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Lauingen: Wanderweg gesperrt: Bekommt Lauingen jetzt eine Hängebrücke?

Lauingen

Wanderweg gesperrt: Bekommt Lauingen jetzt eine Hängebrücke?

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    Früher waren hier Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Doch seit einigen Monaten ist der Weg an der Leitenkante in Faimingen gesperrt.
    Früher waren hier Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Doch seit einigen Monaten ist der Weg an der Leitenkante in Faimingen gesperrt. Foto: Jonathan Mayer

    Die Schäden sind auf den ersten Blick sichtbar: Die Handführung biegt sich nach außen, ein Teil des Wegs ist bereits abgebrochen. Rund 100 Meter des Premiumwanderwegs nahe Faimingen sind nicht mehr begehbar. Denn der darunterliegende Hang rutscht immer weiter ab. Im Lauinger Bauausschuss stellte sich am Donnerstag die Frage: Wie geht es jetzt weiter?

    Der Diskussion liegt ein Problem zugrunde: Das gesperrte Teilstück des Wanderwegs zwischen der Römerstraße und dem Alemannenring ist mit Maschinen kaum befahrbar, eine Sanierung wäre mit sehr hohen Kosten verbunden. Kleinere Maßnahmen wie Bodenanker und Leitplanken, mit deren Hilfe die Stadt in der Vergangenheit schon versucht hat, den Hang abzufangen, brachten aber nur kurzzeitigen Erfolg. Und selbst wenn der Weg saniert werden würde, könne man nicht ausschließen, dass der Hang weiter abrutscht, hieß es in der Sitzung. Was also tun?

    Lauinger Grüne wollten einen Wanderweg durch die Natur

    Aktuell führt eine rund 400 Meter lange Umleitung Wanderer und Radfahrer durch das Wohngebiet (über die Römerstraße, die Georg-Wagner-Straße und den Alemannenring) zurück auf den begehbaren Teil des Wanderwegs. Die Fraktion der Grünen hatte jedoch einen Antrag gestellt, den Weg zu verlegen. Und zwar auf einen alten Saumpfad, der bis in die 1970er-Jahre unterhalb des Hangs entlang der Brenz führte. Reste dieses Weges, heißt es im Antrag, seien noch heute zu sehen. Der Pfad solle wegen der einzigartigen Natur dort unten für Wanderer wieder begehbar gemacht werden.

    Doch laut Bauamtsleiterin Birgitta Neurohr ist das nicht so einfach. In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt ergaben sich einige Probleme mit dem Vorhaben, denn die Umgebung der Brenz hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Erholungsort für die Natur entwickelt. Die Verlegung des Wegs nach unten sei aus Natur- und Artenschutzperspektive also problematisch. Dort lebende Biber könnten den Weg zudem untergraben. Und bei einer Überflutung kämen regelmäßige Wiederherstellungskosten auf die Stadt zu. Die Initiatoren des Premiumwanderwegs, so Neurohr, seien zudem mit dem aktuellen Umweg einverstanden. Karl-Heinz Strak (Grüne) zog den Antrag deshalb zurück. Man habe nicht gewusst, dass die Idee solche Probleme mit sich bringen würde, erklärte er.

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    Doch es gibt noch einen anderen Vorschlag. Wie wäre es denn mit einer Hängebrücke über die Brenz? Diese Idee brachte FDP-Rat Georg Rebele vor. Seiner Meinung nach könnte der Weg von der Brenzbrücke durch den Wald Richtung Donau und dort den Fluss entlang führen. An der Brenzmündung würden Spaziergänger den Fluss dann über eine Hängebrücke queren. Rebele hat sich mit der Idee wohl auch schon näher befasst: Gegenüber unserer Redaktion spricht er von einem Kostenrahmen von 100.000 bis 200.000 Euro. Sicher gebe es da aber Fördermittel. In der Ausgestaltung stellt sich das Ratsmitglied eine „wirklich durchhängende“ Brücke mit Holzplanken und kunststoffummantelten Stahlseilen als Geländer vor. „So eine Hängebrücke hat doch was von Abenteuer und Freiheit. Wie in einem alten Indianerfilm“, so Rebele.

    Die Hängebrücke kommt im Ausschuss gut an

    Im Ausschuss kam der Vorschlag gut an: Grünen-Rat Strak erklärte, der AK Lebenswertes Lauingen befasse sich bereits seit einem Jahr mit einer ähnlichen Idee. „Da könnte man dann gleich ein Naturkneippbecken reinmachen“, sagte er – und erntete damit zumindest so manchen belustigten Blick. SPD-Rätin Ursula Kigele fand den Vorschlag ebenfalls „großartig“. Was aus dem Vorstoß wird, ist aber noch unklar. Rebele: „Wichtig wäre, das Projekt sehr zeitnah anzugreifen, Kosten zu ermitteln und Fördergelder zu generieren.“

    Die Lösung für den gesperrten Wanderweg steht wiederum fest: Die Umleitung bleibt bestehen, der alte, gesperrte Weg wird abgebrochen und die Fläche renaturiert. Kigele brachte noch ein, ob man die Straßen im Wohngebiet in dem Zuge nicht attraktiver und grüner machen könne. Gabriele Kleinle (CSU) bedauerte zwar, dass der Teil des Wanderwegs wegfalle. Für viele Lauinger sei das sehr schade, Touristen aber würden es ja gar nicht anders kennen.

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