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Landkreis Dillingen: Wittislingens Bürgermeister Reicherzer scheidet als SPD-Vorsitzender aus

Landkreis Dillingen

Wittislingens Bürgermeister Reicherzer scheidet als SPD-Vorsitzender aus

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    Thomas Reicherzer (links) gibt das Amt als SPD-Vorsitzender ab. Sein Nachfolger ist Niklas Junkermann aus Gundelfingen.
    Thomas Reicherzer (links) gibt das Amt als SPD-Vorsitzender ab. Sein Nachfolger ist Niklas Junkermann aus Gundelfingen. Foto: Maximilian König/Karl Aumiller

    Die SPD im Landkreis hat einen neuen Vorsitzenden. Der Unterbezirk Dillingen habe Mitte des Monats bei einem ordentlichen Parteitag in Bachhagel einen neuen Vorstand gewählt, teilt die

    Wie unsere Redaktion aus Vorstandskreisen erfahren hat, gab es nach dem mäßigen Abschneiden der SPD bei den Landtagswahlen eine große Unzufriedenheit mit dem Vorsitzenden. Die Sozialdemokraten holten im Stimmkreis Augsburg-Land, Dillingen gerade einmal 5,7 Prozent der Gesamtstimmen, 1,5 Prozentpunkte weniger als 2018. Damit lag die SPD im Stimmkreis zwar im bayernweiten Trend. Trotzdem wurden im Vorstand wohl Rufe laut nach einer Neubesetzung.

    Mitte des Monats hat Reicherzer das Amt nun abgegeben. Er sagt selbst, er habe das Amt vor zwei Jahren nur übernommen, weil sich sonst niemand gefunden habe, damals mit der Landtags- und der Bezirkswahl vor der Brust. Er habe aber immer auch klargemacht: "Die Ämter als Bürgermeister und als Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft gehen vor." Es habe sich gezeigt, dass alle drei Ämter nicht zufriedenstellend miteinander zu vereinbaren seien. 

    Der neue Kreisvorstand der SPD von links: Max Ruchti, Birgit Spengler, Martin Knecht, Johanna Schlögl, Niklas Junkermann, Jürgen Menzel und Mirjam Steiner.
    Der neue Kreisvorstand der SPD von links: Max Ruchti, Birgit Spengler, Martin Knecht, Johanna Schlögl, Niklas Junkermann, Jürgen Menzel und Mirjam Steiner. Foto: Hubert Probst, Pressereferent

    Der neue SPD-Kreisvorsitzende trat erstmals 2023 politisch in Erscheinung

    Reicherzer ist seit zehn Jahren in der SPD engagiert, war Kreisvorsitzender der Jusos, Mitglied des Juso-Bezirksvorstands, SPD-Ortsvereinsvorsitzender in Gundelfingen und ist Schatzmeister im Bezirksvorstand der SPD. Nach dem Sieg bei der Kommunalwahl 2020 war er der jüngste hauptamtliche Bürgermeister in Deutschland. Nachfolger ist nun der Gundelfinger Niklas Junkermann. Er trat erstmals 2023 kommunalpolitisch in Erscheinung, als er für das Amt des Bürgermeisters in Gundelfingen kandidierte. Damals holte er 11,6 Prozent der Stimmen. Für Reicherzer ist Junkermann der "Wunschnachfolger". "Er ist ein kluger Kopf, der gute Ideen hat", sagt der Wittislinger Bürgermeister. Und er könne mehr Zeit in die Partei investieren. 

    Ebendies hat Junkermann, seit 2022 Parteimitglied, auch vor. Er habe nach der Wahl in Gundelfingen beschlossen, die Erfahrungen nutzen und kommunalpolitisch weitermachen zu wollen. "In so einem Wahlkampf bekommt man mit, was die Menschen direkt betrifft. Und man sieht, was man selbst ausrichten kann", sagt er. Das motiviere ihn. "Ich habe eine ganze Menge vor, nicht nur in der SPD, sondern auch kommunalpolitisch", so der 31-Jährige gegenüber unserer Redaktion. Der Fokus liege auf den kommenden Wahlen: die Europawahl im Juni, die Bundestagswahl 2025 und die Kommunalwahl 2026. 

    Der Frieden in Europa sei nicht mehr selbstverständlich

    Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter laut Pressemitteilung Brigit Spengler, Johanna Schlögl, Mirjam Steiner, Martin Knecht und Wolfgang Konle. Neuer Schatzmeister ist Max Ruchti, während Jürgen Menzel als Schriftführer bestätigt wurde. Als Beisitzer verstärken den Vorstand: Eva Maier-Fryars, Ursula Poser, Katja Zucker, Otto Heinrich, Bernd Wiedemann, Dietmar Bulling und Jürgen Hartshauser.

    Junkermann thematisierte beim Parteitag laut Pressemitteilung die anstehenden Wahlen. „Die EU als Friedensobjekt hat nachhaltigen Frieden geschaffen. Dies ist aber seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 brüchig und keinesfalls mehr selbstverständlich." Besonders im persönlichen Kontakt mit Menschen aus anderen Ländern, etwa durch Städtepartnerschaften, zeige sich, wie wichtig gemeinsame Verständigung und gegenseitiges Verständnis seien.

    Auf kommunaler Ebene möchte der neue Vorsitzende den Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern verstärken und die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen. „Der gesellschaftliche Zusammenhalt definiert sich in der gemeinsamen Bewältigung von Problemen in Form von praktikablen Lösungen, welche die individuellen Bedürfnisse berücksichtigen“, so Junkermann. Dem erstarkenden Rechtspopulismus und -extremismus müsse entschieden entgegengetreten werden. (mit AZ)

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