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Lutzingen: Ein Lutzinger durch und durch

Lutzingen

Ein Lutzinger durch und durch

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    Ob als Platzkassierer oder beim Aufhängen der Trikots an der Wäschespinne – Hubert Hochstädter war und ist der SG Lutzingen sowie jetzt der SG Lutzingen/Unterliezheim seit vielen Jahrzehnten eng verbunden.
    Ob als Platzkassierer oder beim Aufhängen der Trikots an der Wäschespinne – Hubert Hochstädter war und ist der SG Lutzingen sowie jetzt der SG Lutzingen/Unterliezheim seit vielen Jahrzehnten eng verbunden. Foto: Günther Herdin

    Das vergangene Wochenende war gar nicht so nach seinem Geschmack: Die erste Fußballmannschaft der SG Lutzingen/Unterliezheim befand sich bereits in der Winterpause, und auch in der Bundesliga wurde aufgrund von Länderspielen keine Begegnung angepfiffen. Für Hubert Hochstädter keine einfache Situation: „Ohne Fußball ist es einfach langweilig“, gesteht der 62-Jährige. Kein Wunder, dass sich der Vater von drei Kindern und fünffache Opa einfach nur freut, wenn an diesem Wochenende der Ball im deutschen Oberhaus wieder rollt. „Und in der kommenden Woche kann ich dann auch noch die Spiele der Champions League verfolgen“, möchte er vor dem Bildschirm keine Liveübertragung verpassen.

    Bei der Polizei in Dillingen

    Am liebsten geht der ehemalige Leiter der Diensthundestaffel bei der Polizei in Dillingen freilich auf den Sportplatz in seinem Heimatort Lutzingen. Dorthin, wo er einst in jungen Jahren selbst gespielt hat, später ein Jahrzehnt als Trainer verschiedene Jugendmannschaften unter seinen Fittichen hatte und von 1996 bis 2016 als Chef das „Abteilungsteam Fußball“ geführt hat. Zu diesem ehrenamtlichen Job war Hubert Hochstädter gekommen, als sich vor 28 Jahren im Verein kein Abteilungsleiter mehr finden ließ und die ganze Arbeit auf mehrere Schultern verteilt wurde. Hochstädter übernahm die Federführung, war oftmals Mädchen für alles bei den Kickern. Wenn zu Spielen der Reservemannschaft kein Schiedsrichter kam, musste er am Sonntagmittag oftmals bei Heimspielen die Leitung einer Partie übernehmen und half, wenn Not am Mann war, auch als Platzkassierer aus. Meistens mit einem Lächeln im Gesicht. Sein Schwager Walter Ortler, viele Jahre Vorsitzender bei der SG Lutzingen, wusste, was er an Hubert Hochstädter hatte: Auf die Feststellung, dass der Verein damals quasi fest in familiärer Hand war, antwortet der Angesprochene mit einem breiten Lächeln: „Ja“.

    Blickt Hochstädter auf sein Wirken bei der SG zurück, dann wundert er sich heute bisweilen schon, wie er das damals alles geschafft habe. Schließlich gab es ja auch noch die eigene Familie mit drei Kindern. „Ohne meine Frau wäre alles nicht möglich gewesen“, weiß Hochstädter die Akzeptanz seiner besseren Hälfte auch heute noch zu schätzen. Insbesondere als die beiden ein gemeinsames Haus bauten, brachten die damalige Freundin, der Vater, der künftige Schwiegervater und der Bruder viel Verständnis für Huberts Engagement als Jugendtrainer auf. „Ich habe Mittag einfach die Baustelle verlassen, um auf den Sportplatz gehen zu können, die anderen haben weitergearbeitet“, ist er seinen Angehörigen auch Jahrzehnte nach dem Hausbau noch dankbar über deren große Hilfe. Als das Eigenheim endlich fertig war, wurde im Sommer 1986 geheiratet und zog Hubert Hochstädter von Deisenhofen nach Lutzingen um.

    Nicht nur im Sportverein engagierte sich der ehemalige Polizeibeamte, von 1996 bis 2014 gehörte er über eine Freie Wählergruppe dem örtlichen Gemeinderat an. Hochstädters Rat war auch in der Kommunalpolitik gefragt. Im Ruhestand hat sich er sich ein E-Bike gekauft, radelt in der schönen Jahreszeit durch die Region und gönnt sich mindestens einmal im Jahr gemeinsam mit seiner Frau einen Urlaub im schönen Südtirol.

    Ein treuer Fan der Lutzinger

    Er ist aber immer wieder froh, wenn er nach Lutzingen zurückkehrt und dort Spiele der SG- Mannschaft – inzwischen in einer Spielgemeinschaft mit dem SC Unterliezheim – anschauen kann. „Als treuer Fan begleitest du unsere Mannschaft zu ihren Spielen, wir freuen uns, dich auch in Zukunft am Spielfeldrand anzutreffen“, würdigte die aktuelle Vorsitzende des Sportvereins, Irene Rieder, das langjährige Mitglied, als dieser im vergangenen Jahr die Ehrenmitgliedschaft im Verein erhielt. Ehefrau Rita, welche seit Jahren die Trikots der Seniorenmannschaft wäscht, unterstützt er hin und wieder bei dieser Tätigkeit: „Manchmal hänge ich die Trikots an die Wäscheleine“, verrät er mit einem breiten Schmunzeln.

    Aufgrund der Winterpause in der Kreisklasse Nord 2 bleiben die Leiberl nun aber mehrere Wochen frisch gewaschen im Schrank. Wenn die Saison im neuen Jahr fortgesetzt wird, stellen Hubert Hochstädter und Ehefrau Rita dem Team die Trikots natürlich wieder zur Verfügung, drücken bei den Spielen weiter gemeinsam fest die Daumen und schauen insbesondere, wir ihr Sohn Michael in Form ist. Der 28-Jährige ist Kapitän der SG Lutzingen/Unterliezheim und feierte im Sommer beim Relegationsspiel in Mönchsdeggingen gegen Wechingen mit seiner Mannschaft den Aufstieg. Klar, dass auch Vater Hubert damals ganz aus dem Häuschen war.

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