Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Mein Garten im Spätsommer: Tipps zu Bodendecker, Erden und Erdreich und zu kleinen Vorgärten.

Gartenglück

Pflegeleichte Bodendecker

Als Bodendecker werden niedrige Gewächse bezeichnet, die sich innerhalb kurzer Zeit mit ihren Trieben, Ausläufern oder Ablegern lückenlos auf der dafür vorgesehenen Fläche ausbreiten.
Als Bodendecker werden niedrige Gewächse bezeichnet, die sich innerhalb kurzer Zeit mit ihren Trieben, Ausläufern oder Ablegern lückenlos auf der dafür vorgesehenen Fläche ausbreiten. Foto: Helix

Geht man zum Ende dieses regenreichen Sommers durch seinen Garten, entdeckt man sicher hier und da Stellen, wo Erdreich weggespült wurde. Besonders bei abschüssigem Gelände ist das an unschönen Rillen erkennbar, die sich im Boden gebildet haben. Auch Unkräuter sind jetzt zumeist im

Überfluss vorhanden, denn überall, wo sich ein bisschen Platz ergibt, machen sich die ungewollten Gäste bei der feuchtwarmen Witterung rasant breit. Wer solche Anblicke leid ist, sollte in diesem Herbst Bodendecker pflanzen. Denn Bodendecker sind echte Problemlöser: Sie lassen sich in jeden Gartenstil integrieren und erleichtern auf Dauer die Pflege der Grünflächen extrem.

Grüne Pflanzenteppiche

Als Bodendecker werden niedrige Gewächse bezeichnet, die sich innerhalb kurzer Zeit mit ihren Trieben, Ausläufern oder Ablegern lückenlos auf der dafür vorgesehenen Fläche ausbreiten. Für diesen Zweck können Zwerggehölze, Kletterpflanzen, Gräser oder auch Stauden zum Einsatz kommen. Die meisten klassischen Bodendecker sind immergrün und bilden rund ums Jahr attraktive – zeitweise sogar blühende – Pflanzenteppiche, die die Erde komplett verdecken. Eine solche geschlossene Vegetationsschicht hat viele Vorteile: Sie ist bei Starkregenfällen ein zuverlässiger Erosionsschutz, bei längerem Wassermangel und Hitze sorgt sie dafür, dass das Erdreich beschattet wird, nicht zu stark austrocknet und nicht vom Wind verweht wird. Das ist gut für die vielen kleinen Nützlinge im Boden und macht es Unkräutern zugleich schwer, Fuß zu fassen.

Efeu ist ein idealer Bodendecker für schattige und halbschattige Flächen.
Efeu ist ein idealer Bodendecker für schattige und halbschattige Flächen. Foto: lovely-day12, stock.adobe.com

Große Vielfalt

Für sonnige Gartenbereiche eignen sich verschiedene Sorten des Spindelstrauchs als Bodendecker. Neben grünblättrigen Versionen gibt es auch welche mit hell gesprenkeltem Laub oder gelb gefärbten Blatträndern. Auf halbschattigen und schattigen Flächen gedeihen Efeu oder das weiß, blau oder violett blühende Kleine Immergrün prächtig. Beide Arten kommen mit dem Wurzeldruck von Gehölzen gut zurecht.

So wird’s noch schneller grün

Bodendecker sind auch am laufenden Meter erhältlich. Ursprünglich für den professionellen Garten- und Landschaftsbau entwickelt, um weitläufige Gelände und schwierige Terrains zuverlässig und schnell zu gestalten, entdecken immer mehr private Gartenbesitzer die Vorteile des Systems. Das Besondere dabei: Ausgewählte Bodendecker werden mit einer speziellen Technik auf ein Quadratmeter großen Kokosmatten kultiviert. Einmal durchwurzelt, lassen sich diese noch einfacher als Rollrasen verlegen. Die Standardmatten besitzen keine Erdschicht und haben nur wenig Gewicht, was vor allem das Begrünen an Böschungen und Steilhängen leicht von der Hand gehen lässt. Damit sie hier von Anfang an sicheren Halt haben – auch wenn die Wurzeln der Pflanzen sich bis jetzt nicht in den Gartenboden eingegraben haben – werden sie mit Erdnägeln fixiert. Efeu (Hedera helix), Golderdbeere (Waldsteinia ternata) oder Großes Immergrün (Vinca major) gehören bei den ‘Bodendeckern am laufenden Meter’ zum Standardsortiment.

