abend ist mir bewusst geworden, dass da eine Familie alles verloren hat. Dann habe ich gleich die Spendenaktion gestartet“, so Guffler.

    Konkret: Online kann man über ihn für die Familie spenden. Bis heute sind bereits rund 10.000 Euro zusammengekommen. Damit habe Christian Guffler selbst nie gerechnet, aber es freue ihn. „Schön, wenn Menschen zusammenstehen“, sagt er. Bis Ende es Jahres wolle er die Spendenaktion noch laufen lassen. Er habe alles offiziell mit der Hausbank geregelt, um auch transparent zu sein. „Gerade jetzt in der schweren Zeit, auch wegen Corona, dachte ich, dass es einfach gut wäre, so zu helfen.“

    Weihnachten ist für die Familie aus Schabringen gerade nicht wichtig

    Von der Spendenaktion wusste die Familie nichts, sagt Tamara Zimmermann. Es rühre sie sehr, ihr fehlen die Worte. Natürlich habe die Familie die notwendigen Versicherungen für solch einen Unglücksfall abgeschlossen, wann und in welcher Höhe aber Versicherungen etwas zahlen, sei laut Tamara Zimmermann ungewiss. Auch, wie es mit dem ausgebrannten Haus weitergehe. Kernsanierung oder Abriss stehen im Raum. „Es ist alles noch so frisch. Richtig realisiert haben wir das noch nicht.“

    Deshalb rücke auch Weihnachten weit in den Hintergrund. Geschenke? Tamara Zimmermann sagt: „An erster Stelle sind wir froh, dass wir so in dieser Runde zusammensitzen können. Und wir sind dankbar, wie die Menschen uns helfen. Danke. Das ist unglaublich.“

    Wer sich bei der Spendenaktion von Christian Guffler beteiligen will, kann dies unter www.betterplace.me/brandkatastrophe-fuer-eine-familie

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden