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Mödingen: Das Jesuskind kehrt ins Kloster Maria Medingen zurück

Mödingen

Das Jesuskind kehrt ins Kloster Maria Medingen zurück

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    Das Jesuskind von Margarete Ebner ist zurück in der Margaretenkapelle im Kloster Maria Medingen. Schwester Gerlinde stellte es in den Schrein.
    Das Jesuskind von Margarete Ebner ist zurück in der Margaretenkapelle im Kloster Maria Medingen. Schwester Gerlinde stellte es in den Schrein. Foto: B. Bunk

    Tief berührt sind die Schwestern des Klosters Maria Medingen am Samstagnachmittag. „Nach fünf Jahren kehrt das Jesuskind heute wieder zu uns zurück“, sagt Schwester Gerlinde. Sie freue sich sehr, dass das Jesuskind beim Klosterbrand vor fünf Jahren vom Feuer verschont blieb. Und doch sind in diesem Moment die Erinnerungen an die schwere Zeit und die Zerstörung unweigerlich da.

    Jesuskind aus dem Kloster Maria Medingen ist aus Wien

    Erst treffen sich die Schwestern in der Klosterkirche und singen Lieder und Psalmen während der Vesper. Zu Beginn haben Schwester Anita das Jesuskind und Schwester Eva das Kreuz hereingetragen. Freunde aus Wien hatten die Figur der seligen Margareta Ebner am Stephanstag 1344 in einer Wiege liegend geschenkt. Auch das Kreuz war einst im Besitz der Mystikerin. Die Schwestern stellen beides auf den Altar. Oberin Eva Ortner sagt: „Nach dem Brand 2015 wurde das Jesuskind in die Obhut der Schwestern von St. Clara in Dillingen übergeben, die es liebevoll beherbergten und verehrten.“

    Das Jesuskind sei schon einmal während der Reformationszeit für mehr als 100 Jahre in Dillingen beherbergt worden. Denn die damals in Maria Medingen heimischen Dominikanerinnen hatten Sorge, dass ihr altehrwürdiges Jesuskind den Lutheranern in die Hände fallen könnte.

    Jesuskind ist wieder daheim im Kloster Maria Medingen

    Die selige Margareta (um 1291 bis 1351), die einst im Kloster gelebt hat, sei im Umgang mit der Jesusstatue in die Rolle einer Nachfolgerin Marias, einer geistigen Muttergottes hineingewachsen. „Manches wirkt auf uns Heutige eher befremdlich und schwer nachvollziehbar, aber es ist begründet im religiösen Denken und Fühlen ihrer Zeit, besonders in der damals gängigen Frauenmystik“, erklärt Schwester Eva.

    Kurz vor Ende der Vesper trägt sie mit Schwester Anita, gefolgt von den weiteren Schwestern, das Kreuz und die Statue in die angrenzende, nach der Wiederherstellung in neuem Glanz erstrahlende Margaretenkapelle. Schwester Gerlinde stellt das Kreuz und die Jesusfigur in den Schrein auf dem Hochaltar. In der Kapelle ist auch das Grab der seligen Margareta Ebner, zu dem immer wieder Menschen mit ihren Anliegen kommen. Ein bewegender Moment für die Schwestern, die ihr Jesuskind nun wieder daheim im Kloster Maria Medingen haben.

    Viele Fotos von der Vesper und der restaurierten Margaretenkapelle finden Sie hier.

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