Nach dem Hochwasser: Lauinger Stadtrat applaudiert den Einsatzkräften
Viele Betroffene beschäftigt das Hochwasser noch immer. Der Lauinger Stadtrat spricht nun allen Helfern seinen Dank aus. Und spendet in Teilen sein Sitzungsgeld.
Das Hochwasser Anfang des Monats war am Dienstagabend Thema in der Sitzung des Lauinger Stadtrats. Bürgermeisterin Katja Müller (CSU) sowie einige Stadträte bedankten sich bei den vielen Ehrenamtlichen sowie freiwilligen Helferinnen und Helfern. "In schwierigen Zeiten zeigt sich der wahre Charakter einer Stadt", so Müller. "Und ihre Hilfsbereitschaft gab den betroffenen Familien Kraft und Unterstützung."
Das Tief Orinoco habe der Stadt einige Probleme bereitet. Ab Freitagmorgen um 10 Uhr sei der Krisenstab zusammengekommen. "Gott sei Dank waren wir zumindest zu Beginn der Maßnahme durch unseren Hochwasserschutzplan gewappnet, um als Erstes die Anwohner und ausgesiedelten Landwirte zu informieren", so Müller. Sie lobt das "schnelle und umsichtige Handeln" der Feuerwehrkommandanten Martin Koller und Thomas Hoffmann, die in Zwölf-Stunden-Schichten aktiv waren. Auch Müller selbst war an dem Wochenende mit Feuerwehrreferent Markus Hoffmann im Stadtgebiet unterwegs, um sich ein Bild der Lage zu machen. Die Feuerwehrleute aus Lauingen seien ab Freitag fast eine Woche durchgängig im Einsatz gewesen. "Selbstredend waren auch die Feuerwehren aus Frauenriedhausen und Veitriedhausen im Einsatz", so die Bürgermeisterin.
Freiwillige füllten fünf Traktorladungen mit Sandsäcken
Müller dankt den Firmen Wager und Skibowski für die Sandlieferungen, den Firmen Hesse, Same Deutz-Fahr und den Landwirten fürs Ausleihen von Baumaschinen und Fahrzeugen, den Bauhofmitarbeitern, die das ganze Wochenende im Einsatz waren, sowie beispielhaft der Metzgerei Griener, der Bäckerei Lenzer, dem Partyservice Goller und den vielen Privatpersonen, die die Einsatzkräfte mit Speisen und Getränken versorgten.
Außerdem hätten sich viele Bürgerinnen und Bürger freiwillig fürs Sandsäcke-Füllen gemeldet und so fünf Traktorladungen gefüllt. Auch das Bayerische Rote Kreuz, die DLRG sowie die Wasserwacht und die Bayerische Verwaltungsschule hätten tatkräftig unterstützt. In letzterer wurden die evakuierten Bewohner der Hospitalstiftung untergebracht. Bürgerinnen und Bürgern, die noch immer mit den Auswirkungen des Hochwassers zu kämpfen haben, rät sie zum Bürgertelefon des Landkreises unter 09071/51350. Dieses sei noch erreichbar.
Eine Stadträtin spricht von "Tagen der Angst" in Lauingen
Feuerwehrreferent Hoffmann (CSU) dankt obendrein den Feuerwehren Schabringen und Wittislingen, die nach Lauingen ausrückten. Die Feuerwehrleute hätten 3000 Arbeitsstunden geleistet, 12.000 Sandsäcke seien befüllt worden. Er schlägt in der Sitzung vor, die Stadtratsmitglieder könnten der Feuerwehr ihr Sitzungsgeld für ein Grillfest spenden. Nach der Wortmeldung applaudieren die Stadtratsmitglieder allen Helferinnen und Helfern.
Auch Ulrike Egger (Grüne) nutzt die Gelegenheit und dankt den Einsatzkräften. Sie wohne selbst in der Donauvorstadt und sei vom Hochwasser betroffen gewesen. Beim Sandsäcke holen habe sie gemerkt, wie professionell und ruhig alle mit der Situation umgingen. Und in der Donauvorstadt seien sich alle einig: "So ein Hochwasser hat es noch nie gegeben." Egger spricht von "Tagen der Angst", von großen Schäden und einzelnen Häusern, die nicht mehr bewohnbar seien. Sie wünscht sich eine Analyse, wie es zu dem Hochwasser gekommen sei und was man beim Schutz noch verbessern könne. Dominik Remiger (SPD) spricht wiederum an, dass es Kleinigkeiten gebe, die man für solche Situationen verbessern könne, etwa tief gebaute Stromkästen in der Donauvorstadt. Laut Bürgermeisterin Müller haben die Donaustadtwerke Dillingen-Lauingen (DSDL), die beim Hochwasser ebenfalls Mitarbeiter vor Ort hatten, das bereits auf dem Schirm.
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