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Mödingen: Nach Brand: Die Margaretenkapelle im Kloster Maria Medingen erstrahlt wieder

Mödingen

Nach Brand: Die Margaretenkapelle im Kloster Maria Medingen erstrahlt wieder

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    Ganze Arbeit haben Restauratoren im Kloster Maria Medingen geleistet und mit modernsten Techniken die zerstörten Kulturschätze wiederhergestellt. Am Werk waren auch (von links) Diplom-Restauratorin Johanna Klasen, Kirchenmalermeisterin Petra Markhauser und Holzbildhauer Günther Gruber.
    Ganze Arbeit haben Restauratoren im Kloster Maria Medingen geleistet und mit modernsten Techniken die zerstörten Kulturschätze wiederhergestellt. Am Werk waren auch (von links) Diplom-Restauratorin Johanna Klasen, Kirchenmalermeisterin Petra Markhauser und Holzbildhauer Günther Gruber.

    Wer vor fünf Jahren die zerstörte Margaretenkapelle im Kloster Maria Medingen gesehen hat und jetzt dort einen Blick hinein wirft, gerät unweigerlich ins Staunen. Selbst Restauratoren haben im Juli 2015 daran gezweifelt, dass sie das Rokoko-Juwel ganz wiederherstellen könnten.

    Einen verheerenden Schaden hatte das Feuer vor fünf Jahren in der Margaretenkapelle angerichtet.
    Einen verheerenden Schaden hatte das Feuer vor fünf Jahren in der Margaretenkapelle angerichtet.

    Bei dem verheerenden Brand kam auch eine Schwester ums Leben

    In der Nacht zum 6. Juli 2015 hatte ein verheerendes Feuer im Kloster gewütet. Eine Franziskanerin kam dabei ums Leben. Etwa 300 Einsatzkräfte kämpften gegen die Feuersbrunst. Eine feine Rußschicht legte sich über Teile des Klostergebäudes. Und gerade die Margaretenkapelle, in der die selige Margareta Ebner beigesetzt ist, litt dabei besonders. Das herrliche Deckenfresko Johann Anwanders war schwarz, Putz und goldener Stuck waren in die Kapelle hinabgefallen. Ebenso hatte das Feuer das obere Drittel des Hochaltars beschädigt. Der Sachschaden im Kloster soll bei 20 Millionen Euro gelegen haben.

    Für die Restauratoren begann eine Sisyphus-Arbeit, die jetzt vor ihrem Ende steht. Am heutigen Samstagnachmittag werden die Dillinger Franziskanerinnen in einer internen Vesper (Gottesdienst am frühen Abend) das Jesuskind und das Kreuz, das einst die selige Margareta verehrte, zurück in den Schrein am Hochaltar tragen.

    Das Jesuskind, das einst die selige Margareta Ebner verehrte, kommt am Samstag wieder zurück in den Schrein, wo es vor dem Brand untergebracht war. Oberin Schwester Eva Ortner zeigt den Schrein am Hochaltar.
    Das Jesuskind, das einst die selige Margareta Ebner verehrte, kommt am Samstag wieder zurück in den Schrein, wo es vor dem Brand untergebracht war. Oberin Schwester Eva Ortner zeigt den Schrein am Hochaltar.

    Das Jesuskind der seligen Margareta Ebner kehrt ein zweites Mal zurück

    Schwester Eva Ortner, die Oberin des Klosters Maria Medingen, fiebert diesem Ereignis entgegen. „Wie durch ein Wunder wurde diese jahrhundertelang hochverehrte Figur beim Brand vor fünf Jahren nicht beschädigt“, sagt Ortner. Das Jesuskind kam im Haus St. Clara in Dillingen unter, und wurde dort ebenfalls verehrt. Es sei eine der ersten Darstellungen dieser Art. Als die Schwestern im früheren Dominikanerinnenkloster Maria Medingen einst unter der Reformation gelitten hatten, sei dieses Jesuskind schon einmal rund 100 Jahre im Mutterhaus der Franziskanerinnen in Dillingen aufbewahrt worden. „Am Samstag kommt es nun zum zweiten Mal zurück“, sagt Schwester Eva. Die tiefen Glaubenserfahrungen der seligen Margareta (um 1291 bis 1351), die einst im Kloster gelebt hat, hätten heute noch Bedeutung. „Auch viele einfache Menschen haben früher diese besondere Christus-Beziehung der seligen Margareta gespürt und sich in ihren Nöten von dieser Frömmigkeit anziehen lassen“, erläutert die Oberin.

    Oberin Schwester Eva Ortner freut sich auf den Samstag, wenn das Jesuskind der seligen Margareta Ebner zurück in den Schrein am Altar getragen wird.
    Oberin Schwester Eva Ortner freut sich auf den Samstag, wenn das Jesuskind der seligen Margareta Ebner zurück in den Schrein am Altar getragen wird.

    Eigentlich hätten die Franziskanerinnen bereits im Juli die Wiedereröffnung der Margaretenkapelle mit Bischof Bertram feiern wollen. Doch Corona habe da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn Schwester Eva jetzt das Rokoko-Juwel sieht, huscht ihr ein Lächeln übers Gesicht. „Die Margaretenkapelle ist ja noch schöner und leuchtender als vorher“, sagt sie.

    Sie ist jetzt schöner als vor dem Klosterbrand: die Margaretenkapelle in Maria Medingen. Im Vordergrund ist das Grab der seligen Margareta Ebner zu sehen.
    Sie ist jetzt schöner als vor dem Klosterbrand: die Margaretenkapelle in Maria Medingen. Im Vordergrund ist das Grab der seligen Margareta Ebner zu sehen.

    Johanna Klasen von den Weißenhorner Restaurierungswerkstätten Amann weist darauf hin, dass hier mit modernsten Techniken gearbeitet worden sei. In großen Teilen wurde das Anwander-Deckengemälde original restauriert. Auf der Empore war das Fresko aber so zerstört, dass sie und Nicola Amann-Spies das Gemälde neu gemalt haben. Wenn sie die Kapelle sehe, freue sie sich, sagt Klasen: „Wir haben nicht geglaubt, dass wir das in dieser Form wiederherstellen können.“ So geht es auch Kirchenmalermeisterin Petra Markhauser von der Restaurierungsfirma Wiegerling in Bad Tölz. „Das obere Drittel des Hochaltars war total verkohlt“, sagt Markhauser. Die Wiederherstellung sei total aufwendig gewesen. Ebenso die Rekonstruktion etwa der kunstvollen Holzgitter und Türen, an denen Holzbildhauer Günther Gruber gearbeitet hat.

    Die Anteilnahme der Menschen hat den Franziskanerinnen geholfen

    Die Erleichterung, dass alles geklappt hat, ist Schwester Eva anzumerken. Sie freut sich über die Anteilnahme und die Spenden aus der Bevölkerung, ohne die die Restaurierung des Hochaltars nicht möglich gewesen wäre, denn fürs Inventar kam die Versicherung nicht auf. „Diese Unterstützung hat uns sehr geholfen“, dankt die Oberin.

    Das ist überragende Handwerkskunst: Die zerstörte Tür in der Sakristei der Klosterkirche Maria Medingen wurde inzwischen detailgenau rekonstruiert. Wer die Zerstörung nach dem Brand im Jahr 2015 auf dem rechten Foto sieht, mag kaum glauben, dass dies möglich war.
    Das ist überragende Handwerkskunst: Die zerstörte Tür in der Sakristei der Klosterkirche Maria Medingen wurde inzwischen detailgenau rekonstruiert. Wer die Zerstörung nach dem Brand im Jahr 2015 auf dem rechten Foto sieht, mag kaum glauben, dass dies möglich war.

    Ab diesem Sonntag ist die Margaretenkapelle im Kloster Maria Medingen wieder täglich bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Schwester Eva ist überzeugt, dass dieser spirituelle Ort auch in Zukunft viele Menschen anziehen wird.

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