Noch liegt blanker Kies auf der Fläche zwischen der Gottmannshofer Straße und dem Bliensbach in Wertingen. Das wird sich alsbald ändern: Auf dem Grundstück, das früher zum Gelände des ehemaligen Autohauses Langer gehörte, wird ein neues TÜV Süd Service-Center gebaut. Damit müssen Kundinnen und Kunden aus Wertingen und der Umgebung künftig nicht mehr nach Dillingen, Donauwörth oder Gersthofen fahren, wenn es um Neuzulassungen oder verschiedene Untersuchungen ihrer Autos geht.
Beim Spatenstich am Dienstagvormittag verkündete Stephan Miller, Gebietsleiter des Marktgebiets Schwaben, dass es bis dahin wohl gar nicht mehr lange dauern wird: Bereits Mitte des Jahres könnte ihm zufolge die Eröffnung stattfinden. Er hoffe, in dieser Annahme nicht zu optimistisch zu sein. Er sprach von einem „Meilenstein“, da es in Wertingen bislang noch keine Prüfstelle gibt. Entstehen wird eine „moderne, einspurige Einrichtung mit Verwaltungstrakt, Hebebühne und Grube“, so der TÜV-Gebietsleiter. Vom Leichtkraftrad bis zum Lkw können hier alle Fahrzeuge behandelt werden. Zu den Dienstleistungen gehören etwa Hauptuntersuchungen, Abgasprüfungen oder Schadengutachten.
Neuer TÜV-Standort Wertingen: Anlaufstelle auch für Kunden aus dem Landkreis Augsburg
Auch Menschen aus dem nördlichen Landkreis Augsburg, aus Langenreichen oder Meitingen, soll das neue Service-Center ansprechen, so Miller. Insgesamt gebe es in Schwaben 25 Standorte. Von Montag bis Freitag wird die neue Niederlassung in Wertingen von 8 bis 17 Uhr geöffnet haben und mit ein bis zwei Personen besetzt sein. Außerdem wolle man eine nachhaltige Prüfstelle errichten, die mit Nahwärme aus der Region versorgt wird, zu der eine Photovoltaikanlage sowie Ladestationen für die E-Firmenfahrzeuge gehören.
Beim Spatenstich trotz Regen anwesend waren auch Hekar Ninos, Leiter für amtliche Tätigkeiten, Simon Schaller, der als Service-Center-Leiter neben Gersthofen und Dillingen bald auch für Wertingen zuständig sein wird, sowie Sascha Allerberger als Investor und Bauherr. Daneben waren einige Mitglieder des Wertinger Stadtrats mit dabei. Bürgermeister Willy Lehmeier griff „den weißen Fleck auf der Karte“ auf, den Gebietsleiter Miller zuvor bereits angesprochen hatte: Nun, so Lehmeier, haben die TÜV-Verantwortlichen „in eine Lücke gestoßen“, die es in der Stadt bisher gegeben hatte.
Als 2023 das Autohaus Langer schloss, sei das eine „schmerzhafte Veränderung“ gewesen, die mit dem frei gewordenen Gelände auch Chancen biete. Auch, wenn das Grundstück hinsichtlich des Zuschnitts – geteilt durch die Gottmannshofer Straße – nicht ganz einfach sei. So entstehen unter anderem auch neue Arbeitsplätze. Lehmeier bedankte sich beim Stadtrat und dem Bauausschuss dafür, das Projekt möglich gemacht zu haben, und glaubt, dass die Lage an der „Anflugschneise“, also direkt am Ortseingang von der Staatsstraße kommend, für den TÜV die strategisch richtige Entscheidung sei: „Hier wird man gesehen.“
Ein paar Worte sprach auch Alfred Schneid, der als stellvertretender Landrat zum Spatenstich gekommen war. Vorab habe er erfahren, dass die Verantwortlichen Wertingen bereits seit 2007 im Auge haben. Mit dem Neubau des Service-Centers werde „die Zentralität Wertingens wieder einmal betont“. Die Aufgabe, das zu tun, bestehe bereits seit der Gebietsreform. Er selbst als Wertinger freue sich ganz besonders über die Neuansiedlung der Prüfstelle, wünschte Erfolg und alles Gute.
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