In diesem Jahr kommt St. Martin alias Eugen Hander am Donnerstag, 9. November, um 18 Uhr, mit Pferd und drei Nussmärteln auf den Lauinger Marktplatz um den Kindern mit ihren Begleitern eine Freude zu bereiten.
Der Kulturmarkt Lauingen hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem in Vergessenheit geratenen Brauchtum der Nussmärtel in Lauingen wieder neuen Schwung zu verleihen. Der Verein sieht es als seine Aufgabe an, gelebte Traditionen zu bewahren und möchte nicht, dass diese dem Zeitgeist geopfert werden. Heuer wird das von Kreisheimatpfleger Alois Sailer geschriebene "Lauinger Martinsspiel mit Bürger und Bettler sowie Nussmärtelbegleitung" bereits zum achten Mal aufgeführt, das unter Beteiligung der Lauinger Kindergärten und der Grundschule sowie des Gesangvereins Frohsinn und der Stadtkapelle stattfindet.
Die überwältigende Besucherzahl der letzten Jahre zeigt, dass dieser Brauch immer noch eine tiefe Verwurzelung in der Lauinger Bevölkerung hat. Die früher zahlreich vorhandenen "Nussmärtel", meist wüst in Pelz gekleidet mit einer Glocke und einer Rute, waren gern gesehene Gäste in den Familien im Raum Lauingen. Sie brachten Mandarinen, Nüsse und Lebkuchen – zumindest für die braven Kinder, was auch heuer wieder der Fall sein wird. Heute drohen sie nur noch selten mit der Rute. (AZ)