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Protest gegen Windpark im Weisinger Forst

Holzheim

„Windpark im Weisinger Forst unverantwortlich“

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    Zum Waldfest an der Sternhütte sind am Samstag etwa 250 Menschen gekommen. Sie kritisierten die Planung eines Windparks im Weisinger Forst als unverantwortlich.
    Zum Waldfest an der Sternhütte sind am Samstag etwa 250 Menschen gekommen. Sie kritisierten die Planung eines Windparks im Weisinger Forst als unverantwortlich. Foto: Bündnis WFFB

    Beim Waldfest des Bündnisses „Weisinger Forst für Bürger*innen“ haben sich laut Pressemitteilung am Samstag etwa 250 Menschen über einen geplanten Windpark im Weisinger Forst informiert. Die Planungen seien „leider sehr intransparent“, doch aktuell sei die Rede von 27 möglichen Windrädern.

    Warum das eine unverantwortliche Planung sei, stellte das Bündnis den Interessierten vor. „Wir wollen klarstellen, dass wir weder Windkraftgegner sind, noch eine ‚Not-In-My-Backyard-Politik‘ verfolgen“, sagte Siegfried Kränzle vom Bündnis WFFB. „Wir wollen Windkraftanlagen gerade in unserer Region, da eine dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien unabdingbar für den Kampf gegen die Klimakatastrophe sein wird“, so Kränzle. „Jedoch fordern wir eine Planung, die auch zur Region passt, und Bürger und Bürgerinnen einbezieht“, fügte der Sprecher hinzu.

    Naturnaher, laubholzreicher Mischwald

    Für viele Bürger sei der Bau eines Windparks im Weisinger Forst nämlich unvorstellbar. Sie erzählten beim Waldfest von schönen Erinnerungen, der Ruhe und Erholung beim Spazierengehen im Wald, der sie seit Jahrzehnten begleitet. Der 1600 Hektar große Wald zwischen den Gemeinden Holzheim, Glött und Altenmünster ist laut Mitteilung frei von zerschneidenden Straßen und Infrastruktur, er sei ein naturnaher, laubholzreicher Mischwald. Das ist nicht nur schön für Auge und Seele, sondern spiegelt sich auch im Artenreichtum wider. Seltene Insekten, Amphibien, nahezu alle heimischen Specht-, Greifvogel- und Eulenarten, sowie die besonders seltenen Raubwürger, Eisvogel, Sperlingskauz und Schwarzstorch haben hier ihr Zuhause. „Im Angesicht der drohenden Klimakatastrophe sind genau solche naturnahen Ökosysteme die mit den höchsten Überlebenschancen, und genau die werden wir in den nächsten Jahrzehnten dringend benötigen, um der Klimakatastrophe und ihren Folgen etwas entgegensetzen zu können“, sagte Ilsetraud Köninger vom Bündnis.

    Der Weisinger Forst soll Windenergie-Ausschlussgebiet werden

    Naturnahe Ökosysteme wie der Weisinger Forst wirken ihren Worten zufolge wie ein Schwamm, indem sie Wasser in der Flur zurückhalten. Sie können so vor weiteren Hochwasser-Ereignissen wie im Juni dieses Jahres schützen. Erst im vergangenen Monat habe sich die Region Holzwinkel-Altenmünster um den Titel „Schwamm-Region“ beworben. Der Weisinger Forst müsse unbedingt in seinem jetzigen Zustand erhalten bleiben. Das Bündnis fordert in seiner Pressemitteilung, den gesamten Weisinger Forst zum Windenergie-Ausschlussgebiet zu erklären und alternative Standorte vor Ort zu realisieren.

    Eine Karte mit alternativen Standorten war an der Sternhütte im Weisinger Forst zu sehen. Dazu gab es Essen und Trinken, ein Kinderprogramm, Waldführungen, Kutschfahrten und Musik. Ein gelungener Tag für das Bündnis und die Waldfest-Besucher, die viel Unverständnis „für solch eine unverantwortliche Planung“ zeigten. (AZ)

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