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Diese Lauingerin ist in dritter Generation mit Segré verbunden
![Am „Quai de Lauingen“ in Segré: Jule Remiger ist dankbar, dass sie die Partnerschaftsvereine unterstützt haben, eine neue Sprache zu lernen. Am „Quai de Lauingen“ in Segré: Jule Remiger ist dankbar, dass sie die Partnerschaftsvereine unterstützt haben, eine neue Sprache zu lernen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Ihre Großeltern gehörten zu den ersten "Segré-Fahrern", ihre Mutter spielte dort die Übersetzerin. Jetzt verschlägt es auch Jule Remiger in die Partnerstadt.
Jule Remigers Großeltern waren „Segré-Fahrer“ der ersten Generation. Als Ende der 80er-Jahre die Städtepartnerschaft zwischen Lauingen und Segré (heute: Segré-en-Anjou-Bleu) ins Leben gerufen wurde und die ersten Busse mit den französischen Gästen auf den Parkplatz der Lauinger Berufsschule rollten, waren Gretl und Hubert Remiger schon sehr aufgeregt. „Wir wussten nicht, wer die nächsten Tage bei uns wohnen wird und konnten kein einziges Wort Französisch“, erinnert sich der 77-Jährige. Mit Händen und Füßen habe man sich damals verständigt. Und es hat funktioniert. Der ersten Begegnung mit der Familie aus Segré folgten unzählige weitere: offizielle Treffen, aber auch gemeinsame Urlaube in Deutschland oder Frankreich. „Wir haben uns so gut verstanden und hatten so viel Spaß“, erzählt das Lauinger Ehepaar. Freunde sind sie geworden.
Eine Verbundenheit, die auch die Jugendjahre ihrer Tochter prägten. „Segré war in dieser Zeit fast wie mein zweites Zuhause“, schwärmt Sabine Remiger. Wie oft sie damals in der französischen Partnerstadt war, weiß sie gar nicht mehr. Oft ging es nur für ein paar Tage als Übersetzungshilfe mit dem damaligen Bürgermeister Georg Barfuß und Rudi Horner per Zug nach Segré. Später waren es dann Jugendgruppen, die von Sabine Remiger begleitet wurden. Für zwei Wochen tauchten Jugendliche aus Lauingen dann oft zum ersten Mal in die französische Lebensweise - die „façon de vivre“ - ein und verbrachten mit einem abwechslungsreichen Programm eine Woche in der Partnerstadt und eine zweite Woche in La Turballe an der Atlantikküste.
Der Aufenthalt in Segré hat sie inspiriert
36 Jahre später spaziert Jule Remiger am Ufer der Oudon in der französischen Partnerstadt. Die 20-Jährige genießt in dritter Generation die Vorzüge der Städtepartnerschaft. Ihr Ziel, erste Französisch-Kenntnisse aufzubauen, hat sie mithilfe der beiden Partnerschaftsvereine verwirklichen können. In der Schule hatte die Fachabiturientin nur Englisch und immer mehr den Wunsch, noch eine zweite Sprache zu lernen. Nach einem mehrwöchigen Grundlagen-Sprachkurs in La Rochelle, haben ihr die Praktika in Segré die Möglichkeit gegeben, das Gelernte anzuwenden und noch einige Wochen im Land zu bleiben. „Ich musste einfach sprechen“, erzählt Jule. Ihre Gasteltern konnten weder Deutsch noch Englisch. „Das war hart, aber meine Chance“, sagt sie. Außerdem habe sie die Herzlichkeit, Fürsorge und Großzügigkeit ihrer Gasteltern sehr berührt. Die Arbeitstage in der städtischen Kinderkrippe und im „école maternel“ haben die junge Frau persönlich weitergebracht. „Vieles ist eben doch anders als bei uns und ich habe es genossen, in eine andere Kultur einzutauchen." Manches hat sie für ihr Leben zu Hause inspiriert. „Mehr Zeit und Bewusstsein für die Mahlzeiten – das würde ich auch gerne in Deutschland leben“.
Die Stadt Lauingen und der Partnerschaftsverein Lauingen freuen sich über dieses positive Resümee und laden Jugendliche aus Lauingen, die ihre Kenntnisse der französischen Sprache ausbauen wollen, dazu ein, sich für ein Praktikum in der Partnerstadt Segré-en-Anjou-Bleu zu bewerben, heißt es in der Pressemitteilung zum Schluss. (AZ)
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