Im Herbst etablieren

Grundsätzlich lassen sich sowohl mit den Bodendeckern aus den Töpfen als auch mit den Matten im Frühling und Sommer verschiedenste Gartenbereiche gestalten. Der Herbst hat als Pflanzzeit allerdings viele Vorteile. Zwar stellen die Bodendecker jetzt zum Ende des Jahres oberirdisch das Wachstum weitgehend ein, die Wurzeln entwickeln sich aber weiter, solange der Gartenboden noch warm genug ist. So können sich die Pflanzen gut am neuen Standort etablieren und haben die besten Voraussetzungen für einen kräftigen Austrieb im Frühjahr. Und noch ein Punkt, der es den Gartenbesitzern etwas bequemer macht, spricht für den Herbst: Da die Sonne zu dieser Jahreszeit nicht mehr ganz so stark brennt, trocknet die Erde weniger aus und die frisch gesetzten Pflanzen müssen nicht ganz so oft gegossen werden. Sind die Bodendecker eingewachsen und ist die Fläche geschlossen, ist eine regelmäßige Bewässerung bei den meisten übrigens nicht mehr notwendig. Und auch sonst machen die Grünflächen kaum Arbeit. Lediglich starkwüchsige Pflanzenarten müssen bei Bedarf gelegentlich etwas mit einem Trimmer oder Mähbalken zurückgeschnitten werden. pm/Helix

Alles Erde?

Genau wie wir Menschen benötigen auch Pflanzen eine optimale Versorgung mit Nährstoffen aus hochwertiger Erde. Nur dann entwickeln sie prächtige Blüten, wachsen in beachtlichem Tempo und können ihre volle Schönheit entfalten.

Gute Erde besteht zu einem hohen Anteil aus Kompost und der versorgt Pflanzen beispielsweise mit Phosphor, Kalium und Humus. Neben Kompost stecken in einem Sack guter Blumenerde auch Rinde, Holzfasern und Salz. Teilweise wird der Erde bereits Dünger zugesetzt, um das Anwachsen der Pflanzen zu unterstützen.

Idealerweise sollte die Wahl auf torffreie Blumenerde fallen. Torf wird durch die Trockenlegung von Hochmooren gewonnen, was das natürliche Gleichgewicht der Umwelt schädigt. Wer torffreie Erde kauft, leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und bietet seinen Lieblingspflanzen gleichzeitig eine hochwertige Pflanzenerde. Insbesondere die günstige „No-Name“-Blumenerde aus dem Discounter basiert jedoch zu großen Teilen aus Torf beziehungsweise Torfabfällen. Mit diesen Erden tut man seinen Pflanzen keinen Gefallen. Torfbasierte Blumenerde neigt dazu, bei Trockenheit steinhart zu werden und anschließend kaum noch Wasser aufnehmen zu können. Die Wurzeln können nicht ungehindert wachsen und werden zudem in der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen behindert.

Neben Universalerde für Zimmerpflanzen und den Garten gibt es spezielle Pflanzenerde für Kräuter oder zur Anzucht von Gemüse. Beide benötigen für ihr Wachstum besonders viele Nährstoffe und einen gut durchlässigen Boden. Spezielle Erden sind genau darauf abgestimmt. Damit steht einem kleinen üppig gedeihenden Kräutergarten auf der Fensterbank in der Küche, dem Balkon oder im Garten nichts mehr im Wege.

pm

Die richtige Erde ist der Kraftstoff fürs Wachsen, Gedeihen und Blühen von Pflanzen.
Die richtige Erde ist der Kraftstoff fürs Wachsen, Gedeihen und Blühen von Pflanzen. Foto: M. Schuppich, stock.adobe.com

Kleine Vorgärten – vertikales Wachstum

Pflanzen bringen Farbe vor das Haus, schaffen Struktur und sorgen für Dynamik. Geschickt kombiniert, verleihen sie dem Vorgarten durch das Jahr immer wieder ein neues Gesicht. Doch was, wenn kaum Fläche für eine Bepflanzung zur Verfügung steht? Ein schöner Effekt lässt sich hier mit Pflanzen erzielen, die es in die Höhe zieht: Kletterpflanzen begrünen die Wände von Haus, Garage oder Carport, können über der Tür Schattenspender sein und als Bogen ein blütenreiches Willkommen bieten – und das bei relativ wenig Bodenraum. Kletterrosen sind hier die romantischen Klassiker. Wunderschöne Kombinationen ergeben sich zusammen mit der Waldrebe (Clematis) oder dem leicht duftenden Geißblatt (Lonicera). Mit seinen elegant hängenden Blütentrauben in Hell- bis Dunkelblau, Rose und Weiß macht auch der Blauregen (Wisteria) viel her. BGL

Vorgärten können auch auf die Häuser übergehen – dann wird es so richtig grün.
Vorgärten können auch auf die Häuser übergehen – dann wird es so richtig grün. Foto: BGL
Diskutieren Sie mit
0 Kommentare
Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden