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Messe in Dillingen: WIR 2020: Von Holzbau bis Hanföl

Messe in Dillingen

WIR 2020: Von Holzbau bis Hanföl

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    Alois Reiter zeigt an seinem Stand, was man aus Holz alles machen kann. Der Hobby-Drechsler aus Mörslingen präsentiert auf der Landkreis-Ausstellung nicht nur seine Maschine, sondern auch einige Schalen und Deko-Artikel, die er zum Teil auf der Messe selbst fertigt.
    Alois Reiter zeigt an seinem Stand, was man aus Holz alles machen kann. Der Hobby-Drechsler aus Mörslingen präsentiert auf der Landkreis-Ausstellung nicht nur seine Maschine, sondern auch einige Schalen und Deko-Artikel, die er zum Teil auf der Messe selbst fertigt. Foto: Mayer

    Alois Reiter setzt das Messer an. Sachte hält er es an die sich drehende Holzscheibe, die er auf seiner Drechselbank in Halle R der WIR gespannt hat. Und schon fliegen die Späne durch die Gegend.

    Reiter ist einer von zahlreichen Ausstellern, die sich auf der WIR mit dem Thema Holz beschäftigen. Dazu gekommen sei er eher zufällig. Vor etwa zehn Jahren, erzählt der 76-Jährige, hat er einen Drechselkurs geschenkt bekommen. „Seitdem ist das meine Rentnerbeschäftigung“, sagt er und lacht. Normalerweise trifft man den Mörslinger auf Weihnachtsmärkten in der Region. Doch auch auf der WIR zeigt er seine selbst gemachten Schüsseln, Hämmer zum Nüsse knacken und kleine hölzerne Mäuse und Schnecken – alles von Reiter persönlich mit Holz aus seiner Heimatgemeinde gefertigt.

    Beim Bundnaturschutz lernt man alles über naturnahe Gärten

    Wenige Meter weiter gibt es eine andere Art Kunsthandwerk zu bestaunen: Der Höchstädter Schreiner Klaus Deckenbach präsentiert Tische, Stühle, Schränke und sogar eine selbst gemachte Version von „Mensch ärgere dich nicht“. Die einzelnen Stücke sind jeweils Eigenanfertigungen. Xenia Deckenbach erklärt am Stand alles rund um die Produkte. In einem der Tische, die man dort ansehen kann, stecken etwa 140 Arbeitsstunden, erzählt sie. „Es geht darum, zu zeigen, wie viel Arbeit eigentlich im Handwerk steckt“, sagt sie.

    In einer Ecke der Halle haben die Helfer des Bund Naturschutz auf einer kleinen Fläche insektenfreundliche Blumen, Kräuter und Sträucher angepflanzt. Carolin Stoll informiert dort am realen Beispiel, wie man seinen Garten naturnah gestalten kann. „Damit nicht alle Steinwüsten im Vorgarten haben“, sagt sie. Am Stand wachsen etwa Winterlinge und Krokusse. Je nach Bodenbeschaffenheit, sagt Stoll , bietet sich im Garten auch eine kleine Sandfläche an, damit Erdbienen ihre Höhlen graben können.

    Ihr Kollege, Toni Semet , hat wiederum eine Vorrichtung konstruiert, mit der man ganz leicht Brutkästen zusammenbauen kann. Einfach die vorgefertigten Teile einsetzen und die Nägel reinschlagen. „Das macht es leichter. Dann passiert auch niemandem was“, erklärt er. Besucher dürfen am Stand auch selbst ran. Beim offiziellen Rundgang am Mittwoch probiert es Landrat Leo Schrell als einer der Ersten. Mit ein paar Schlägen haut er die Nägel ins Holz. „Das hat er gut gemacht. Hätte ich gar nicht gedacht“, witzelt daraufhin Semet .

    Marieluise Biesenbach berichtet auf der WIR über Lipödem

    Wie vielseitig der Rohstoff Holz sein kann, ist im Rest der Halle zu sehen: Vom Baustoff über die Pellets-Produktion bis hin zu einem Stand, an dem naturnahe und laut Betreiber Marcus Schwarzmüller besonders wohltuende Bettsysteme aus Zirbelholz gezeigt werden. Doch neben Holz spielt auch die Gesundheit auf der WIR eine wichtige Rolle – nicht nur wegen des Corona-Virus, auf das an vielen Türen und Fenstern mit Plakaten hingewiesen wird. In Halle K dreht sich alles um die Gesundheit.

    An einem Stand dort steht Marieluise Biesenbach , Gründerin der Selbsthilfegruppe Lilyput in Dillingen , die sich an Betroffene mit Lipödem und Lymphödem richtet. Biesenbach lebt selbst seit mehr als 50 Jahren mit der Krankheit. Sie erzählt allen Interessierten ihre bewegende Geschichte: Erst 2014 habe sie die Diagnose bekommen. „Die Leute denken, jede dicke Frau isst zu viel, und, dass sie einfach mehr Sport und eine Diät machen muss. Das funktioniert aber nicht.“ Das kranke Fett, das sich bei

    Nicht berauschend, aber stresslindernd: CBD-Produkte aus Hanfsamen

    Fast gegenüber vom Stand der Selbsthilfegruppe findet sich Hörwelt Noack, Hörgeräteakustiker aus Lauingen . Am Stand und in einem Van draußen auf dem Gelände können interessierte einen Hörtest machen. Noack bietet aber beispielsweise auch Hörgeräte, die sich in Ohrringen oder anderem Ohrschmuck verstecken. So fallen die Geräte gar nicht auf.

    Gegen Schmerzen und Stress wiederum sollen die Produkte am Stand von Andreas Nitsche helfen können. In seinem im Herbst 2018 gegründeten Unternehmen CBD Pro Hanf bietet er verschiedene Hanfprodukte an. „Dabei geht es nicht um den Rausch“, erklärt er. Der Wirkstoff CBD sei nicht bewusstseinserweiternd, sondern lediglich schmerz- und stresslindernd. Bei den Messebesuchern kommen die Produkte gut an. „Viele haben schon Vorbehalte, aber wenn man alles erklärt, sind sie danach oft begeistert“, sagt Nitsche . Die Bandbreite am Stand reicht von CBD-Ölen und Kaugummis über Hanfdrinks bis hin zu Bio-Zahnpasta aus Hanf und Kurkuma. Am Stand des Sanitätshauses Hilscher sitzt wenig später Franz Deil in einem unscheinbaren Sessel. Auf Knopfdruck fährt dieser nach oben und kippt leicht nach vorn. Das soll das Aufstehen erleichtern, besonders für ältere Menschen. Deil grinst. „Das ist schon gut. In 20 Jahren wäre das vielleicht was für mich“, sagt er. Am Stand können Besucher noch vieles mehr ausprobieren: Hilscher bietet etwa eine Ganganalyse an, mit der Fehlstellungen erkannt werden können. Zudem kann man eine Venenmessung durchführen lassen. Dafür werden Elektroden an die Beine angeklebt, im Takt eines wiederkehrenden Tones wippen die Kunden mit dem Fuß vor und zurück. Ein Computer spuckt dann ein Ergebnis aus. Mitarbeiterin Sylvia Knecht erklärt:„Dadurch erhält man Anhaltspunkte, ob Kompressionen nötig sind, oder nicht.“

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