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Medlingen: Von Frankreich bis Österreich: Wanderfreunde Medlingen feiern 50 Jahre

Medlingen

Von Frankreich bis Österreich: Wanderfreunde Medlingen feiern 50 Jahre

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    Die Wanderfreunde Medlingen im Jahr 2017 bei der Winterwanderung ins Pfannental.
    Die Wanderfreunde Medlingen im Jahr 2017 bei der Winterwanderung ins Pfannental. Foto: Fritz Jakobi

    Die Wanderfreunde in Medlingen feiern in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Über tausende Höhenmeter in den Bergen wandern, zehn, 20 oder mehr als 40 Kilometer Strecke, so hat es in den Siebzigern angefangen. All das machen die Mitglieder schon lange nicht mehr, erzählt deren Vorsitzender Fritz Jakobi. Der Verein sei heute familien- und seniorentauglich. Denn das müsse er sein, um weiterhin bestehen zu können. Deshalb gibt es seit einigen Jahren die sogenannten „Monatswanderungen“. Die führen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch an alle möglichen Orte, nur auf andere Weise als in alten Zeiten.

    Die Streckenlänge sei etwa kürzer als früher, berichtet der heute 75-Jährige. Vier bis sechs Kilometer für diejenigen, die gut auf den Beinen sind, rund zwei für Senioren und andere Wanderfreunde, bei denen das nicht der Fall ist. Ob an der Brenz entlang, über die Nördlinger Stadtmauer oder zum Ballonmuseum nach Gersthofen, die Planerinnen und Planer wie Jakobi überlegen sich jedes Mal neue Attraktionen, erklärt der Vorsitzende.

    Die Medlinger waren früher fast jedes Wochenende bei Wandertagen

    Gegründet wird der Verein vor einem halben Jahrhundert, wie der Name vermuten lässt, von Fritz Jakobi und seinen Freunden. Ende der Sechziger wird der Internationale Volkssportverband (IVV) gegründet, wenige Jahre später der deutsche Ableger (DVV). Unter dessen Dach finden daraufhin die meisten Veranstaltungen statt. „Das Wandern als Freizeitbeschäftigung hat in dieser Zeit explosionsartig zugenommen“, erzählt der Vereinschef. Fast jedes Wochenende nehmen er und seine Vereinskollegen, damals noch unter anderer Führung, an „Wandertagen“ teil. Die Austragungsorte beschränken sich nicht nur auf den süddeutschen Raum, so Jakobi, auch in die Schweiz, Österreich, nach Frankreich oder Südtirol verschlägt es die Truppe. Veranstalter sind jeweils die örtlichen Wandervereine.

    Der oberste Medlinger Wanderfreund Fritz Jakobi.
    Der oberste Medlinger Wanderfreund Fritz Jakobi. Foto: Dominik Bunk

    Auch die Medlinger veranstalten ab und an solch einen Wandertag, für den zahlreiche andere Gleichgesinnte anreisen. „Das waren die größten Veranstaltungen im Ort, da waren teils 2500 Leute zu Gast“, so Jakobi. Die Streckenlänge bei diesen Wanderungen habe meistens um die 20-Kilometer-Marke gelegen, „manche haben sogar die Marathonlänge drangehangen“, sagt der 75-Jährige. Das sind rund 42 Kilometer. Auch „Gartenfeste“, wie Jakobi sie nennt, feiern die Wanderfreunde damals, damit ihr Verein Einnahmen erzielen kann. „Das war eine schöne Zeit, aber man muss sich dem Wandel anpassen“, sagt der Vorsitzende.

    Jakobi ist seit 2019 Vorsitzender der Wanderfreunde Medlingen

    Die Führung hat der ehemalige Marinesoldat und Betriebswirtschafter vor fünf Jahren, 2019, übernommen. Zu dieser Zeit sei es ruhig um den Verein geworden, erzählt er. Ende der 2000er seien die Veranstaltungen unter dem Volkssportverband sehr ins Geld gegangen. Auflagen wie die Abnahme von bestimmten Wassermarken und anderen verpflichtenden Käufen haben einige Vereine abgeschreckt, so auch die Wanderfreunde Medlingen. Der Nachwuchs sei im Regelfall im Sportverein der Gemeinde, nicht bei den Wanderfreunden, Mitglied. Dagegen habe er auch nichts einzuwenden, sagt Jakobi. Er könne nachvollziehen, dass Fußball oder der Schießsport interessanter auf junge Menschen wirken, als „durch den Laubwald zu wandern“.

    Seinen Wanderverein will er aber auf keinen Fall für tot erklären, sagt der Vorsitzende, „wenn ich nicht optimistisch wäre, könnte ich gleich das Zepter abgeben“. Seine Vorstandskolleginnen und -kollegen finde er super, „die hängen sich richtig rein. Ich hoffe schon, dass sie auch das 100-jährige Bestehen schaffen“. Am Samstag, 23. November, ist der offizielle Jubiläumstag. Der Verein feiert, das Fest sei aber schon ausgebucht, sagt Jakobi. Mehr Platz gebe es in der Wirtschaft nicht mehr. Wenn alles läuft, wie der Wanderfreund erster Stunde es sich vorstellt, gibt es aber in der Zukunft noch genügend weitere Vereinsfeste, bei denen die Leute dabei sein können.

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