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Lauingen: Wer pflanzt wild Mammutbäume in Lauingen?

Lauingen

Wer pflanzt wild Mammutbäume in Lauingen?

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    Etwa zweieinhalb Meter misst der kleine Mammutbaum, den ein Unbekannter im Lauinger Königsgarten unerlaubt gepflanzt hat, bisher. Wer der anonyme Spender ist, weiß bislang niemand.
    Etwa zweieinhalb Meter misst der kleine Mammutbaum, den ein Unbekannter im Lauinger Königsgarten unerlaubt gepflanzt hat, bisher. Wer der anonyme Spender ist, weiß bislang niemand.

    Ein junger Baum, etwa zweieinhalb Meter hoch, bahnt sich im Lauinger Königsgarten gleich hinter der Bushaltestelle langsam aber beständig den Weg in die Höhe. Er fällt gar nicht so sehr auf, wenn man nicht explizit nach ihm sucht. Man könnte meinen, das Bäumchen gehört dorthin. Das Problem ist nur: Das Geäst mitsamt seinen Nadeln hat dort nichts verloren. Denn bei dem (noch) kleinen Gewächs handelt es sich um einen Mammutbaum, der dort ohne Erlaubnis gepflanzt wurde – und es ist bei Weitem nicht der Einzige in Lauingen.

    30 bis 40 Setzlinge sind eingegraben worden

    Seit zwei Jahren tauchen in der Stadt immer wieder quasi über Nacht wild gepflanzte Mammutbäume auf, die ohne Erlaubnis eingesetzt wurden. Der zuständige Sachbearbeiter in der Verwaltung schätzt, dass schon zwischen 30 und 40 Setzlinge auf diese Weise eingegraben worden sind. „Das passiert an allen möglichen Orten, nicht nur auf städtischem Grund. Da haben wir dann auch nicht immer Zugriff drauf.“ Auf dem Gelände eines Supermarkts habe man auch schon einen der Bäume entdeckt. Solche Fälle melde die Verwaltung dann den Grundbesitzern. Diese wiederum entscheiden selbst, was mit den Pflanzen passieren soll.

    Es gibt auch legale Beispiele: Seit etwa sieben Jahren wächst an der Schabringer Straße ein Mammutbaum in die Höhe. Ein Lauinger Bürger hatte ihn gespendet.
    Es gibt auch legale Beispiele: Seit etwa sieben Jahren wächst an der Schabringer Straße ein Mammutbaum in die Höhe. Ein Lauinger Bürger hatte ihn gespendet.

    Doch auch an anderen Orten sind die Mammutbäume zu finden: im Luitpoldhain und beim Hundesportplatz, ebenso am Donauufer. Wer der vermeintliche Übeltäter ist, der immer wieder zum Spaten greift, weiß aktuell niemand. Zwar habe die Verwaltung schon einige Nachforschungen angestellt. Bislang führte aber jede Spur ins Nichts. Der anonyme Spender bleibt genau das – anonym. „Vielleicht ist er ein besonderer Freund dieser Bäume“, mutmaßt man in der Verwaltung. „Der meint, was Gutes zu tun.“ Tut er aber nicht.

    Denn den Bäumen, die hunderte Jahre alt, dutzende Meter hoch und tonnenschwer werden können, fehlt in unserer Region oft die Lebensgrundlage. Der Sachbearbeiter sagt: „Anfangs wachsen die Bäume recht gut, aber dann gehen sie ein. Die haben halt keinen Boden, auf dem sie wachsen können.“ Er schätzt, dass etwa zwei Drittel der wilden Mammutbäume von allein eingehen. Und was passiert mit dem Rest?

    In den Auwald pflanzen?

    Diese Frage kam auch schon im Stadtrat auf. Rolf Brenndörfer (Grüne) hakte bereits in der Sitzung Ende Oktober nach. Seine Befürchtung war, das üppige Wurzelwerk der Bäume könnte Gehwege anheben und beschädigen. Er forderte, die Bäume sollten umgesägt und zerhäckselt werden. „Als Grüner soll man das ja nicht sagen und ich bin ja für mehr Bäume. Aber dann soll es auch sinnvoll sein. Es geht nicht, dass ohne Genehmigung auf städtischem Grund Bäume gepflanzt werden, die sowieso nicht überleben können.“ Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) hatte damals entgegnet, die Bäume dem Besitzer gern zurückgeben zu wollen – oder wenigstens neue Standorte für sie zu suchen. Brenndörfer salopp: „Pflanz’ sie in den Auwald, da gehen sie kaputt.“

    Aus der Verwaltung heißt es auf Nachfrage, aktuell würden die Bäume entweder entsorgt oder an anderer Stelle wieder eingepflanzt. Ein relativ großer Mammutbaum – er ragt etwa 20 Meter in die Höhe – ist an der Schabringer Straße zu sehen. Er wurde laut Sachbearbeiter legal gepflanzt, als Spende eines Lauingers, der das Gewächs nicht mehr in seinem Garten haben wollte.

    Bis zu 40 Meter hohe Bäume

    Schäden durch die wild gepflanzten Mammutbäume befürchtet die Verwaltung vorerst nicht, entsprechend entspannt wird die Causa im Rathaus gesehen. „Die meisten der Bäume sind weit weg von Gebäuden und Straßen gepflanzt. Zum Problem werden sie erst ab einer Größe von 30 bis 40 Metern.“ Schade sei das Ganze aber dennoch. „Wenn wir einen Kontakt zu dem Spender hätten, könnte man ja drüber reden und Standorte suchen. Da hätte er was davon und die Stadt auch.“

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